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GK0137 - Das Todeskabinett

GK0137 - Das Todeskabinett

Titel: GK0137 - Das Todeskabinett
Autoren: Jason Dark
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alten Hütte. Und ich will, daß sich Scotland Yard in den Fall einschaltet. Milly war auf einer Schule in Tonbridge, und den Dorfpolizisten, die dort arbeiten, traue ich nicht.«
    »Das sagen Sie den Kollegen besser nicht«, erwiderte John, in dem der Ärger hochstieg und der am liebsten wieder in sein Büro gegangen wäre. »Ich habe schon unter den Dorfpolizisten, wie Sie sie nennen, sehr fähige Kollegen kennengelernt.«
    Doktor Day blickte ein paar Sekunden irritiert, hatte sich dann aber wieder gefaßt. »Nun gut, lassen wir das. Ich will nur, daß der Mörder meiner Tochter gefunden wird. Und ich möchte mir nicht hinterher sagen müssen, daß ich nicht alles getan habe, was in meinen Kräften steht. Ihr Chef, Superintendent Powell, hat Sie mir als besten Mann empfohlen, und wenn Sie sich normalerweise auch um andere Fälle kümmern, wie ich gehört habe, werden Sie diesmal eine Ausnahme machen. Das ist eine Anordnung, Herr Oberinspektor. Ich selbst kann leider in den nächsten zwei Tagen nicht nach Tonbridge kommen, da ich dienstlich verhindert bin. Fahren Sie in den Ort, und klären Sie das Verbrechen. Ich habe bereits die entsprechenden Anweisungen erlassen. Das war’s, Herr Oberinspektor.«
    Doktor Day stand auf, nickte den beiden Männern noch einmal zu und verließ das Büro.
    John Sinclair sah ihm kopfschüttelnd nach. Dann ließ er sich auf den Besucherstuhl fallen. »Das finde ich gar nicht nett, was Sie mir da eingebrockt haben, Sir«, sagte er zu Superintendent Powell. »Bisher hatte ich immer gedacht, normale Mordfälle fallen nicht in mein Ressort.«
    »Es ist ja auch nur eine Ausnahme.« Powell nahm einen Schluck von seinem Magenwasser und verzog das Gesicht. Dann rückte er sich die Brille zurecht und blinzelte John Sinclair hinter den dicken Gläsern her an. »Ich habe nicht ablehnen können. Doktor Day hat zuviel Einfluß, glauben Sie mir. Und da Sie im Moment sowieso leidige Büroarbeit machen, dachte ich, dieser Fall käme Ihnen gelegen.«
    »Dann lieber Büroarbeit«, erwiderte John. »Denken Sie daran, ich pfusche den Kollegen nicht gerne ins Handwerk.«
    »Ich weiß selbst, daß der Job mit Unannehmlichkeiten verbunden ist. Aber Sie besitzen das gewisse Fingerspitzengefühl, das man für solch eine Sache eben braucht.«
    »Danke für die Blumen, Sir.« John grinste. »Und wann soll ich fahren?«
    »Am besten gleich. Die paar Meilen haben Sie doch in nicht mal einer Stunde heruntergerissen.«
    »Okay, dann.« John erhob sich. »Eine Akte über den Mordfall haben Sie ja wahrscheinlich nicht, oder?«
    »Nein. Es ist am besten, Sie setzen sich sofort mit Inspektor Talbot von der Mordkommission in Tonbridge in Verbindung. Er kann Ihnen alles sagen und ist bereits darüber informiert, daß Sie kommen.«
    John fletschte die Zähne, »Ich freue mich schon auf den herzlichen Empfang.«
    »Seien Sie doch mal Optimist, Sinclair«, sagte der Superintendent.
    »Das, Sir, fällt mir bei meinem Job ehrlich gesagt schwer. Aber ich trage es mit Fassung. Sie hören dann von mir.«
    »Viel Erfolg, Sinclair«, wünschte Superintendent Powell noch.
    Mist, dachte John. Da muß man sich doch noch mit einem normalen Mordfall herumschlagen.
    Wie sehr sich der Oberinspektor jedoch irrte, konnte er zu diesem Zeitpunkt noch nicht ahnen…
    ***
    »Sie haben mir gerade noch zu meinem Glück gefehlt«, sagte Inspektor Talbot zur Begrüßung. Sein Lächeln fiel demnach mehr als gequält aus.
    John Sinclair hob die Schultern. »Sorry, Kollege, aber ich konnte es nicht ändern. Sie wissen ja selbst, wie das ist. Befehl von oben.«
    Inspektor Talbot war von seinem Schreibtischstuhl aufgestanden. John Sinclair schien ihm nicht unsympathisch zu sein. Ein Lächeln stahl sich auf sein Gesicht. »Ich kann es Ihnen nachfühlen, Sir. Ich kenne das.«
    Talbot reichte John die Hand. »Auf gute Zusammenarbeit.«
    Der Oberinspektor schlug ein. Dann meinte er: »Sagen Sie John zu mir, Kollege.«
    »Einverstanden. Aber nur wenn Sie mich Will nennen.«
    »All right, Will.«
    Nachdem die ›Fronten‹ geklärt waren, bat Talbot den Oberinspektor, Platz zu nehmen. Der Besucherstuhl war genauso hart wie in unzähligen anderen Polizeibüros auch. Er paßte zu der spartanischen Einrichtung. Ein Schreibtisch, zwei Stühle, zwei Aktenschränke und einige Garderobehaken bildeten das Mobiliar. Die Polizeistation lag an einer Hauptstraße, und draußen rollte unablässig der Autoverkehr vorbei. Talbot bestellte zwei Tassen Tee, die von einer
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