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GK0137 - Das Todeskabinett

GK0137 - Das Todeskabinett

Titel: GK0137 - Das Todeskabinett
Autoren: Jason Dark
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Hand seine Beretta. Er schwenkte die Waffe hin und her, so daß er sowohl Lydia als auch Emily Bradford immer wieder vor der Mündung hatte.
    In Lydia Bradfords Augen stand der blanke Haß. Hätten Blicke getötet, so wäre John Sinclair nicht mehr am Leben gewesen. Es war für die Frau glasklar, daß der Geister-Jäger ihre höllischen Pläne durchkreuzt hatte. Jahrelange Arbeit und Mühe waren umsonst gewesen, und John Sinclair war nicht der Typ, mit dem man sich arrangieren konnte.
    Aber kampflos wollte Lydia Bradford das Feld nicht räumen. Wenn sie es selbst schon nicht schaffen konnte, dann mußte ihr wenigstens die Schwarze Magie beistehen.
    Emily Bradford war vor Schreck wie erstarrt. Ihr Mund stand halboffen, und mit stierem Blick sah sie die Pistole in Johns Rechter an.
    Larry Harker war ein Stein vom Herzen gefallen. »Endlich«, murmelte der junge Mann. »Ich hatte schon Angst, Sir, Sie wären nicht mehr rechtzeitig gekommen. Mein Gott, was ich in den letzten Minuten ausgestanden habe, das glaubt mir kein Mensch.«
    John lächelte ihm und auch den beiden gefesselten Gefangenen beruhigend zu.
    Sogar Talbot konnte wieder grinsen, während Janet Sturgess vor Erleichterung weinte.
    »Und was haben Sie nun vor, Herr Oberinspektor?« fragte Lydia Bradford lauernd.
    »Ich werde Sie verhaften und Sie einem Gericht übergeben«, erwiderte John. »Die Anklage lautet auf Mord. Ihr Geständnis war ja bühnenreif. Und verjährt sind die Taten auch nicht.«
    »Glauben Sie denn, das ginge so einfach!« zischte die alte Hexe. »Nein, mein Lieber, dieser Keller steht unter dem Einfluß der Schwarzen Magie. So leicht werden wir es Ihnen nicht machen, auch wenn Sie der berühmte Geister-Jäger Sinclair sind.«
    Lydia Bradford hatte die Worte kaum ausgesprochen, als sie zwei schnelle Schritte zur Seite tat.
    »Bleiben Sie stehen!« schrie John.
    Die Frau kümmerte sich nicht darum, sondern packte die Hand der Mumie.
    »Sie schießen ja doch nicht, Sinclair!« kreischte Lydia. »Nicht auf eine Wehrlose.«
    John wußte, daß die Gefahr plötzlich übergroß wurde. Von einem Augenblick zum ändern veränderte sich die Atmosphäre in dem Verlies. Ein schauriges Heulen jagte durch die Luft, und John, der sich auf Lydia Bradford werfen wollte, wurde wie von einer unsichtbaren Wand gestoppt. Janet Sturgess begann zu schreien.
    »Bring das Mädchen weg, Larry!« brüllte John gegen das Heulen an.
    Dann mußte er sich um Emily kümmern. Sie hing plötzlich an seinem Waffenarm, kreischte und schrie wie eine Furie.
    John schlug mit der flachen Hand zu, doch er konnte Emily Bradford nicht abschütteln. Mit den Zähnen hackte sie nach Johns Handgelenk.
    Aus den Augenwinkeln bekam der Oberinspektor mit, wie aus dem Mund der Mumie eine Plasmawolke quoll, auseinanderfächerte und die Konturen einer Gestalt annahm.
    Lydia Bradford hatte durch ihre Berührung den Sensenmann materialisiert!
    Endlich gelang es John, Emily Bradford abzuschütteln. Sie fiel gegen einen der Kerzenständer. Der schwere Leuchter bekam das Übergewicht, neigte sich zu Boden, und innerhalb von Sekundenbruchteilen leckte die Flamme über Emily Bradfords Körper und setzte die Kleidung in Brand.
    Die Frau schrie wie am Spieß!
    John hatte keine Zeit, sich um sie zu kümmern. Er mußte sich dem Tod zuwenden, der seine volle Gestalt angenommen hatte und die Sense schwang.
    Zum Glück hatte Larry Harker das Mädchen aus der unmittelbaren Gefahrenzone gebracht.
    Nur noch Inspektor Talbot war da. Mühsam kroch er dem Ausgang entgegen.
    Lydia Bradford hatte sich auf die Mumie geworfen, sie mit beiden Armen umschlungen und schrie finstere magische Beschwörungen.
    Die Sense zischte John entgegen.
    Der Geister-Jäger warf sich zur Seite.
    »Ja, töte ihn!« kreischte Lydia Bradford. »Töte ihn!«
    Der Sensenmann wurde rasend. Seine Waffe fegte durch die Luft, beschrieb flirrende, glitzernde Halbkreise.
    John Sinclair wurde immer weiter zurückgedrängt. Schon spürte er den Vorhang in seinem Rücken, der die Wand verbarg.
    Wieder holte der Tod aus.
    Eigentlich war es nur eine Frage der Zeit, wann sich John Sinclair den tödlichen Sensenhieb einfangen würde.
    Im letzten Moment ließ er sich fallen.
    Die Sense fegte über ihn hinweg, ratschte in den Stoff und verfing sich darin.
    Atempause für John, die aber durch einen gellenden Schrei unterbrochen wurde.
    Emily Bradford hatte die Flammen nicht löschen können. Und sie war zu nahe an den Vorhang geraten, der augenblicklich
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