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Ghostwalker 04. Fluch der Wahrheit

Ghostwalker 04. Fluch der Wahrheit

Titel: Ghostwalker 04. Fluch der Wahrheit
Autoren: Michelle Raven
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schließlich in das Schlüsselloch schob und die Tür abschloss. Dabei murmelte sie irgendetwas vor sich hin, das Torik trotz seines guten Gehörs nicht verstehen konnte.
    Vielleicht war er auch dadurch abgelenkt, wie gut ihr Po die Jeans ausfüllte, oder von dem Duft nach Wildblumen, der von ihr ausging. Torik schüttelte den Kopf und erinnerte sich daran, weshalb er hier war. Und wer diese Frau war. Der Anfang des Buches hatte ihn so in die Geschichte hineingezogen, dass er sie beinahe nicht bemerkt hätte. Wie zum Teufel konnte sie von den Wächtern wissen und den Sensoren und – noch schlimmer – davon, wie ungern er zu den Versammlungen ging? Und die Beschreibung der Menschenfrau klang so sehr nach Arlyn, dass sich sein Herz schmerzhaft zusammengezogen hatte. Aber es konnte niemand von Arlyn wissen, sie hatte bereits vor zwölf Jahren die Gruppe verlassen. War es also nur ein Zufall? Schon die wenigen Zeilen führten ihm deutlich vor Augen, dass er um jeden Preis herausfinden musste, was Caitlin wusste und vor allem woher.
    Aufmerksam beobachtete er, wie sie zur Garage ging. Anscheinend wollte sie wegfahren, was ihm die Gelegenheit geben würde, sich in ihrem Haus umzusehen. Aber was, wenn sie sich mit jemandem traf, von dem sie neue Informationen über die Wandler bekam? Die Wahrscheinlichkeit war nicht besonders hoch, doch er wollte sich nicht hinterher vorwerfen müssen, nicht allen Spuren nachgegangen zu sein. Außerdem war es sicher sinnvoll, ihre Gewohnheiten auszukundschaften. Kurz entschlossen sprintete Torik geduckt durch die Büsche, als Caitlin in die Garage trat. Erst als er jenseits des Grundstücks war, richtete er sich auf und rannte so schnell wie möglich zum Jeep. Er konnte nur hoffen, dass sie mit ihrem Auto genauso langsam war wie an der Haustür, denn sonst konnte sie ihn bereits abgehängt haben.
    Torik fuhr auf die Hebgen Lake Road und atmete erleichtert auf, als er sah, dass der Wagen noch vor der Garage stand. Rasch bog er in eine Straße ein und wendete, damit er ihr folgen konnte, sobald sie aus ihrer Auffahrt kam. Es schien unendlich lange zu dauern, bis sie ihr kleines knallrotes Auto auf die Straße lenkte. Als sie an ihm vorbeifuhr, sah er, dass sie stur geradeaus blickte und dabei ihre Lippen bewegte. Redete sie mit jemandem? Aber er hatte keine Möglichkeit, das herauszufinden, er konnte ihr nur möglichst unauffällig folgen und sehen, wohin sie fuhr.
    Die Straße schlängelte sich malerisch am Ufer des Hebgen Lakes entlang und wurde auf der anderen Straßenseite von einem mit Nadelbäumen bedeckten Hügel begrenzt. Dazwischen gab es einige kleinere Siedlungen und Flächen, in denen nur vertrocknete Gräser und Sträucher wuchsen. Die Höhe von über zweitausend Metern und die trockene Luft schienen für viele Pflanzen zu extrem zu sein. Umso erstaunlicher war Caitlins frischer, grüner Rasen. Torik vermisste die Wildnis in ihrem Gebiet, seine Haut fühlte sich schon jetzt ganz ausgetrocknet an. Schließlich verließen sie den See, überquerten den Grayling Creek und fuhren ins Landesinnere. Als Caitlin nach rechts abbog, vermutete Torik, dass sie nach West Yellowstone fahren würde, die einzige etwas größere Stadt mit genügend Einkaufsmöglichkeiten in der Umgebung. Um in den Yellowstone National Park zu fahren, war es bereits zu spät, und er hatte auch keine Reisetasche gesehen, die darauf schließen ließ, dass Caitlin woanders übernachten wollte.
    Zufrieden, dass er recht hatte, folgte Torik ihr in die kleine Stadt, die hauptsächlich von den vielen Touristen lebte, die jährlich in den National Park strömten. Es war kein Problem, Caitlin in den schachbrettartig angelegten Straßen nicht aus den Augen zu verlieren. Sie fuhr einfach zu ihrem Ziel, ohne je zu bemerken, dass sie verfolgt wurde. Außer sie hatte ihn gesehen und wollte ihn nun in einen Hinterhalt locken. Torik schüttelte den Kopf. Nein, Caitlin wirkte nicht so, als hätte sie dafür Talent, und vor allem beachtete sie ihre Umgebung viel zu wenig. Ein Auto hinter ihr hupte, als sie bei Grün nicht sofort losfuhr, und Torik lächelte grimmig. Als er schon fast dachte, dass sie gar kein Ziel hätte, hielt sie vor einem Supermarkt am Ende des Ortes. Torik parkte ein paar Reihen weiter und beobachtete, wie sie hineinging. Nach kurzer Überlegung stieg er ebenfalls aus und folgte ihr. Er hatte keine Angst, sie zu verlieren, schließlich kannte er jetzt ihren Duft. So ließ er sich einfach von seiner Nase
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