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Gewagtes Spiel der Leidenschaft

Gewagtes Spiel der Leidenschaft

Titel: Gewagtes Spiel der Leidenschaft
Autoren: Emily Mckay
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irgendwo ein Lipgloss.“
    „Lipgloss?“ Ihm war soeben der Boden unter den Füßen weggezogen worden, und sie machte sich Gedanken über ein bisschen Lipgloss?
    Hätte er noch ihre zwei Wochen Kündigungsfrist zur Verfügung gehabt, wäre es ihm vielleicht möglich gewesen, sie zur Vernunft zu bringen. Aber nein, sein bescheuerter Geschäftspartner musste ihm diese Chance auch noch nehmen.
    Sie musste seinen fassungslosen Tonfall bemerkt haben, da sie ruckartig den Kopf hob und ihn ansah. „Das war meine Lieblingsfarbe, aber die wird nicht mehr hergestellt. Außerdem …“ Mit Schwung knallte sie die Schublade zu und zog die nächste auf. „Ach, vergessen Sie’s einfach.“
    „Sie können nicht kündigen.“
    Wendy unterbrach ihre Aufgabe und stand auf. „Meinen Sie vielleicht, ich will das? Meinen Sie, ich möchte umziehen? Zurück nach Texas? Meinen Sie, ich will einen Job aufgeben, den ich liebe? Nur damit ich nach Hause zurückkehren kann? Ich will das alles nicht, aber mir bleibt keine andere Wahl!“
    „Und inwiefern ist das besser für das Baby, wenn Sie arbeitslos und zurück in Texas sind?“, wollte er wissen.
    „Ich …“ Erneut wand sich Peyton in ihren Armen und protestierte wimmernd, woraufhin sich Wendy wieder seufzend auf ihren Bürostuhl sinken ließ, um die Kleine auf ihrem Bein reiten zu lassen. „Vielleicht habe ich es noch nie erwähnt, aber meine Familie ist vermögend.“
    Sie hatte es nicht erwähnt, aber das war auch nicht nötig gewesen.
    Leute, die in wohlhabenden Verhältnissen aufwuchsen, besaßen eine gewisse Aura. Es war keine Arroganz, jedenfalls nicht so direkt, sondern mehr eine Art Selbstbewusstsein, das daraus entstand, dass man von allem immer das Beste bekam. So was fiel nur jemandem auf, der nicht in solchen Verhältnissen groß geworden war und der sein Leben lang versucht hatte, diese Ausstrahlung durch eigenes Vermögen zu erlangen.
    Außerdem besaß Wendy eine angeborene Eleganz, die in krassem Widerspruch zu ihrem elfenhaften Wesen und ihrer direkten, entschlossenen Art stand. Doch irgendwie war es ihr gelungen, diese Gegensätze zu vereinen.
    „Vermögend?“, gab er ironisch zurück. „Wäre mir nie aufgefallen.“
    Offenbar war Wendy zu sehr mit ihren eigenen Gedanken beschäftigt, um seinen Sarkasmus zu bemerken. „Mein Großvater hat für mich einen Treuhandfonds angelegt, so wie für alle seine Enkel. Ich habe das Geld nie in Anspruch nehmen wollen, weil die Bedingungen dafür einfach lächerlich sind.“
    „Und wie lauten die?“
    „Ich muss im Familienbetrieb arbeiten und darf nicht weiter als fünfzehn Meilen von meinen Eltern entfernt wohnen.“ Dabei kniff sie die Augen zusammen, als würden sie einem ihrer Verwandten, den nur sie sehen konnte, finstere Blicke zuwerfen. Peyton stieß einen gellenden Schrei aus, der Wendy in die Gegenwart zurückholte. „Wenn ich jetzt nach Hause zurückkehre …“
    „Dann können Sie den Fonds für sich beanspruchen“, folgerte er. „Dann haben Sie genug Geld für einen Anwalt, wenn es zum Sorgerechtsstreit kommt.“
    „Ich hoffe ja, dass es nicht dazu kommt. Meine Großmutter hält immer noch finanziell alle Fäden in der Hand. Der Rest der Familie befolgt jeden ihrer Wünsche. Wenn sie sieht, dass ich eine gute Mutter bin, wird sie mich in Ruhe lassen, und ich kann Peyton großziehen.“ Entschlossen schob sie das Kinn vor. „Aber wenn es zu einem Sorgerechtsprozess kommt, will ich genug Geld haben, um mich zur Wehr setzen zu können.“
    „Ich verstehe das nicht. Das tun Sie alles für eine Cousine, die Sie kaum kannten? Die Sie seit Jahren nicht mehr gesehen hatten?“
    Wendys Augen nahmen wieder diesen sonderbaren Glanz an, und er bekam einen Schreck, da zu befürchten war, dass sie tatsächlich in Tränen ausbrach. Sie drückte behutsam das Baby an ihre Brust und gab ihm einen Kuss auf den Kopf. Dann warf sie Jonathon einen eindringlichen Blick zu, der keinen Zweifel daran ließ, dass ihr Entschluss feststand. „Wenn Ford und Kitty etwas zustoßen würde, und sie wollten, dass Sie sich um Ilsa kümmern, würden Sie dann diesen Wunsch nicht auch respektieren?“
    Seine Reaktion darauf war, dass er die Hände noch tiefer in den Hosentaschen vergrub und einen Fluch unterdrückte. Verdammt, sie hatte natürlich recht. Er betrachtete das bezaubernde kleine Mädchen und machte sich ein Bild von seiner Konkurrentin. Nein, er würde nicht zulassen, dass er die beste Assistentin verlor, die er je gehabt
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