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Giftiges Wasser

Giftiges Wasser

Titel: Giftiges Wasser
Autoren: Brigitte Johanna Henkel-Waidhofer
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gestenreich ein Interview.
    »Nicht schon wieder.« Mit einer Grimasse wandte sich Peter ab.
    Das Wasserwirtschaftsamt war im dritten Stock untergebracht. Einer großen Info-Tafel konnten sie den Weg entnehmen.
    Als sie im dritten Stock angekommen waren, fiel Justus ein, dass er noch etwas vergessen hatte. »Ohne Wasser«, brummte er und Peter begriff sofort. Er fand zwei Münzen in seiner Tasche und sprang die Treppe herunter. »Ich komme nach!«, rief er.
    Justus und Bob standen vor der Tür des zuständigen Leiters. »Brown«, lasen sie auf dem Schild. Justus klopfte.
    »Herein«, sagte eine jugendliche Stimme. Die beiden Jungs traten in ein freundliches Zimmer, das völlig anders eingerichtet war als das des Pressechefs. Eine junge Schwarze mit hochgesteckten Haaren und einer auffallend bunten Brille saß hinter einem Schreibtisch.
    »Wir sind mit Mister Brown verabredet«, sagte Justus. »Wir kommen vom NTV. Justus Jonas und Bob Andrews.«
    »Mister Brown?« Ihr Gegenüber sah sie fragend an.
    »John Brown«, wiederholte Bob etwas ungeduldig.
    Die Frau begann zu lachen. »Joan Brown«, sagte sie und stand auf, um die beiden zu begrüßen. »Ich bin Joan Brown, die Leiterin des Wasserwirtschaftsamtes. Hat euch das euer Chef nicht gesagt?«
    »Chefin«, verbesserte sie Justus. »Unser Chef ist eine Chefin.«
    Mrs Brown lachte erneut. »Bei euch also auch«, stellte sie mit Genugtuung fest. »So ändern sich die Zeiten.« Sie bot ihnen zwei Stühle, Cracker und Eistee an.
    Da klopfte es an der Tür. Peter erschien, und auch er sah zuerst die Frau und dann Justus fragend an.
    »Du bist hier richtig«, sagte Justus schnell. »Das ist Peter Shaw, und das ist Joan Brown, die Leiterin des Wasserwirtschaftsamtes.« Peter ließ sich seine Überraschung nicht anmerken. Wortlos zog er sich einen Stuhl heran.
    »Und was kann ich für euch tun?«
    »Es geht um die Wasserrechte von Sedona«, fing Justus an. Und dann erzählten sie in kurzen Zügen, was sie in den vergangenen eineinhalb Tagen herausgefunden hatten. Je länger ihnen die Frau zuhörte, desto offener wurden sie. Zum Schluss gestand Peter sogar seinen Einstieg in Mister Waltons Produktionsanlagen und Justus zog sowohl die Kopie von Alysias Story als auch den stibitzten Plan heraus.
    Joan Brown hatte während der ganzen Erzählung geschwiegen. Auch als die drei ??? endeten, sagte sie lange nichts.
    »Ich bin erst seit wenigen Wochen im Amt«, meinte sie schließlich. Als lachende Dritte, wie sie sich ausdrückte, sei sie zwei männlichen Kandidaten vorgezogen worden, die sich gegenseitig massiv bekämpft hatten. »In der Umgebung der Stadt, aber auch in anderen Teilen Arizonas gibt es seit Jahren immer wieder Gerüchte über einen illegalen oder halblegalen Handel mit Wasserrechten«, bestätigte sie. Nach dem, was sie davon gehört hatte, war die Sache ziemlich einfach. Jemand beschaffte sich Unterlagen über die wirtschaftliche Situation der Firmen, Farmer und Privatleute, die Wasserrechte besaßen. Dann bot er denen, die in finanziellen Schwierigkeiten steckten, Geld an. Die Rechte wurden verkauft und vom neuen Besitzer an interessierte Kunden weitervermietet.
    »Erlaubt ist das nicht«, sagte sie, »unsere Rechtslage verbietet das. Wenn aber Käufer und Verkäufer fünf Jahre dichthalten, ist die Sache verjährt. Und wir können nichts mehr dagegen tun.«
    »Haben Sie einen Verdacht in Bezug auf Sedona?«, mischte sich Peter ein.
    Die Frau zögerte. »Den habe ich. Aber ich bin noch nicht sehr weit, weil die Betreffenden es bisher als unter ihrer Würde empfunden haben, mit mir zu reden.« Sie stockte wieder. »Was manchmal aber durchaus auch ein Vorteil sein kann.«
    Die Jungs sahen sie verständnislos an.
    »Mehr kann ich euch wirklich nicht sagen. Nicht jetzt. Ich müsste mich zuerst auch einmal mit dieser Alysia unterhalten.«
    »Hat Walton etwas mit der Sache zu tun?«, versuchte es Bob noch einmal. »Wieso steht so eine moderne Fabrik still?«
    »Da gab es Probleme mit dem Abwasser. Deswegen mussten sie erst einmal einen Kanal anlegen.«
    »Und Jaubert?«
    »Jaubert?«, fragte die Amtsleiterin zurück. »Wie kommt ihr denn auf den? Ich dachte bisher …« Sie machte eine energische Handbewegung. »Es war wirklich nett, euch kennenzulernen. Aber ich kann euch nicht mehr sagen.«
    Enttäuscht überreichte ihr Justus Jeans Fragenkatalog. Mrs Brown warf einen Blick darauf. »Kein Problem. Soweit die Fragen mein Amt betreffen, bekommt ihr ihn morgen zurück.
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