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Gier nach Blut

Gier nach Blut

Titel: Gier nach Blut
Autoren: Jason Dark
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Diese Sarah Helen Roberts will also aus dem Grab steigen und sich an den Personen rächen, die sie einmal in die Lage gebracht haben. Kann ich davon ausgehen?«
    »Gewissermaßen schon.«
    »Bitte Details.«
    »Die kenne ich nicht.«
    Ich schenkte ihr und mir Wein aus der Karaffe nach. »Ich meine, Ihre Familie ist doch betroffen.«
    »Das stimmt.«
    »Und Ihre Großmutter hat Angst vor dieser Blutfrau.«
    »Stimmt auch.«
    »Aber warum? Peru ist weit von London entfernt. Glauben Sie denn, daß die Blutsaugerin über das Meer hinwegfliegen oder durch das Wasser schwimmen wird, um ausgerechnet nach London zu kommen, wohin die Familie Marquez nach den Vorfällen ausgewandert ist?«
    Elvira war plötzlich quicklebendig. »Genau das habe ich ihr auch gesagt, John, aber sie hat sich einfach nicht davon abbringen lassen. Sie ist nach wie vor davon überzeugt, daß die Frau es schaffen wird. Wer einmal diesen Racheschwur gesprochen hat, der läßt sich einfach durch nichts aufhalten. Über Entfernungen kann sie nur lachen, das meint jedenfalls meine Großmutter.«
    »Hat sie denn eine Lösung parat?«
    »Nicht direkt, aber sie könnte sich eine vorstellen.«
    »Da bin ich gespannt.«
    »Meine Großmutter geht davon aus, daß auch anderen dieser Zeitpunkt der Rückkehr bekannt ist. Daß die Vampirin Helfer hat, die dafür sorgen… na ja, Sie wissen schon.«
    »Die sie nach London schaffen?«
    »So ist es.«
    »Gibt es da konkrete Hinweise auf irgendwelche Helfer?«
    »Für sie schon.«
    »Wer ist es?«
    Elvira lehnte sich zurecht. Sie verdrehte leicht die Augen. »Wissen Sie, das ist mein Problem. Ich will hier keinen Menschen in Mißkredit bringen. Da denke ich anders als meine Großmutter. Für sie existiert jemand, der dieser Blutfrau den Weg ebnen könnte.«
    »Wie heißt er?«
    »Ein Landsmann. Oder ein ehemaliger, Jorge Ruiz.«
    Ich überlegte. Nein, dieser Name sagte mir nichts, das sah auch Elvira.
    »Tut mir leid, ich…«
    Sie ließ mich nicht zu Ende reden. »Dieser Ruiz ist hier in London reich geworden. Er hat die Verbindung zur Heimat nie abbrechen lassen. Er ist oft drüben, er hat ein Baugeschäft und als Unternehmer viel Geld gemacht. Wie ich hörte, baut er auch in Peru. Seine Vorfahren sind zur gleichen Zeit ausgewandert wie die meinen. Ruiz kennt die Geschichte ebenfalls. Im Gegensatz zu meiner Großmutter hat seine Familie damals auf der Seite dieser Frau gestanden. Die Ruiz waren sauer, daß man die Vampirin damals vernichtete und begrub. Sie haben sie sogar noch zu retten versucht, was aber nicht klappte. Nun ja, es gibt sie noch, und meine Großmutter hat sogar vor einigen Wochen wieder den Kontakt aufgenommen. Es ist nicht mehr der alte Ruiz, mit dem sie gesprochen hat, sondern mit seinem Enkel, der aber war sehr gut informiert und hat nur kalt gelächelt, als das Thema angeschnitten wurde. Meine Großmutter ist davon überzeugt, daß die Familie der Vampirin gegenüber einiges gutzumachen hat und diese deshalb in allen Belangen unterstützen wird.«
    »Was heißt das?«
    »Meine Großmutter meinte, daß sie bei der Rückkehr der Sarah Helen Roberts mithelfen wird, und zwar tatkräftig. Ich kann dazu nicht viel sagen, da ich nie Kontakt mit den Ruiz hatte. Meine Großmutter aber hat sich nicht davon abbringen lassen.«
    »Tja, Elvira, das hört sich schon sehr ungewöhnlich an.«
    »Auch unglaublich?«
    Ich hob die Schultern. »Nein, das nicht. Was ist heute schon unglaublich? Wenn ich ehrlich sein soll, so habe ich dieses Wort gestrichen. Es gibt diesen Begriff nicht mehr. Ich habe einfach zu viele unglaubliche Dinge erlebt.«
    »Dann lachen Sie mich nicht aus?«
    »Um Himmels willen, nein. Aber ich habe da noch eine Frage. Wann genau jährt sich der Todestag zum achtzigsten Mal?«
    »Übermorgen.«
    »Ho, das ist früh.«
    »Ich weiß.«
    »Und Sie sind spät zu mir gekommen.«
    »Mein Gott.« Sie rang sich die Antwort ab. »Was soll ich dazu alles sagen? Versetzen Sie sich bitte in meine Lage. Ich bin Werbekauffrau und habe mit anderen Dingen zu tun. Ich arbeite im entwicklungstechnischen Dienst, da gibt es genug Schwierigkeiten, kann ich Ihnen sagen, aber nichts, was mit einem Vampir oder anderen übersinnlichen Dingen zu tun hätte. So etwas ist neu für mich.«
    »Ja, ich verstehe. Haben Sie denn schon einen Plan, wie es weitergehen könnte?«
    »Nein, John, so tief stecke ich nicht in der Materie drin. Da müßten Sie sich schon an meine Großmutter wenden.«
    »Kann ich das noch
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