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GK0148 - Der Voodoo-Mörder

GK0148 - Der Voodoo-Mörder

Titel: GK0148 - Der Voodoo-Mörder
Autoren: Jason Dark
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Untote den Bogen.
    Und noch einmal wollte Victor Jory es versuchen.
    Mit torkelnden Schritten und rudernden Armen setzte er sich in Bewegung. »Halt!« brüllte er mit sich überschlagender Stimme. »Haltet an! Ich lasse das nicht zu. Ihr müßt hierbleiben. Ich will erst noch anrufen!«
    Jory schrie lauter dummes Zeug, und die beiden Zombies reagierten eiskalt.
    Sie hatten den Wagen angehalten und ließen Victor Jory auf das Fahrzeug zurennen.
    Dann gaben sie Gas.
    Jory merkte viel zu spät, was los war. Und als er sich endlich der Gefahr bewußt war, raste der Austin schon auf ihn zu. Es war zu spät, um auszuweichen.
    Der ungeheure Schlag traf Victor Jory in der Höhe der Hüfte.
    Der Bibliothekar wurde zur Seite und gleichzeitig hochgeschleudert. Er flog durch die leer stehende Fabrikhalle und krachte mit dem Rücken gegen die Wand.
    Als er auf den Boden prallte, raste der Austin mit aufheulendem Motor davon.
    Jory wußte nicht, wie lange er gelegen hatte, doch irgendwann stemmte er sich auf die Knie.
    Der Bibliothekar sah das Blut, das über seine Hände lief und auch von einer Platzwunde am Kopf in seine Augenbrauen rann.
    Er kriegte kaum noch Luft.
    Vorsichtig zog er ein Bein an. Seine Hose verfing sich in irgend einem Gegenstand. Stoff riß.
    Speichel tropfte aus Victor Jorys offen stehendem Mund. Der Bibliothekar hatte nur den einen Wunsch, diese Halle zu verlassen.
    Er begann zu kriechen. Genau auf die Tasche zu, in der er die Puppen aufbewahrt hatte.
    Drei Voodoo-Puppen lagen auf dem Boden, daneben die kleinen Stahlnadeln.
    Jory packte die Puppen und warf sie zusammen mit den Nadeln zu den restlichen sieben Puppen in die Tasche. Mühsam drückte er die Schlösser zu.
    Dann kroch er weiter. Auf allen vieren schleppte er sich über den schmutzigen, rissigen Boden. Die Tasche schob er mit den Händen vor sich her.
    Unendlich fern erschien ihm der Ausgang. Fast zu fern.
    Doch Jory gab nicht auf. Da war plötzlich eine Kraft in ihm, die er nie gekannt hatte. Vielleicht war es auch nur der Wille, etwas von dem Schaden wiedergutzumachen, den er angerichtet hatte.
    Er schob sich an der Leiche des toten Penners vorbei. Ein sinnloses Opfer zweier mordender Bestien.
    Jory hatte auf der Hinfahrt draußen am Pier eine Telefonzelle gesehen. Die wollte er erreichen.
    Vielleicht war es noch nicht zu spät.
    Victor Jory wußte nicht, wieviel Zeit vergangen war, bis er das Tor erreicht hatte. Er spürte nur, daß er sich zuviel zugemutet hatte und daß die Kräfte ihn langsam verließen.
    Keuchend kroch er nach draußen.
    Die Sonne blendete ihn. In seinem Kopf schienen tausend Teufel zu hämmern, und Jory stöhnte vor Schmerzen.
    Wie weit war die Telefonzelle noch entfernt!
    Wertvolle Zeit verging. Zeit, die die beiden Zombies nutzen würden.
    Doch dann hatte Victor Jory Glück im Unglück.
    Er hörte plötzlich das Brummen eines Motors.
    Jory riß den Kopf in den Nacken. Ein kleiner Lieferwagen fuhr über den Pier.
    Jory wollte den rechten Arm heben, um zu winken, doch nicht einmal dies schaffte er.
    Aber der Fahrer des Wagens hatte ihn gesehen. Wenig später stoppte er vor dem zusammengebrochenen Bibliothekar, dessen rechte Hand sich um den Griff der Tasche gekrallt hatte.
    Eine Wagentür klappte. Dann eine Stimme. »Mann, was ist denn mit Ihnen?«
    Mühsam drehte Jory den Kopf. »Polizei«, ächzte er, »bringen Sie mich zur Polizei.«
    »Okay, Mann. Teufel, mit Ihnen ist man auch nicht gerade zart umgegangen.«
    Kräftige Fäuste faßten Victor Jory unter beide Achselhöhlen.
    Jorys Beine knickten weg, als der Mann ihn aufrecht stellte. Wie ein Baby schleppte der Helfer Victor Jory zu dem Lieferwagen.
    »Wohin wollten Sie?« fragte der Mann, als er hinter dem Steuer saß.
    »Polizei. Ich – ich muß unbedingt anrufen. Es geht um das Leben des Innenministers von Großbritannien. Machen – machen Sie schnell, bitte.«
    Der Fahrer hielt Victor Jory für einen Verrückten, konnte aber nicht vermeiden, daß es ihm flau im Magen wurde. Wie eine Rakete schoß der Wagen los.
    ***
    John Sinclair war auf dem Weg zum Yard-Gebäude, als er die Nachricht über Autotelefon erhielt.
    Superintendent Powell persönlich war am Apparat.
    »Es geht los, John«, sagte er. »Victor Jory hat sich gemeldet. Er befindet sich momentan auf dem Dritten Revier der River Police. Er will unbedingt einen leitenden Beamten von Scotland Yard sprechen. Fahren Sie hin.«
    »Okay, Chef.«
    »Jory hat wohl kalte Füße gekriegt«, sagte der BKA-Beamte.
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