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Gildenhaus Thendara - 7

Gildenhaus Thendara - 7

Titel: Gildenhaus Thendara - 7
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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Besserung trat erst dann ein, als Magda endlich erkannte, was sie beunruhigte, und sich mit der Leronis beriet. Dann riefen sie Lady Callista, Lord Damon, den Regenten, und Andrew zusammen und erkundeten mit ihrem Laran-Kreis das Schicksal Peter Haldanes in der Terranischen Zone. Er war am Leben; man hatte ihn im Koma liegend gefunden und ins Hospital-Stockwerk hinuntergetragen, und jetzt erholte er sich langsam wieder.
„Ihr habt ihn ebenso mit Eurem Geist wie mit Euren Händen niedergeschlagen”, sagte Lord Damon ernst zu Jaelle. „Ihr hättet ihn leicht töten können, und es ist reines Glück, daß Ihr es nicht getan habt. Vielleicht war es die Gnade eines Gottes, mit dem ihr auf besserem Fuß steht, als Ihr wißt”
Von dem Tag an schlief Jaelle ohne Alpträume, aß wieder und gewann ein bißchen von dem verlorenen Gewicht zurück.
Nach dieser einen Stunde innerhalb des Matrix-Kreises - und Magda wußte, daß sie ihren vollen Anteil beigetragen hatte - war Magda irgendwie Bestandteil der Gruppe geworden. Andrew und Callista behandelten sie wie eine Schwester, und ihr war, als habe sie Damon schon ihr Leben lang gekannt. Etwas weniger eng verbunden fühlte sie sich der hübschen Lady Ellemir, die geradeheraus erklärte, solange die Kinder noch klein seien, wolle sie ihnen ihre ganze Zeit
und Aufmerksamkeit widmen. Gerade saß sie am hinteren Ende der Halle, und die Kinder des Haushalts drängten sich um sie. Magda konnte sie immer noch nicht auseinanderhalten, aber sie wußte, der Siebenjährige mit den roten Locken, der Domenic gerufen wurde, war der älteste Sohn von Damon und Ellemir und ihr einziges am Leben gebliebenes Kind. Lady Callista hatte zwei Töchter zwischen vier und sieben. Die eine war dunkel und ernst, und Magda erinnerte sich, daß das Hilary war. Der Name hatte sich ihr eingeprägt, weil so auch die Leronis hieß, die ihre Füße geheilt hatte. Den Namen der zweiten, die hellhaarig war und ständig kicherte, hatte sie sich nicht gemerkt. Mehrere andere Kinder waren in Bausch und Bogen als Pflegekinder des Hauses vorgestellt worden. Den Kleinsten hatte Callista harmlos als Andrews Nedestro-Sohn bezeichnet, was merkwürdig wirkte, denn niemand konnte die tiefe Zuneigung zwischen Callista und Andrew verkennen - Magda hatte noch nie ein sich so zugetanes Paar gesehen. Die anderen kleinen Rotköpfe stammten, das erklärte Dämon ebenso beiläufig, aus Familien von Bauern und Landarbeitern und hatten von irgendwoher etwas Comyn-Blut. Sie wuchsen hier auf, wo sie die richtige Ausbildung erhalten konnten, sobald ihr Laran sich bemerkbar machte. Magda und auch Jaelle wunderten sich über die selbstverständliche Art, in der alles geschah. Ellemir bemutterte sämtliche Kinder, ohne Unterschiede zu machen.
„Es ist von mir die reine Selbstsucht”, gestand sie. „Aber sie sind nur so kurze Zeit klein, und Callista ist meine Zwillingsschwester und hat Laran genug für zwei. Deshalb will ich in diesen kostbaren Jahren soviel Freude an den Kindern haben wie möglich. Wir kommen aus einer langlebigen Familie; ich habe noch vierzig oder fünfzig Jahre vor mir, in denen ich in den Kreis zurückkehren und mein Laran einsetzen kann, wenn sie einmal erwachsen sind” Gerade erzählte sie ihnen eine Geschichte. Den Kleinsten hatte sie auf dem Schoß, die anderen drängten sich um ihre Knie. Sie hörten Alessandro Li mit seiner Eskorte wegreiten. Jaelle seufzte. „Peter wird mir jetzt wohl keine Schwierigkeiten wegen einer Scheidung mehr machen. Aleki hat mir versprochen, sie in die Wege zu leiten, so daß ich nicht - zurückzukehren brauche.” Ihre Augen waren beschattet, und Magda wußte, ohne in ihren Geist einzudringen, was sie dachte. Jaelle war immer noch leicht niedergeschlagen und weinte oft, aber Ellemir hatte Magda unter vier Augen versichert, das werde mit der Zeit vorübergehen. „Ich weiß es”, sagte Ellemir kummervoll, „ich habe drei verloren, und das letzte erst in diesem Jahr kurz vor Mittsommer” Magda dachte daran, wie Ferrika in Mariselas Armen geweint hatte. Nachdem sie, wenn auch nur für kurze Zeit, Bestandteil des Kreises gewesen war, zu dem Ferrika gehörte, verstand sie die Verbundenheit. Es war der einzige Kreis auf Darkover, der nicht hinter Turmmauern versteckt, bewacht und abgeschirmt war. Und Ferrika, ein Kind des Volkes, stand darin gleichberechtigt neben Lord Damon, seinem Bruder Kieran und der aristokratischen Lady Hilary, die mit Colin von Syrtis verheiratet war.
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