Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ghostwalker 04. Fluch der Wahrheit

Ghostwalker 04. Fluch der Wahrheit

Titel: Ghostwalker 04. Fluch der Wahrheit
Autoren: Michelle Raven
Vom Netzwerk:
führen und achtete darauf, ihr niemals zu nahe zu kommen, damit sie ihn nicht entdeckte.
    Sie schien einen regelrechten Großeinkauf zu tätigen, und nach einer halben Stunde wünschte sich Torik, er wäre im Wagen geblieben. Caitlin blickte nur auf ihre Einkaufsliste und schien die anderen Menschen gar nicht zu beachten. Es war offensichtlich, dass sie sich hier mit niemandem traf. Stattdessen schob sie ihren Einkaufswagen endlich zur Kasse und bezahlte mit einer Kreditkarte. Vollgepackt mit lauter Tüten und ihrer riesigen Tasche kehrte sie zu ihrem Auto zurück. Torik saß bereits in seinem Jeep und wartete darauf, dass sie einstieg, doch sie lud nur die Einkäufe ein und zögerte dann. Unauffällig schob sie etwas in ihre Jackentasche und schloss die Wagentür. Torik duckte sich, als sie sich umsah, während sein Herz schneller zu klopfen begann. Bisher hatte sie sich ganz normal benommen, doch jetzt war es offensichtlich, dass sie befürchtete, beobachtet zu werden. Als sie sich umdrehte und losging, stieg Torik wieder aus dem Jeep und folgte ihr in einiger Entfernung. Seine Vorahnung bestätigte sich, als Caitlin sich noch einmal umblickte und dann in eine schmale Gasse zwischen zwei Gebäuden schlüpfte. Ein seltsames Gefühl der Enttäuschung durchfuhr ihn, das er sich nicht erklären konnte.

2
    Unruhig blickte Caitlin sich um, bevor sie mit raschen Schritten auf die kleine Gasse zustrebte. Sie hatte das Gefühl, beobachtet zu werden, aber vermutlich spielte nur ihre Fantasie verrückt. Das passierte ihr häufiger, wohl eine Nebenwirkung ihres Berufs. In diesem Fall könnte es aber auch an ihrem schlechten Gewissen liegen, weil sie genau wusste, dass es nicht richtig war, was sie tat. Wenn jemand sie dabei erwischte, würde sie Mühe haben, ihre Anwesenheit zu erklären, schließlich hatte sie hier nichts zu suchen und tat etwas, das die Besitzer des Supermarktes sicher nicht gerne sahen. Caitlin schob ihr Kinn vor und trat entschlossen in die Gasse. Übler Geruch schlug ihr entgegen und brachte sie zum Husten. Herrje, es wurde immer schlimmer. Anscheinend hatten die umliegenden Geschäfte gemerkt, dass sie hier ihre Abfälle kostenlos abladen konnten, weil sich niemand darum kümmerte. Vorsichtig stieg sie über eine zerbrochene Kiste und schnitt eine Grimasse, als sie in etwas Glibberiges trat. Gut, dass sie ihre ältesten Schuhe angezogen hatte. Trotzdem wollte sie lieber nicht wissen, was jetzt unter der Sohle klebte.
    Da es mit jedem Schritt ekliger wurde, beschloss Caitlin, sich zu beeilen und dann endlich nach Hause zurückzukehren. Sie hasste einkaufen, hätte sie nicht keinerlei Verpflegung mehr im Haus gehabt, wäre sie nie hierhergekommen. Aber wenn es eine Sache gab, die sie zum Schreiben brauchte, dann war es Nervennahrung. Mit leerem Magen konnte sie einfach nicht denken. Caitlin versuchte, den Atem anzuhalten, doch der Gestank schien trotzdem in jede Pore zu sickern.
    »Bist du hier?« Sie zuckte zusammen, als ihre eigene Stimme laut durch die Gasse hallte. Natürlich erhielt sie keine Antwort.
    Kopfschüttelnd bückte sie sich, stellte die Dose auf den Boden und öffnete den Deckel. Hinter ihr ertönte ein kratzendes Geräusch, und sie drehte sich rasch um. Zumindest wollte sie das, doch sie verlor ihr Gleichgewicht und landete mit der Hose im Dreck. Angewidert versuchte sie, auf die Beine zu kommen, ohne sich mit den Händen auf dem Boden abstützen zu müssen, und verfluchte ihre Unsportlichkeit. Gerade hatte sie sich halb aufgerichtet, als etwas auf ihren Schultern landete und sie wieder hinunterdrückte.
    »Hey!« Furcht schoss durch ihren Körper, als sie erkannte, dass es Hände waren, die sie festhielten, irgendjemand stand hinter ihr und hinderte sie daran, aufzustehen. Caitlin wollte schreien, doch schwitzige Finger legten sich über ihren Mund und hielten sie davon ab. Übelkeit und Furcht stiegen in ihr auf, und sie begann sich zu wehren. Ihr Ellbogen traf etwas Weiches, ihr Hacken kollidierte mit einem Schienbein. Ein Fluch wurde dicht an ihrem Ohr ausgestoßen, und der Griff verstärkte sich. Verzweifelt kämpfte Caitlin gegen den Mann an, doch er war viel stärker als sie.
    Etwas Kaltes, Hartes wurde an ihre Kehle gedrückt, und sie verspürte einen scharfen Schmerz. »Keinen Mucks, kapiert?«
    Ein Messer! Caitlin erstarrte, Panik breitete sich in ihr aus. Dieser Kerl meinte es ernst! So etwas konnte ihr doch einfach nicht passieren und schon gar nicht nur wenige Schritte von
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher