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Giftiges Wasser

Giftiges Wasser

Titel: Giftiges Wasser
Autoren: Brigitte Johanna Henkel-Waidhofer
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ernst.
    »Weiß nicht.« René Hancock zuckte die Schultern, nahm seinen getigerten Helm vom Tisch und ging voraus.
    Erst jetzt sah Justus die Harley hinter einem Strauch am Höhleneingang liegen. Hancock hob sie auf, schwang sich in den Sattel und startete. Hinter der Maschine wirbelte der Sand auf. Hancock rollte ganz nah an Justus heran. Seine Augen schienen ein wenig feucht. »Kommt ganz auf den Anwalt an. Ihr dürft mir die Daumen drücken.«
     
    Schweigend fuhren sie nach Sedona zurück. »Vielleicht lassen sie ihn bald wieder frei«, meinte Peter, als sie in die Straßen der Altstadt eintauchten.
    »Nie und nimmer. Schließlich hat er tagelang eine ganze Stadt in Angst und Schrecken versetzt«, widersprach Bob.
    »Alles halb so wild.« Peter deutete mit einer ausladenden Handbewegung über den großen Platz. »Macht doch alles einen ganz normalen Eindruck, oder?«
    »Erpressung bleibt Erpressung.« Bob ließ nicht locker. Auch ihm tat Hancock leid, der sich offenbar in einer ausweglosen Situation befunden hatte. »Aber wo kommen wir hin, wenn man zu solchen Mitteln greift? Das ist einfach kriminell.«
    »Jetzt brauchen wir nur noch diejenigen zu finden, die zu noch kriminelleren Mitteln gegriffen haben«, sagte Justus. Er hatte das Gefühl, dass es ein fruchtloser Streit war. Jeder hatte recht.
    Peter fuhr weiter zum Sedona-Sun-Motel . Jean war auf ihrem Zimmer und ordnete gerade die Unterlagen zum Film. Ohne große Begeisterung erzählten die drei ???, dass sie den Erpressungsfall gelöst hatten.
    »Wahnsinn!«, rief Jean begeistert. »Ihr seid die Größten! Ihr habt ihn gefunden, und das in so kurzer Zeit!«
    »Eigentlich hat er uns gefunden«, gab der Erste Detektiv zu bedenken.
    Aber Jean war nicht zu bremsen. Gleich am nächsten Tag wollte sie ein Interview mit dem Erpresser machen. Dass das Ganze kein Spaß war, begriff sie erst, als die Jungen ihr klarmachten, dass das wohl kaum gehen werde. René werde nämlich die nächste Zeit hinter Gittern sitzen.
    Jean griff in ihre Handtasche. »Hier sind die Konzertkarten. Ihr könnt auch schon zu den Proben, wenn ihr wollt.« Bob bekam die Karten in die Hand gedrückt. Dann wurden die drei ??? freundlich, aber bestimmt aus Jean Baxters Zimmer bugsiert.
    »Und jetzt?«, fragte Justus, als sie durch den düsteren Flur zurück in die kleine Empfangshalle gingen.
    »Durst hab ich. Lasst uns hier schnell etwas trinken«, schlug Peter vor. »Und dann legen wir diesen Umweltverbrechern das Handwerk.«
    Dass das so im Handumdrehen gelingen würde, daran glaubte Justus nicht. Und zugleich hoffte er inständig, dass er sich irrte. Er ließ Peter und Bob vorausgehen. »Ich hab noch was zu erledigen«, sagte er und war verschwunden, bevor sich die beiden umdrehen konnten.

Das schmutzige Geschäft mit Wasser
    Als Justus bei ihr aufkreuzte, war Jean Baxter immer noch so angetan von dem Erfolg der drei ???, dass sie sich sofort bereit erklärte, ihre guten Beziehungen als Pressevertreterin auszuspielen und den drei Detektiven einen Termin beim Leiter des städtischen Wasserwirtschaftsamtes zu verschaffen. Ihren Fragenkatalog, den sie ohnehin für ihr Gespräch mit dem Mann vorbereitet hatte, gab sie Justus gleich mit.
    Nachdenklich ging Justus zurück in die Hotelbar. Bob und Peter lümmelten an der Theke.
    »Das ist uns noch nie passiert«, meinte der Zweite Detektiv, während sich Justus auf einen der Hocker schwang. »Jetzt haben wir den Täter, aber der Fall ist noch längst nicht gelöst. Irgendwie möchte ich diesem Hancock gern helfen.«
    »Ich auch«, sagte Bob gedehnt. »Aber glaubt bloß nicht, dass ich mir das Konzert entgehen lasse.« Er zog die Karten aus seiner Jackentasche und ließ sie genüsslich durch die Finger gleiten. »Sieben Gruppen auf einen Streich, und ›The Wave‹ als Höhepunkt.« Plötzlich stutzte er. »Seht mal!«
    Peter und Justus beugten sich zu ihm. Auf der Rückseite der Karten warb die Firma Walton für ein neues Ökopapier. Zusammen mit dem Hinweis, dass Mr Hendrik Walton persönlich zu Beginn des Konzerts drei jungen Künstlern einen von ihm ausgesetzten Preis übergeben werde.
    »Wenn Walton heute Abend dabei ist, könnten wir ihn doch einfach abpassen.« Bob sah eine günstige Gelegenheit, sicherzustellen, dass die drei ??? auch ganz bestimmt zum Konzert gingen.
    »Aber wir haben doch nichts in der Hand«, widersprach Peter. »Du hast doch gehört, was Hancock gesagt hat.«
    Justus zupfte an seiner Unterlippe. Dann zog er die Kopie
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