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GK0120 - Die Geisterhöhle

GK0120 - Die Geisterhöhle

Titel: GK0120 - Die Geisterhöhle
Autoren: Jason Dark
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Voraussage.
    John Sinclair war unterwegs nach Scalford.
    Er hatte sämtliche Formalitäten erledigt so schnell es ging. Die Rocker waren weggeschafft worden. Sie sollten im Gerichtsmedizinischen Institut untersucht werden. Sergeant O’Hara war aus seiner Bewußtlosigkeit noch nicht erwacht. Die Ärzte dachten an innere Verletzungen.
    Nur noch Stiletto lebte von den Monster-Rockern. Er saß in einer sicheren Zelle und wurde außerdem noch von zwei Beamten bewacht. Auf Johns Anraten hin hatte man vor der Zelle magische Symbole aufgemalt. Sie bildeten einen weiteren undurchdringlichen Ring.
    Die Straße nach Scalford war nicht stark befahren. John hatte die Autobahn schon hinter sich gelassen und näherte sich Scalford im Siebzig-Meilen-Tempo.
    Nach zehn Minuten zügiger Fahrt tauchte der kleine Ort auf.
    Scalford war ein gepflegtes Städtchen, das sah man sofort. Aber irgendwie war auch die Unruhe zu spüren, die die Bewohner überfallen hatte.
    Man sah kaum jemanden auf der Straße. Und wenn – ging derjenige mit gesenktem Kopf.
    John fand das Rathaus, indem er den Hinweisschildern folgte. Er hatte die gleiche Idee gehabt wie Bill Conolly. John hatte einmal bei Bill angerufen und von Ginny erfahren, daß der Reporter nach Scalford gefahren sei. Ginny war allein in Bills Haus zurückgeblieben. Jetzt wartete sie sehnsüchtig auf Tom Tarras, dessen Beinverletzung jedoch noch behandelt werden mußte.
    Den Kleinkram hatten die zuständigen Polizeibehörden übernommen. Mit solchen Dingen brauchte sich John Sinclair – dank seiner Sonderstellung – nicht mehr herumschlagen.
    Seinen Chef – Superintendent Powell – hatte John auch schon über alles informiert. Powell erwartete natürlich wie immer einen Erfolgsbericht.
    Es gab einige Parkplätze vor dem Rathaus, wo John seinen Bentley abstellen konnte.
    Er war kaum ausgestiegen, als die breite Holztür geöffnet wurde. Nach draußen trat Bill Conolly. In seinem Schlepptau befanden sich Dave Lipton und ein John unbekannter Mann.
    Der Reporter entdeckte John Sinclair sofort. »Dann sind wir ja wieder zusammen«, rief er freudig und stellte John seinen Begleiter vor. »Das ist Mister James Rickett. Er ist der Bürgermeister von Scalford. Wir wollten gerade etwas essen gehen. Komm doch mit, dann kannst du dir die Geschichte anhören.«
    Dave Lipton zog sich zurück. Er wollte zu seiner Verlobten, was durchaus verständlich war. Bill hatte seinen Wagen hinter dem Rathaus abgestellt. Jetzt fuhr er ihn auch auf den Vorderparkplatz und stellte ihn neben Johns Bentley.
    Der Bürgermeister lächelte John zu. »Sie sind also der berühmte John Sinclair.«
    Der Geisterjäger winkte ab. »Halb so schlimm.«
    »Na, was Ihr Freund so alles von Ihnen erzählt hat.«
    »Bill übertreibt gern.«
    »Sprecht ihr von mir?« fragte Bill Conolly, der plötzlich neben den beiden stand.
    »Ja«, sagte John, »aber nur Gutes.«
    »Das wollte ich auch gehofft haben. So, und jetzt werden wir erst mal unsere Mägen füllen, ehe es zum letzten Akt geht.«
    Die fünf Angeketteten vegetierten dahin. Sie wußten nicht, ob es Tag oder Nacht war. Sie hatten jedes Gefühl für Zeit verloren.
    Die Luft in der Höhle war schwer und drückend. Die Männer bekamen kaum Luft. Wenn sie den Kopf drehten, stießen sie an die rostigen Eisenstäbe, an denen die Handschellen befestigt waren.
    Ihr Dasein glich einer Stippvisite in der Hölle.
    Und am schlimmsten war der Durst. Quälend und peinigend. Die Männer hatten das Gefühl, überhaupt keine Zunge mehr zu besitzen. In ihrem Mund schien nur ein dicker, atemversperrender Klumpen zu liegen.
    Der Dämon triumphierte. Oft kam er an das Gitter und überzeugte sich, daß die fünf Gefangenen noch da waren.
    Dann strichen jedes Mal kalte Totenfinger über die Körper der Angeketteten.
    »Bald werden es sechs sein«, ächzte der Dämon zwischen Triumph und Schmerz. »Dann kann ich meine Rache endlich vollenden.«
    Er sagte immer die gleichen Sätze und zog sich anschließend ins Innere des Gefängnisses zurück, um seine Wunden zu pflegen, die ihm das geweihte Wasser vor über dreihundert Jahren beigebracht hatte.
    Es waren gräßliche, kaum zu beschreibende Schmerzen, die den Dämon alle Qualen der Hölle durchlaufen ließen. Dieses Dahinvegetieren war für ihn schlimmer als der Tod. Nur die Hoffnung darauf, daß sich mal jemand in die Höhle verirren würde, hatte ihn noch aufrecht gehalten.
    Beschreiben konnte man den Dämon kaum. Er hatte keine eigentliche
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