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Gifthauch

Gifthauch

Titel: Gifthauch
Autoren: Mark Terry
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Gegner, war aber trotzdem in der Lage, weiter auf seine Umgebung und mögliche andere Bedrohungen zu achten.
    Ein Lächeln zeigte sich auf Kevin Matsumotos Gesicht, und er hob die Fernbedienung. »Denk nicht mal daran!«, rief er.
    Michael zögerte nicht; er hielt keine Sekunde lang inne. Über den Laufsteg sprintete er auf die Schlange zu.

95
    19.56 Uhr
    Jill war der Panik nahe. Wo war Michael? Was war geschehen?
    Am Eingang wandte sie sich nach links und rechts und hielt nach ihrem Sohn Ausschau. Und nach Matsumoto.
    Niemand. Die Menge wurde dünner. Die Zuschauer strömten in die Arena.
    Mit bebenden Fingern hielt sie ihr Handy und überlegte krampfhaft, was sie tun sollte. Sie gab Dereks Nummer ein. Es klingelte immer wieder, dann wurde abgenommen.
    »Hallo?«
    Sie erkannte die Stimme nicht. Einen Augenblick lang fragte sie sich, ob sie in der Eile die falsche Nummer gewählt hatte. »Hallo? Wer ist da?« War Derek etwas zugestoßen? Wer war da am Apparat?

96
    19.56 Uhr
    Derek riss den kristallklaren Tygon-Schlauch aus der Ausgangsleitung der Nebelmaschine, packte die zusammengebundenen Gasflaschen, ging in die Knie und hob sie aus dem Fass. Er wandte sich nach links, stellte sie auf den Boden, musterte sie, drehte das Absperrventil zu und nahm den Funkempfänger in Augenschein. Er wirkte recht unkompliziert. Er zog seine Waffe und schlug mit dem Kolben auf das Gerät. Mit einem Knacken ging das Licht aus.
    Dann nahm er seine Krücke und überquerte die Bühne, bis er vor dem anderen Fass stand.
    »Ist es … neutralisiert?«, fragte Lippman.
    »Hoffentlich. Lassen Sie die Flaschen bewachen. Niemand geht in die Nähe, berührt sie oder bewegt sie, bis das HRMU-Team des FBI eingetroffen ist.«
    Er stellte sich vor das zweite Fass, hob den Deckel ab und nahm den Trockeneiskorb heraus. Er sah Lippman an. »So weit, so gut. Drücken Sie mir die Daumen.« Er hoffte, dass Matsumoto die Fässer nicht vermint hatte, weil die Gasflaschen zu sperrig waren und zusätzlicher Sprengstoff zu viel Wasser verdrängt hätte. Oder vielleicht erschwerte das Wasser das Legen einer Sprengladung zu sehr. Oder Matsumoto pflegte seine Gasbomben einfach nicht zu verminen, sondern nur die Häuser seiner Opfer.
    Derek griff hinein und wiederholte, was er am ersten Fass getan hatte. Als er bis zu den Ellbogen im Wasser war, klingelte sein Telefon.
    »Gehen Sie ran«, bat er Lippman. Von dieser Aufgabe wollte er sich nicht ablenken lassen.
    Lippman löste das Iridium von Dereks Gürtel und nahm den Anruf entgegen. »Hallo?«
    Er hörte einen Augenblick lang zu. »Lippman. Sicherheitschef des Palace.« Wieder lauschte er. »Das ist Agent Church. Sie hat den Kontakt zu ihrem Sohn verloren«, erklärte er Derek.
    »Sagen Sie ihr, sie soll sich auf den höchsten Punkt im Palace begeben. Dort wird dieser Kerl sein.«
    Lippman schaute ihn überrascht an. »Oben in den Logen? Oder auf den Laufstegen?«
    »Ich setze auf die Laufstege.«
    Lippman setzte das Iridium wieder auf sein Ohr. »Er sagt, er glaubt, dass die Schlange am höchsten Punkt der Anlage ist. Das wären die Laufstege. Wo sind Sie?«
    Er hörte zu. »In der Nähe ist ein Aufzug. Fahren Sie damit ins oberste Geschoss und gehen Sie nach rechts. Dort finden Sie eine Tür in den Technikbereich. Um sie zu öffnen, brauchen Sie eine Codekarte. Ich schicke jemanden dorthin.«
    Derek setzte die Gasflaschen ab und zerschlug den Empfänger. Dann nahm er Lippman das Iridium ab und sagte zu Jill: »Wir treffen uns oben.« Er wandte sich Lippman zu. »Wohin müssen wir?«
    »Hier entlang.« Lippman machte auf dem Absatz kehrt und führte Derek zu einem Aufzug. Währenddessen telefonierte der Sicherheitschef auf seinem eigenen Handy mit seinen Leuten und erteilte Anweisungen. Er blickte Derek an. »Das FBI ist unterwegs. Kommen wir wohl noch rechtzeitig?«
    Derek schüttelte den Kopf. Er nahm seine Waffe wieder heraus und vergewisserte sich, dass sie geladen und entsichert war. »Ich fürchte, das Palace liegt in den Händen eines sechzehnjährigen Jungen.«

97
    19.56 Uhr
    Als Michael auf Kevin Matsumoto zusprintete, dachte er fieberhaft nach, was nun zu tun war. Ihm erschien die Fernbedienung in Matsumotos linker Hand als das Hauptziel seines Angriffs. Was hielt Matsumoto in der Rechten? Er konnte es nicht erkennen. Es war auf jeden Fall klein. Michael bezweifelte, dass es sich um eine Schusswaffe handelte.
    Ihm fiel auf, dass Matsumoto die Fernbedienung mit der linken Hand hochgehoben hatte,
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