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Geständnis unterm Mistelzweig

Geständnis unterm Mistelzweig

Titel: Geständnis unterm Mistelzweig
Autoren: Emilie Richards
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Das Haus duftete nach Ingwerbrot und in Butter gebratenem Truthahn.
    Als die beiden Frauen allein in der Küche waren, legte Dottie den Arm um Chloes Schultern. “Ich fürchte, wir sind nicht sehr auf Formen bedacht. Ich habe zu Heiligabend immer darauf bestanden, dass die Jungen während der gesamten Mahlzeit am Tisch sitzen blieben und dabei Schuhe trugen, aber mehr konnte ich nicht durchsetzen.”
    “Es wäre mir sehr unangenehm, wenn alles steif und förmlich wäre. Dies …”
    “Was, meine Liebe?”
    “Nun, dies ist ein Zuhause, und ihr seid eine Familie.”
    “Du gehörst dazu, das weißt du. Wir alle lieben dich.”
    Chloe wusste nicht, woher ihre Tränen kamen. Eben noch hatte sie an einer unverbindlichen Plauderei teilgenommen, und nun waren ihre Augen plötzlich feucht, und die Kehle war ihr wie zugeschnürt.
    Chloe drehte sich zu Dottie um, die beiden Frauen umarmten sich. “Vielen Dank. Ich liebe euch auch alle.”
    “Es ist wirklich eigenartig. Ich habe mir immer eine Tochter gewünscht. Natürlich war ich mit den Jungen nicht unglücklich. Vom Moment ihrer Geburt an war ich ganz verrückt nach ihnen. Aber ich hatte immer das Gefühl, dass in meinem Leben etwas fehlt. Ich sagte zu Dick, dass ich mir eine Tochter zu Weihnachten wünschte. Er lachte immer und meinte, er werde tun, was er könne. Aber es fehlte stets das richtige Chromosom. Nun jedoch ist das egal. Es sieht so aus, als würde Egan mir dieses Jahr zu Weihnachten eine Tochter schenken.”
    Chloe konnte nicht antworten.
    “Oh, bestimmt habe ich zu viel gesagt.” Dottie tätschelte besorgt Chloes Schulter. “Ich möchte auf keinen Fall irgendeinen Druck auf dich ausüben. Du und Egan solltet euch Zeit nehmen. Ich habe nicht vor, dich zu überreden, schon morgen zu heiraten. Und selbst wenn du ihn nicht heiraten willst, hoffen wir doch, dass …”
    Chloe hob den Kopf. “Du hast dir wirklich eine Tochter zu Weihnachten gewünscht?”
    “Das ist töricht, nicht wahr? Ich wusste alles über die Bienen und die Vögel, und ich war zu alt, um an den Weihnachtsmann zu glauben.”
    “Ich habe mir eine Familie gewünscht.”
    Dottie wischte eine Träne von ihrer Wange und dann eine von Chloes Wange. “Nun, die hast du jetzt.”
    Egan kam in die Küche. “Was ist denn hier los?”
    Dottie lächelte Chloe an. “Oh, nur etwas Frauengerede, sentimentales Frauengerede.”
    “Über was?”
    Chloe drehte sich um und warf sich Egan in die Arme. “Weihnachtsgeheimnisse.”
    Egan hielt sie fest umschlungen und überlegte, ob er diese Stellung den ganzen Abend einhalten sollte. “Ich weiß nicht, womit ich das verdient habe, aber ich nutze es gern aus.”
    “Wie wäre es, wenn du den Truthahn ins Esszimmer brächtest?” sagte Dottie. “Wenn du mit deiner jetzigen Beschäftigung fertig bist.”
    Das Essen war sehr lecker. Dottie hatte zum Nachtisch eine Schokolade-Pfefferminz-Torte gebacken, und zu Ehren von Chloe gab es eine Platte mit Baklava.
    Nach dem Essen machten alle zusammen einen Spaziergang. Sie stampften über verschneite Wege um einen zugefrorenen Teich hinter dem Haus. Egan zeigte auf eine Waldlichtung, die der ideale Platz war, um eine Reitbahn anzulegen, und Dick beschrieb zwei Pferde, die ein Nachbar verkaufen wollte. Chloe umarmte beide Männer.
    Sie hinterließen Körner für die Vögel und bewarfen einander mit Schneebällen, während sie zum Haus zurückwanderten.
    Schließlich war die Zeit gekommen, um die Geschenke auszupacken.
    Noch nie hatte sich Chloe so wunderbar gefühlt. Das Kaminfeuer hatte ihre klammen Zehenspitzen und Finger wieder gewärmt, sie prickelten angenehm. Dass Egan seinen Arm um sie gelegt hatte, verursachte ein noch stärkeres Prickeln. Sie lehnte sich an ihn und dachte an die künftigen Jahre und an die Weihnachtsfeste, die sie wie dieses miteinander verbringen konnten. Eines Tages würden ihre Kinder ein Teil der glücklichen Familie sein, sie würden Tanten und Vettern haben, sobald Egans Brüder ebenfalls geheiratet hatten.
    Wenn sie Ja sagte, konnte sie den Mann bekommen, den sie liebte, der sie liebte. Sie würde eine richtige Familie haben, die sie ebenfalls liebte. Jetzt besaß sie bereits ihre Katze Angel. Das war fast schon genug, um in ihr die Überzeugung zu wecken, dass der Weihnachtsmann ihre Wunschliste all die Jahre aufbewahrt hatte, um sie im richtigen Moment zu erfüllen.
    Das nächste Geschenk machte Chloe besonders glücklich. Die meisten Geschenke waren bereits verteilt, als
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