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Gildenhaus Thendara

Gildenhaus Thendara

Titel: Gildenhaus Thendara
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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einfach „Mama”, nicht nur für ihren eigenen Sohn und Callistas Töchter, sondern für jedes Kind auf dem Land von Armida. Eins der Mädchen riß seinen Mantel vom Haken und verlangte, ebenfalls mitgenommen zu werden. Ellemir sagte tadelnd: „Oh, Cassie…”, aber Andrew lachte nur und hob seine jüngste Töchter hoch.
„Du sollst auch mitkommen, wenn du möchtest, Cassilde n’ha Callista” Er setzte sie auf seine Schulter, und Callista erklärte lachend: „Sie ist Ferrikas Liebling, und Ferrika sagt immer, sie sei zur Entsagenden wie geschaffen. Andrew, du solltest sie nicht so nennen, sie könnte es ernstnehmen” „Warum nicht?” fragte Damon. „Wir werden eines Tages Rebellen brauchen”, aber Ellemir erschauerte. Mit leiser Stimme bat sie: „Nicht, Damon. Dafür ist noch Zeit genug…” Damon blieb einen Augenblick dicht neben Ellemir stehen und streichelte ihre Schulter. Magda war es, als höre sie das merkwürdige Rauschen der schwarzen Gewänder und ein fernes Echo wie das Krächzen von Krähen, als flögen die Schicksalsgöttinnen über sie hinweg. Dann ging Andrew mit seiner Brut hinaus; Ellemir rief eine Kinderfrau und ließ die anderen Kleinen nach oben in ihre Zimmer bringen. Lady Callista setzte sich zwischen Magda und Jaelle ans Feuer und zupfte an ihrer Rryl. Sie meinte: „Hätte ich je von den Entsagenden gehört, ich glaube, ich wäre nicht nach Arilinn gegangen!”
Damon lachte. „Dich hätte man in einem Gildenhaus gar nicht aufgenommen, Callie. Ich war damals im Rat dabei, als Lady Rohana die Bürgschaft für Jaelle übernahm, damit sie ihre Freiheit erhielt…” Bei Jaelle flössen schon wieder Tränen, aber sie senkte den Kopf und versuchte, sie zu verbergen. Ihre Überzeugung, versagt zu haben, teilte sich jedem in dem Kreis um das Feuer schmerzhaft mit. Damon sagte jedoch nur ruhig: „Nun, du wirst deinen Platz im Rat einnehmen müssen, falls du dich nicht dafür entscheidest - wie heißt es bei euch? Zu dem von dir gewählten Zeitpunkt der Aillard-Domäne eine Tochter zu gebären. Und falls du es nicht tust, wird die Hastur-Sippe zweifellos trotzdem weiterleben, wie sie es seit Jahrhunderten geschafft hat.” Wieder flackerte vor Magda die Vision des kleinen Mädchens mit dem roten Haar auf. Es lief in einem Wirbelsturm von Herbstblättern hinter dem Mädchen her, das Ellemir Cassie genannt hatte. Magda verstand es nicht, aber sie akzeptierte es.
Sie hatte ihr erst vor kurzem erwachtes Laran noch nicht völlig unter Kontrolle. Von neuem tauchten die Gesichter der merkwürdigen Frauen mit den schwarzen Kapuzen auf, und in weiter Ferne erklang das Krächzen von Krähen. Magdas Geist wanderte davon.
Uns kümmert weder das Wohl der Comyn noch das der Terraner oder der Entsagenden. Wir müssen in Begriffen von Jahrhunderten denken. So viele unter den Comyn kennen Loyalität nur ihrer eigenen Kaste gegenüber, und die meisten Türme sind zu ihren Werkzeugen geworden, während sie früher der Allgemeinheit dienten. Deshalb benutzen wir im Augenblick die Altons und den Verbotenen
Turm. Auch sie werden leiden, aber im Lauf der Jahrhunderte werden sie Vollkommenheit und Erleuchtung erringen.
Magda hätte beinahe laut gefragt: Wer seid ihr?
Du kannst uns die Seele Darkovers nennen. Oder die Schwarze Schwesternschaft. ..
„Magda, wo bist du mit deinen Gedanken?” scherzte Jaelle, und sofort verblaßte die Vision. Magda vernahm nur noch die Worte: Wir sind Werkzeuge des Schicksals, genau wie du, Schwester…
Callista berührte Jaelles Hand, unter Telepathen eine selten benutzte Geste von großer Intimität, wie Magda seit kurzem wußte. „Ich war lange genug Bewahrerin, um zu wissen, was du empfindest, Jaelle. Anders als Ellemir halte ich es nicht für meine Pflicht, der Domäne Kinder zu gebären…” „Pflicht?” Ellemirs Stimme verriet eine Spur von Ärger. „Ich sehe es als Vorrecht an! Eine Frau, die kein Kind haben will - nun, von der kann ich nur glauben, daß sie verrückt ist, und deswegen tut sie mir sehr leid” Callista lächelte ihrer Zwillingsschwester liebevoll zu. Offenbar war das ein alter Streit zwischen ihnen. „Ich habe dir doch versprochen, daß du alle meine Kinder aufziehen darfst, und das habe ich auch gehalten”, lachte sie. „Ich mag Kinder gern, deins auch, und eines Tages werde ich mich wohl bereit erklären, Andrew den Sohn zu schenken, den er sich wünscht. Sicher, es ist ungerecht, daß ich, die es völlig zufrieden gewesen wäre, kein Kind
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