Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Gildenhaus Thendara - 7

Gildenhaus Thendara - 7

Titel: Gildenhaus Thendara - 7
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
Vom Netzwerk:
Geschichte enden sollte. Nicht lange, und wir entdeckten, daß wir in entgegengesetzte Richtungen zogen, und gaben dieses spezielle Gemeinschaftswerk mit passenden Ausdrücken des Bedauerns und der gegenseitigen Wertschätzung auf. Jacqueline kehrte zu ihren eigenen „Sime”- und „Molt Brother”-Serien zurück, und ich schrieb weitere Darkover- und Nicht-Darkover-Romane. Ich hatte das Gefühl, dies einmal schiefgelaufene Projekt könne nicht wieder auf die rechte Bahn gebracht werden, warf es in die unterste Schublade und glaubte, dort werde es für immer liegenbleiben. Jahre später stelle ich jetzt fest, daß mein Konzept von Jaelles Charakter, obwohl ich so gut wie alles, was von Jacqueline stammte, umgeschrieben habe - denn unsere Stile und Themen unterscheiden sich sehr voneinander -, trotz allem durch ihren Beitrag vertieft und erweitert worden ist. Obwohl es sich bei diesem Buch nicht um Teamwork handelt, bin ich Jacqueline doch sehr verpflichtet, daß sie es mir ermöglichte, eine von mir geschaffene Person durch ihre Augen zu sehen. So wie sie mir großzügig ihre Anerkennung für meinen Anteil an Unto Zeor, Forever*, in meinen Augen ihr bestes Buch, ausgesprochen hat, muß ich ihr für ihren Anteil an diesem meinem Buch danken.
Marion Zimmer Bradley
* Unter dem Titel Für Zeor, Auf Ewig als Moewig-SF-Taschenbuch erschienen (Anm. d. Hrsg.).
Erster Teil

Sich widersprechende Eide
    1. Kapitel
    Magdalen Lorne
    Es fiel leichter Schnee, aber nach Osten zu sah die Blutige Sonne Darkovers - von den Terranern Cottman IV genannt - wie ein großes, blutdurchschossenes Auge durch eine Wolkenlücke.
Fröstelnd ging Magdalen Lorne die Straße zum Terranischen HQ hinunter. Sie trug darkovanische Kleidung, deshalb zeigte sie den Raumsoldaten am Tor ihren Ausweis. Einer von ihnen kannte sie jedoch vom Sehen.
„Ist schon gut, Miss Lorne. Aber Sie müssen zu dem neuen Gebäude hinübergehen”
„Dann sind die Räume für den Nachrichtendienst endlich fertig?” Der Uniformierte nickte.
„So ist es. Die neue Leiterin ist vor ein paar Tagen von Alpha Centauri gekommen - haben Sie sie schon kennengelernt?”
Für Magda waren das echte Neuigkeiten. Darkover war ein geschlossener Planet der Klasse B, und das bedeutete, daß Terraner zumindest offiziell - auf bestimmte vertraglich festgelegte Zonen und Handelsstädte beschränkt waren. Einen Nachrichtendienst gab es eigentlich gar nicht, abgesehen von einem kleinen Büro in der Abteilung Archiv und Kommunikation, das vom Personal des Koordinators verwaltet wurde.
Es ist auch Zeit, daß hier endlich eine Dienststelle eröffnet wird. Eine Abteilung für Fremd-Anthropologie könnte ebenso wenig schaden. Dann überlegte Magda, was es für ihren eigenen ziemlich irregulären Status bedeuten mochte. Sie war auf Darkover geboren, in Caer Donn. Dort hatten die Terraner ihren ersten Raumhafen errichtet, bevor sie das neue Imperiumshauptquartier hier nach Thendara verlegten. Magda war unter Darkovanern aufgewachsen. Damals galt die Vorschrift noch nicht, daß Raumhafengebäude mit erdnormalem Licht beleuchtet werden mußten - eine Vorschrift, die die rote Sonne Darkovers und das grimmig kalte Klima igno
    rierte. Es war eine vernünftige Politik im Hinblick auf Personal, das auf normalen Imperiumsplaneten selten länger als ein Jahr Dienst tat und sich nicht zu akklimatisieren brauchte. Aber die Bedingungen auf Darkover waren, um das mindeste zu sagen, für einen Imperiumsplaneten nicht normal.
Magdas Eltern waren Linguisten gewesen und hatten einen Großteil ihres Lebens in Caer Donn verbracht. Ihre Tochter war eher Darkovanerin als Terranerin, eine der nur drei oder vier Personen, die die Sprache wie Eingeborene beherrschten und imstande waren, in Verkleidung Sitten und Gebräuche zu erforschen. Magda hatte Darkover nur einmal verlassen, als sie drei Jahre zur Ausbildung an der Akademie des Nachrichtendienstes auf Alpha verbrachte. Es ergab sich von selbst, daß sie danach eine Stellung in der Abteilung Kommunikation annahm. Aber was für ihre Vorgesetzten nichts als eine passende Verkleidung gewesen war, in der sie auf dem Planeten ihrer Geburt als Undercover-Agentin arbeiten konnte, wurde für Magda zu ihrem eigentlichen Ich.
Und diesem darkovanischen Ich Margali muß ich jetzt treu bleiben, nicht der Terranerin Magda. Ich bin auch nicht einfach Margali, sondern Margali n’ha Ysabet, Entsagende von den Comhi-Letzii, die von den Terranern die Freien Amazonen genannt werden. Das
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher