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Gezinkt

Gezinkt

Titel: Gezinkt
Autoren: Jeffery Deaver
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Schmiergeld aus seiner Tasche zu nehmen, nachdem er ihn erwürgt haben würde.
    Ach ja, und die Uhr auch. Der Detective entschied, dass man eigentlich nie zu viele Rolexuhren haben konnte.
     
    Detective Robert Schaeffer ließ sich einen großen Mokka vor dem Starbucks auf der 9th Avenue schmecken. Er saß in einem nicht allzu bequemen Metallstuhl und fragte sich, ob es einer von der Art war, die Freiluftmöbelkönig Shelby an seine Bauernkundschaft verkaufte.
    »Hallo«, sprach ihn eine männliche Stimme an.
    Schaeffer sah zu einem Mann am Tisch neben ihm hinüber. Er kam ihm vage bekannt vor, und obwohl er ihn nicht genau unterbringen konnte, grüßte er lächelnd.
    Doch dann traf ihn die Erkenntnis wie ein Kübel Eiswasser, und der Atem stockte ihm. Es war der falsche Polizist von Internal Affairs, der Kerl, den T. G. auf ihn angesetzt hatte.
    Großer Gott.
    Der Mann hatte die rechte Hand in einer Papiertüte, in der sich zweifellos eine Pistole befand.
    Schaeffer erstarrte.
    »Nur die Ruhe«, sagte der Mann und lachte über Schaeffers Gesichtsausdruck. Er zog die Hand aus der Tüte. Keine Waffe. Nur ein Rosinenbrötchen, von dem er nun abbiss. »Ich bin nicht das, wofür Sie mich halten.«
    »Wer zum Teufel sind Sie dann?«
    »Meinen Namen müssen Sie nicht wissen. Ich bin Privatdetektiv. Das genügt. Und nun hören Sie zu, wir haben einen geschäftlichen Vorschlag für Sie.« Der Privatdetektiv hob den Blick und winkte. An Schaeffer gewandt, sagte er: »Ich möchte Ihnen ein paar Leute vorstellen.«
    Ein Paar mittleren Alters, ebenfalls mit Kaffeebechern in der Hand, kam ins Freie. Entsetzt erkannte Schaeffer, dass der Mann Shelby war, der Tourist, den sie vor ein paar Tagen aufs Kreuz gelegt hatten. Die Frau an seiner Seite kam ihm ebenfalls vage bekannt vor, aber er brachte sie nicht unter.
    »Detective«, sagte der Mann kalt lächelnd.
    Der Blick der Frau war ebenfalls kühl, jedoch ohne eine Spur von Lächeln.
    »Was wollen Sie?«, fuhr der Polizist den Detektiv an.
    »Ich lasse es die beiden erklären.« Er biss herzhaft von seinem Gebäck ab.
    Shelby fixierte Schaeffer mit einer aggressiven Selbstsicherheit im Blick, die nichts mehr mit der ängstlichen, niedergeschlagenen Miene zu tun hatte, mit der er neben Darla in dem billigen Hotel gesessen hatte. »Folgendes, Detective: Vor einigen Monaten war mein Sohn mit ein paar Studienfreunden hier auf Urlaub. Er war in einem Club in der Nähe des Broadway tanzen, und Ihre beiden Komplizen T. G. Reilly und Ricky Kelleher haben ihm Drogen in die Tasche geschmuggelt. Dann kamen Sie daher und haben ihn wegen Drogenbesitzes verhaftet. Genau wie Sie es bei mir gemacht haben, erklärten Sie ihm, Sie würden ihn laufen lassen, wenn er Sie bezahlt. Nur dass Michael keine Lust hatte, Sie mit dieser Nummer durchkommen zu lassen. Er verpasste Ihnen einen Haken und wollte die Notrufnummer wählen. Sie und T. G. Reilly haben ihn jedoch in die Gasse hinausgeschleift und so übel zusammengeschlagen, dass er auf Dauer hirngeschädigt bleiben und jahrelange Behandlung brauchen wird.«
    Schaeffer erinnerte sich an den Studenten, ja doch. Sie hatten ihn wirklich böse zugerichtet. Aber er sagte: »Ich weiß nicht, wovon...«
    »Psst«, unterbrach ihn der Privatdetektiv. »Die Shelbys haben mich engagiert, damit ich herausfinde, was ihrem Sohn zugestoßen ist. Ich habe zwei Monate in Hell’s Kitchen ermittelt und alles in Erfahrung gebracht, was es über Sie und diese beiden Arschlöcher, mit denen Sie gearbeitet haben, zu wissen gibt.« Er nickte dem Paar zu. »Fahren Sie fort.« Der Detektiv biss wieder von seinem Brötchen ab.
    »Wir beschlossen, Sie würden bezahlen für das, was Sie getan haben«, fuhr der Ehemann fort. »Nur konnten wir leider nicht zur Polizei gehen – woher sollten wir wissen, wie viele Ihrer Kollegen dort mit Ihnen zusammenarbeiteten? Deshalb haben meine Frau, ich und unser zweiter Sohn – Michaels Bruder – uns etwas ausgedacht. Wir würden euch Drecksäcke die Arbeit für uns tun lassen; ihr würdet euch gegenseitig aus dem Weg räumen.«
    »Das ist doch Quatsch. Sie...«
    »Halten Sie den Mund, und hören Sie zu«, fuhr ihn die Frau an. Dann erklärte sie weiter. Sie hatten in Hanny’s Bar einen Schwindel inszeniert. Der Privatdetektiv tat, als sei er ein Betrüger aus Florida, der gestohlene Boote verkaufte, und ihr älterer Sohn spielte einen jungen Kerl aus Jersey, der um sein Geld geprellt wurde. Das hatte Rickys Aufmerksamkeit geweckt, und er
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