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Gildenhaus Thendara

Gildenhaus Thendara

Titel: Gildenhaus Thendara
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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keine von beiden zu sterben. Sie ist nicht wichtig, doch das Blut der Aillards ist wichtig, denn eines Tages muß die Herrschaft Arilinns gebrochen werden… Dann wird der Verbotene Turm versagen?
Alle, die für die Stunde arbeiten, müssen versagen. Wir denken in größeren Zeiträumen…
Das Kind eines Terraners würde den Würgegriff Arilinns brechen… Willst du ihr das Recht auf einen eigenen Willen absprechen? Sie hat sich entschieden, das Kind des Terraners nicht zur Welt zu bringen, weil sie meint, dadurch Leiden zu entgehen. Sie hat noch nicht begriffen, und deshalb wird sie dreifach leiden…
Diesmal werden wir sie beide für dich retten. Aber merke dir gut: Es geschieht nicht aus Mitleid mit ihnen als Individuen. Hier überschneiden sich das Schicksal der Menschheit und die Forderungen der Menschlichkeit. Wir alle würden lieber Leben retten, nur dürfen wir uns nicht einmischen.
Dann verklangen die Worte im Krächzen von Krähen, und Magda fand sich bewegungslos im Schnee wieder, der ihr ins Gesicht und in die Augen fiel und sie blendete.
In diesem Wetter wären sie nie auf die Hauptstraße zurückgelangt. Magda kämpfte sich zu der Stelle durch, wo sie die Pferde gelassen hatte. Aber die Pferde waren nicht da. Von Panik erfaßt, stieg Magda weiter ab, als sie vorgehabt hatte, rutschte auf dem nassen Boden aus und rollte, einen Protestschrei ausstoßend, den Hang hinunter.
Ihr Reitmantel und ihre Hose waren jetzt durchweicht, und von den Pferden war keine Spur zu entdecken. In dem dichten Schneetreiben konnte sie die Höhlenöffnung nicht mehr sehen. Jaelle! Ich muß zurück zu Jaelle! Das Gesicht mit den Händen vor den immer reichlicher fallenden Flocken schützend, entdeckte sie schließlich einen dünnen Rauchfaden und kletterte ohne die Pferde in dieser Richtung nach oben.
Dann tauchte Ferrikas Gesicht vor ihr auf, stubsnasig, blauäugig und voller Mitleid.
    Hab keine Angst, Schwester. Man hat dich im Verbotenen Turm gehört, und es wird jemand zu dir kommen. Hab keine Angst.
Die Vision zerrann. Magda blinzelte. Bruchstückhafte Bemerkungen, die sie gehört hatte, fielen ihr ein, etwas über Lord Damon, den Regenten von Armida, und einen illegalen Turm. Nun, sie hatten schon Schwierigkeiten mit den terranischen Behörden, falls Jaelle Peter wirklich getötet hatte, da kam es nicht mehr darauf an, wenn sie auch mit den darkovanischen Behörden Schwierigkeiten bekamen. Nach allem, was sie wußte, stand dieser spezielle Turm bei den regulären Türmen in keinem guten Ruf. Er ist ein Hafen im Sturm, Mädchen. Hatte sie da jemand auf TerraStandard angesprochen? Verliere ich den Verstand? fragte Magda sich. Ich sollte machen, daß ich aus dem Schnee hinauskomme!
Jaelle lag noch so da, wie Magda sie verlassen hatte, stumpf, mit brennendem Gesicht.
Wer sind Sie?
Sie kennen mich doch. Ich sagte, Sie hätten Mumm für drei. Machen Sie dreiunddreißig daraus, Mädchen.
Ann’dra - Andrew Carr?
Ich bin nicht besonders gut in dieser Art von Empfang, ich sollte es Callista überlassen, Sie zu erreichen. Keine Zeit. Ich habe den Rauch gesehen. Sie haben nichts mehr zu befürchten.
In ihrem Geist erschien ein Bild. Männer ritten unten durch die Canons, schwärmten von einem Mittelpunkt aus, der wie ein blaues Feuer war… Nein, das war nicht möglich… Telepathische Botschaften kamen doch nicht an wie auf einem Fernsehschirm, um Himmelswillen! Jaelle murmelte und stöhnte und warf sich von einer Seite auf die andere. Magda legte Holz aufs Feuer, setzte sich neben Jaelle, nahm das Mädchen in die Arme und wiegte es. Jaelle flüsterte: „Mama? Ich dachte, du seist tot, Mama. Wer sind diese Frauen? Ich habe Angst, ich will nicht gehen. Oh, Mutter, es tut so weh…” Magda streichelte ihr Haar und versuchte, sie zu beruhigen.
„Es ist alles gut, Shaya. Es kommt alles in Ordnung, das verspreche ich dir. Sie kommen, sie wissen, daß wir hier sind. Wir werden gerettet” Jaelle sah sie mit ganz klaren Augen an. Ihre Stimme klang beinahe wieder vernünftig. „Aber Amazonen warten nicht, bis sie gerettet werden. Von uns wird erwartet, daß wir uns selbst retten. So,
wie wir es schon einmal gemacht haben, Margali” Damit versank sie wieder in ihre Erstarrung.
Magda klopfte ihre Wange und sagte liebevoll: „Auch Amazonen sind nur Menschen, Jaelle. Ich habe ein Jahr gebraucht, um das herauszufinden” Aber sie wußte, die Kranke konnte sie nicht hören und nicht verstehen. Das Feuer erstarb. Sie kroch unter
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