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Gewitter über Emilienlund: Mittsommerglück (German Edition)

Gewitter über Emilienlund: Mittsommerglück (German Edition)

Titel: Gewitter über Emilienlund: Mittsommerglück (German Edition)
Autoren: Pia Engström
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herausfinden?”
    Wutentbrannt unterbrach er die Telefonverbindung. Es stimmte also. Joanna und er waren vor dem Gesetz nach wie vor Mann und Frau. Und wenn sie nicht zustimmte, dieses unglückselige Formular zu unterzeichnen, würde es vorläufig auch dabei bleiben. Es lag demnach in ihrer Hand, die Scheidung rechtskräftig werden zu lassen oder nicht. Und so, wie er Joanna kannte, würde sie die Karten ausreizen, die das Schicksal ihr in die Hand gegeben hatte.
    Grey drückte den Knopf der Gegensprechanlage und sagte: “Würdest du mich bitte mit Henrik verbinden? Er müsste in seinem Ferienhaus auf Öland zu erreichen sein. Die Nummer findest du in der Datenbank … Annie? Annie, bist du da?”
    Keine Antwort. Irritiert runzelte er die Stirn, dann stand er auf und öffnete die Tür zum Vorraum seines Büros. Annies Platz war verwaist. Dann fiel ihm plötzlich ein, dass sie ihm am Morgen mitgeteilt hatte, dass sie kurz in den Ort fahren wollte. Doch das war mittlerweile gut drei Stunden her, er hatte längst mit ihrer Rückkehr gerechnet.
    Er kehrte in sein Büro zurück, ließ sich auf seinen Schreibtischstuhl fallen und lehnte sich zurück. Nachdenklich starrte er an die Decke. Seit Joannas plötzlichem Erscheinen hatte er kaum ein Wort mit Annie gewechselt. Dazu war er viel zu sehr mit seinen eigenen Problemen beschäftigt gewesen. Dabei gab es so vieles, über das er mit ihr sprechen wollte.
    Die dreimonatige Probezeit war nun fast vorüber. Schon in wenigen Wochen würde Annie frei sein, ihre Zelte abzubrechen und anderswo ein neues Leben anzufangen. Doch vorher musste er mit ihr reden. Denn allein der Gedanke, dass sie womöglich fortgehen würde, bereitete ihm Unbehagen. Er wollte sie auch in Zukunft um sich haben. Schon lange hatte er sich nicht mehr so frei und ungezwungen gefühlt wie in den letzten Tagen mit Annie. Mit ihrer Hilfe war es ihm gelungen, sich von seiner Vergangenheit zu befreien, die all die Jahre wie ein dunkler Schatten über ihm gelegen hatte.
    Doch wenn er nicht bald etwas unternahm, würde er sie vielleicht verlieren. Und er konnte die Vorstellung, sein Leben so weiterzuführen, wie es gewesen war, ehe Annie ihm begegnet war, kaum ertragen. Sie musste einfach bei ihm bleiben, koste es, was es wolle.
    Aber vorher musste er die Angelegenheit mit Joanna ins Reine bringen. Solange sie in seiner Nähe war, war er nicht in der Lage, sich auf etwas anderes zu konzentrieren. Er musste sie loswerden, und zwar so schnell wie irgend möglich.
    Als es an der Tür klopfte, dachte er, Annie wäre endlich aus Sjönderby zurückgekehrt. Doch es war Joanna, die auf sein Geheiß hin das Büro betrat.
    “Was willst du hier?”, fragte er barsch, ohne ihr einen Platz anzubieten. “Hast du dich endlich entschieden, welche Belohnung du für deine kleine Erpressung bekommen möchtest?”
    “Erpressung?” Joanna lachte leise. “Das ist aber ein äußerst unschönes Wort, Liebster. Aber wenn du es unbedingt so nennen möchtest … Doch nein, ich bin nicht hier, um dir meine Forderungen zu unterbreiten. Ich habe da ein paar interessante Neuigkeiten, von denen ich annehme, dass sie dich vielleicht interessieren könnten.”
    “Das glaube ich kaum”, erwiderte Grey kühl. “Also, wenn du nun bitte aufhören würdest, meine kostbare Zeit zu verschwenden?”
    Doch Joanna war nicht die Frau, die man so einfach loswerden konnte. “Deine kleine Gespielin”, sagte sie mit einem anzüglichen Grinsen. “Ich glaube, sie verschweigt dir etwas, mein Lieber.”
    Grey spürte, wie kalte Wut in ihm aufstieg. “Halt den Mund, Joanna! Du hast in deinem Leben bereits genug Unheil angerichtet. Zieh jetzt nicht auch noch Annie mit in deine schmutzigen Intrigen hinein!”
    “Dann eben nicht. Warte meinetwegen, bis sie es dir von alleine sagt – obwohl ich daran zweifle, dass sie das vorerst überhaupt vorhat. Die Kleine ist durchtriebener, als ich es ihr zugetraut hätte, das muss ich schon sagen. Noch ein paar Wochen, dann hat sie dich am Haken.”
    Argwöhnisch runzelte Grey die Stirn. “Ich habe keine Ahnung, worauf du hinauswillst.”
    “Deine Kleine ist schwanger, mein Lieber, darauf will ich hinaus.”
    “Schwanger?” Ungläubig starrte Grey sie an. “Was redest du denn da? Seit wann bist du denn Expertin für so etwas? Ich glaube dir kein Wort!”
    “Nun, ich bin nicht dumm, wie du weißt. Ich bin durchaus in der Lage, eins und eins zusammenzuzählen. Morgenübelkeit war nur das erste Anzeichen, aber
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