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Gewagtes Spiel der Leidenschaft

Gewagtes Spiel der Leidenschaft

Titel: Gewagtes Spiel der Leidenschaft
Autoren: Emily Mckay
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hatte. Da war es ihm auch egal, wie niedlich und hilflos das Baby war.
    Peyton brauchte sie, aber er brauchte sie auch.
    Während sie gegen das Gefühl ankämpfte, dem Untergang geweiht zu sein – ein Kampf, den sie schon verloren hatte, als Peyton ihr von ihrem Kindermädchen übergeben worden war –, sah sie von dem Baby zur offenen Schublade und dann wieder zu Jonathon.
    Es gab noch so viel zu tun, dass sie sich einfach nicht auf eine einzelne Aufgabe konzentrieren konnte. Aber vielleicht lag das auch nur daran, dass sie in der letzten Zeit zu wenig Schlaf bekommen hatte. Oder sie stand kurz vor einem Nervenzusammenbruch, ausgelöst von Jonathon, der in ihrem Büro auf und ab ging und gelegentlich stehen blieb, um ihr einen finsteren Blick zuzuwerfen.
    Als sie vor fünf Jahren bei FMJ angefangen hatte, war Jonathon derjenige gewesen, der sie verunsichert hatte. Etwas an dieser Mischung aus perfektem Aussehen, messerscharfem Verstand und unerbittlichem Ehrgeiz bewirkte bei ihr, dass sie sich jeder Faser ihres – und auch seines – Körpers auf eine fast unerträgliche Weise bewusst wurde. Sechs Monate lang war sie schrecklich nervös gewesen, war zusammengezuckt, wenn er den Raum betrat, und hatte sich nur mit Mühe ein Zittern verkneifen können, wenn er sie anschaute. Obwohl … nein, das war eigentlich keine Nervosität gewesen, sondern mehr ein Kribbeln, eine Vorfreude – als wäre sie eine Gazelle, die es nicht erwarten konnte, von dem vor ihr stehenden Löwen gefressen zu werden.
    Nach dem ersten halben Jahr hatte sie sich schließlich dazu gezwungen, sich in den Griff zu bekommen.
    Sie hatte geglaubt, dass es ihr gelungen war, doch jetzt war dieses Gefühl zurückgekehrt. Sie konnte es auf ihre Müdigkeit und Erschöpfung und auf ihre emotionale Verwundbarkeit schieben. Oder sie konnte sich selbst gegenüber ehrlich sein und sich eingestehen, dass es tatsächlich keine Nervosität gewesen war – sondern sexuelle Anziehung. Und jetzt stand sie unmittelbar davor, für immer aus seinem Leben zu verschwinden, ohne die Chance genutzt zu haben, sich allein von ihren Gefühlen leiten zu lassen.
    Sie verdrängte diese Gedanken und starrte in die offene Schublade. Ihr Lipgloss war unwiederbringlich verschwunden, und so wie sie ihn niemals zurückbekommen würde, war auch jede Möglichkeit vertan, herauszufinden, ob es eine andere Art von Beziehung zwischen ihr und Jonathon hätte geben können. Jetzt konnte sie nur noch ihre Sachen packen und mit ihren wenigen Habseligkeiten die Flucht nach vorn antreten.
    In der untersten Schublade fand sich ihr Kaffeebecher mit dem Aufdruck ‚Voldemort for President‘, ihr Handyladegerät und eine Tüte Karamellbonbons. Es waren bemerkenswert wenige persönliche Gegenstände für fünf Jahre in diesem Unternehmen, und als sie sie in den großen Karton gepackt hatte, wirkten sie umso kleiner und bedeutungsloser. Aber wenigstens musste sie nur einmal zum Wagen gehen.
    Während sie Peyton auf einer Hüfte balancierte, klemmte sie sich den Karton unter den anderen Arm und wollte gehen, doch Jonathon versperrte ihr den Weg nach draußen.
    „Sie können nicht gehen.“
    „Stimmt. Der Kindersitz. Ich kann es nicht fassen, dass ich den fast vergessen hätte.“ Sie drehte sich um und stellte fest, dass da auch noch die Windeltasche stand. Frustriert atmete sie aus. Okay, dann musste sie wohl doch zweimal laufen.
    „Nein“, sagte Jonathon. „Ich akzeptiere Ihre Kündigung nicht.“
    Sie wandte sich wieder zu ihm um. „Sie akzeptieren meine Kündigung nicht? Wie soll das gehen? Wenn ich kündige, dann kündige ich.“
    „Sie sind die beste Assistentin, die ich je hatte. Ich lasse nicht zu, dass ich Sie wegen einer solchen …“ Er schien nach dem richtigen Wort zu suchen, das am wenigsten beleidigend klang. „… wegen einer solchen Banalität verliere.“
    „Peyton ist ein Kind, keine Banalität“, schoss sie zurück. „Es ist ja nicht gerade so, als würde ich hier kündigen, um zum Zirkus zu gehen.“
    Seine wortlose Art, sie zu mustern, hatte etwas Beunruhigendes. Schließlich sagte er: „Wenn es Ihnen so wichtig ist, das Baby zu behalten, dann nehmen wir uns einen Anwalt, den besten Anwalt im ganzen Land. Wir kümmern uns darum.“
    Ihre Kehle war wie zugeschnürt, aber sie weigerte sich, ihren Tränen freien Lauf zu lassen. Oh, wie verlockend war es doch, seine Hilfe anzunehmen. Nur hatte der arme Kerl keine Ahnung, worauf er sich einließ.
    „Sie müssen
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