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Gewagtes Spiel der Leidenschaft

Gewagtes Spiel der Leidenschaft

Titel: Gewagtes Spiel der Leidenschaft
Autoren: Emily Mckay
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war ihr bewusst, wie unpassend sie fürs Büro gekleidet war. Er hatte sie noch nie in Jeans gesehen, und schon gar nicht in Kombination mit ihrem liebsten T-Shirt, einem alten Tourshirt der Replacements, das sie als Geschenk zu ihrem einundzwanzigsten Geburtstag im Internet gekauft hatte. Es war alt und ausgefranst, und sie hatte schon vor Jahren den Kragen herausgeschnitten. Aber dieses T-Shirt spendete ihr Trost, und Trost war das, was sie an diesem Tag dringender benötigte als ihre Professionalität.
    Wenn er bloß aufhören würde, sie so begierig anzusehen.
    Es war nicht das erste Mal in den fünf Jahren als seine Assistentin, dass er sie so angesehen hatte – als sei sie für ihn eine Versuchung, der er widerstehen musste. Aber es war das erste Mal, dass sie sich gestattete, im Gegenzug ebenfalls einen Anflug von Verlangen zu empfinden. Jonathon mochte ein Frauenschwarm sein, aber er war nicht gut für Frauen. Aus nächster Nähe hatte sie miterlebt, wie er einer nach der anderen das Herz brach. Schon vor langer Zeit hatte sie den festen Entschluss gefasst, niemals zu jenen Frauen zu gehören, denen Jonathon Bagdon ein gebrochenes Herz beschert hatte.
    Sie konnte nur hoffen, dass es ihre Erschöpfung war, die sie plötzlich so empfinden ließ. Oder vielleicht ihre emotionale Verwundbarkeit. Oder womöglich irgendeine verrückte Hormonfehlfunktion. Egal was, sie würde ohnehin nicht mehr lange genug in seiner Nähe bleiben, um dieser Frage auf den Grund zu gehen.
    Am liebsten hätte Jonathon sie wieder an sich gezogen und in seine Arme geschlossen. Natürlich tat er es nicht, aber gewollt hätte er es schon.
    Stattdessen hielt er mit einer Hand die Tür, während er die andere tief in der Hosentasche vergrub, damit seine verführerische Assistentin hoffentlich nicht die Wirkung ihrer körperlichen Nähe auf ihn bemerkte. So albern das eigentlich war, hatten doch die wenigen Sekunden genügt, die er sie an sich gedrückt hatte, um seinen Körper so heftig auf sie reagieren zu lassen.
    Natürlich hatte er schon früher dieses Verlangen nach Wendy verspürt, aber normalerweise konnte er es besser kontrollieren. Allerdings war sie bislang auch immer so schlicht gekleidet gewesen, wie es ihre Position im Unternehmen erforderte. Heute dagegen trug sie eine hautenge verwaschene Jeans und dazu ein locker sitzendes, weit ausgeschnittenes T-Shirt, das eine Schulter freiließ, sodass er den pinkfarbenen BH-Träger sehen konnte.
    Wieder musste er schlucken und sich zwingen, ihr ins Gesicht zu sehen, während er krampfhaft überlegte, was er sagen sollte. „Runter mit dem T-Shirt“ wäre eine denkbar ungeeignete Begrüßung gewesen.
    „Ich hoffe, Sie hatten eine angenehme Reise“, brachte er schließlich heraus.
    Sie machte einen Schritt nach hinten und sah ihn irritiert an.
    Dann fiel ihm ein, dass sie zu einer Beerdigung geflogen war. Eine solche Reise konnte wohl kaum angenehm verlaufen. „Mein Beileid“, fügte er rasch an. Sie wurde noch ernster. Standen ihr etwa Tränen in den Augen? „Jedenfalls bin ich froh, dass Sie wieder zurück sind.“
    Er hörte sich an wie ein Trottel, aber das war nicht weiter verwunderlich. Der Umgang mit gefühlsbetonten Frauen war ihm schon immer schwergefallen.
    „Ich …“, begann sie, unterbrach sich aber gleich wieder und drehte sich von ihm weg, die Hände vors Gesicht gelegt.
    Wenn er ihre Körpersprache richtig deutete, stand sie unmittelbar davor, in Tränen auszubrechen.
    In den fünf Jahren, die sie für FMJ arbeitete, war sie stets absolut professionell aufgetreten. Wenn sie unbedingt in Tränen ausbrechen wollte, warum konnte sie das nicht dann machen, wenn Ford hier war? Er hätte sich um sie kümmern können, immerhin hatte er drei Schwestern, eine Mutter, eine Stiefmutter, eine Ehefrau und eine Tochter. Ganz bestimmt hatten so viele Frauen ihn besser darauf vorbereitet, mit dem weiblichen Geschlecht richtig umzugehen.
    Jonathon folgte ihr ins Vorzimmer und legte eine Hand auf ihre Schulter, was als tröstende Geste gemeint war. Allerdings erwischte er dabei die freie Schulter, woraufhin Wendy sich fast erschrocken zu ihm umdrehte und ihn aus großen Augen ansah. In ihnen schimmerten nicht nur bislang unvergossene Tränen, da war auch noch etwas anderes zu erkennen. Ihre Haut fühlte sich unter seinen Fingern warm an, der seidige Stoff des BH-Trägers strahlte etwas Verführerisches aus.
    Sie biss sich auf die Unterlippe, dann löste sie sich aus seiner
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