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Gewitter über Emilienlund: Mittsommerglück (German Edition)

Gewitter über Emilienlund: Mittsommerglück (German Edition)

Titel: Gewitter über Emilienlund: Mittsommerglück (German Edition)
Autoren: Pia Engström
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wirklich interessant ist dies hier.” Sie nahm eine zerknüllte Pappschachtel aus ihrer Tasche und warf sie Grey zu.
    Es war die Verpackung eines Schwangerschaftstest.
    “Und? Was soll das deiner Meinung nach beweisen?”
    “Zufällig habe ich gesehen, wie deine kleine Sekretärin diesen Test heute morgen in Sjönderby gekauft hat. Danach bin ich ihr in ein Restaurant gefolgt, wo sie sofort auf die Toilette verschwunden ist. Als sie wieder herauskam, war sie kalkweiß. Und im Papierkorb habe ich dann dies gefunden.” Sie lächelte schadenfroh. “Nun? Begreifst du jetzt endlich, was hier los ist?”
    Grey schüttelte den Kopf. “Nein”, stöhnte er. “Nein! Ich kenne dich, Joanna! Du hast das eingefädelt, gib es doch zu!”
    “Glaub doch, was du willst. Ich an deiner Stelle fände es jedenfalls ziemlich ärgerlich, gleich zweimal auf dieselbe Masche hereinzufallen.” Als sie Greys erschütterten Gesichtsausdruck sah, lachte sie auf. “Ich werde dir heute Nachmittag eine Nachricht zukommen lassen, in welcher Höhe du deinen Scheck ausstellen darfst, mein Lieber. Danach bist du mich dann endgültig los.”
    Grey registrierte kaum, dass sie sein Büro verließ. Er fühlte sich wie gelähmt. Es war, als wäre er in ein tiefes Loch gefallen, aus dem er aus eigener Kraft nicht wieder herauskommen konnte.
    Nur einmal zuvor in seinem Leben war es ihm ähnlich ergangen. Damals, als er die Wahrheit über Joanna erfahren hatte.
    Er hatte den Fehler begangen, ihr zu vertrauen. Ein Fehler, für den er seitdem Tag für Tag und Nacht für Nacht gebüßt hatte. Und jetzt schien es, als sei er auf dem besten Wege, denselben Fehler noch einmal zu begehen.
    Doch das durfte nicht geschehen.
    Nein. Seine Miene verfinsterte sich zusehends. Er war kein Idiot. Er würde sich ganz sicher nicht schon wieder zum Narren halten lassen. Und wenn Annie das tatsächlich glauben sollte, dann würde sie ihr blaues Wunder erleben.
    Annies Nerven flatterten. Sie wusste, dass sie das Richtige tat, und trotzdem fiel es ihr unglaublich schwer.
    Während sie auf ihrem Zimmer gewesen war, um ihre Koffer für die Rückreise nach London zu packen, war ihr klar geworden, dass sie nicht das Recht hatte, Grey über seine bevorstehende Vaterschaft im Unklaren zu lassen. Sie wusste nicht, wie er auf ihr Geständnis reagieren würde, doch sie konnte es ihm nicht einfach so verschweigen.
    Zaghaft klopfte sie an seine Tür. Als sie keine Antwort erhielt, öffnete sie und trat ein. Grey saß hinter seinem Schreibtisch, vor sich eine Flasche Bourbon. Als er sie erblickte, lächelte er. Doch es war ein grimmiges, hasserfülltes Lächeln. Annie wurde kalt.
    “Grey”, begann sie verunsichert. Sie wusste nicht, was geschehen war, doch es lag auf der Hand, dass etwas vorgefallen sein musste. “Ich muss dringend mit dir sprechen.”
    “Ja, das glaube ich allerdings auch”, entgegnete er scharf. “Ich gehe davon aus, es ist bereits zu spät, um etwas dagegen zu unternehmen, wie? Sonst hättest du dich ja wohl kaum ausgerechnet heute entschlossen, mir etwas davon zu sagen, nicht wahr?”
    Annie runzelte die Stirn. “Zu spät? Für was zu spät?”
    “Hör auf, mir etwas vorzuspielen, Annie. Ich weiß, dass du schwanger bist. Solltest du jetzt allerdings erwarten, dass ich begeistert vor dir auf die Knie sinke, um dir einen Antrag zu machen, hast du dich geirrt, meine Liebe. Ich bin schon einmal auf eine Frau wie dich hereingefallen, weißt du? Und ich gedenke nicht, denselben Fehler noch ein zweites Mal zu begehen.”
    Erschrocken wich sie einen Schritt zurück. Mit einer solch wütenden Reaktion hatte sie nicht gerechnet. Grey wusste, dass sie ein Kind von ihm erwartete. Aber woher? Und warum behandelte er sie so, als hätte sie es mutwillig darauf abgesehen, von ihm schwanger zu werden?
    “Da bist du überrascht, was? Ich habe dich durchschaut, Annie! Also? Was verlangst du?”
    Tränen schossen ihr in die Augen. “Du hast recht, ich bin schwanger”, gab sie schluchzend zu. “Aber ich weiß nicht, wie du darauf kommst, dass ich irgendetwas von dir verlangen würde, Grey!”
    “Du bist eine gute Schauspielerin, das muss ich dir lassen. Also schön, dann sage
ich
dir, wie wir vorgehen werden. Du bleibst hier, bis du mein Kind zur Welt gebracht hast. Dann bekommst du einen Geldbetrag deiner Wahl, und im Gegenzug erhalte ich das Kind.”
    Annie starrte ihn fassungslos an. “Was? Das kann unmöglich dein Ernst sein! Ich …”
    Mit einem herzzerreißenden
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