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Geständnis unterm Mistelzweig

Geständnis unterm Mistelzweig

Titel: Geständnis unterm Mistelzweig
Autoren: Emilie Richards
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er sie liebt und sie sich vor nichts zu fürchten braucht.” Egan stellte die beiden Schachfiguren nebeneinander an den Rand des Schachbretts.
    “Sagt die Königin dem König, dass sie ihn liebt?”
    “Jeden Tag.”
    “Liebt der König sie wirklich?”
    “Von ganzem Herzen.”
    “Dann ist sie die glücklichste Frau auf der Welt.”
    Stürmisch zog Egan Chloe an sich. Sie öffnete die Augen, und ihr Blick sagte ihm, dass er sie richtig verstanden hatte. Sie begehrte ihn, sie wollte ihn haben. Ihre Lippen berührten seine, sie waren weich und großzügig und voller Versprechungen. Sie gab Egan mehr als jemals zuvor. Die unsichtbaren Schranken, die sie voneinander getrennt hatten, waren verschwunden, und die Mauern, hinter denen seine Königin gefangen gehalten worden war, zerfielen.
    Chloe griff an den obersten Knopf ihrer Bluse. “Ich habe noch ein Geschenk für dich”, flüsterte sie, während seine Lippen über ihre Wange strichen.
    “Sag mir, dass ich nicht träume.”
    “Träum von mir.”
    “Das tue ich, mehr als du ahnst.”
    Sie öffnete die beiden obersten Knöpfe, und Egans Mund folgte der Spur ihrer Hände. Zwei weitere Knöpfe, und seine Lippen erreichten den Ansatz ihres Busens. Noch zwei, und Egan nahm Chloe auf die Arme und trug sie in sein Schlafzimmer.
    Er ließ Chloe nicht los, während er sich auszog -- was sehr schnell ging. Er legte sie auf sein Bett und streckte sich neben ihr aus. “Dies ist mehr, als nur miteinander schlafen”, sagte er. “Viel, viel mehr.”
    “Wie viel mehr?”
    Egan ermahnte sich, langsam vorzugehen. “So viel mehr, wie du möchtest”, sagte er vorsichtig.
    “Es könnte nie genug sein, nicht annähernd genug.”
    Egan verging fast vor Freude. Chloes Worte waren zwar allgemein gehalten, aber das Versprechen, das in ihnen lag, war ganz eindeutig. Er zog sie aus und stellte bald fest, dass leidenschaftliche Liebe auch Chloes Traum gewesen war.
    Sie war nicht nur die schwarze Königin, sie war noch mehr. Sie verlangte alles von ihm und war bereit, ihm auch alles von sich zu geben. Sie besaß einen Vorrat an Leidenschaft und Intensität, den er selbst in seinen kühnsten Träumen nicht erwartet hatte. Chloe zögerte nicht, ihre Vereinigung feuerte sie an. Egan berührte und kostete sie und vergaß jede Zurückhaltung.
    Sie war alles, was er sich nur hätte erträumen können. Alle ihre Geheimnisse, ihre ganze Wärme und Sinnlichkeit offenbarte sie ihm, und einen unerschöpflichen Schatz an Liebe. Sie umgab ihn mit ihrem Körper, fesselte ihn mit ihrem langen Haar. Sie vergaß sich völlig und wirkte dabei doch unschuldig. Sie war Frau und Geliebte, und als die Zeit der gegenseitigen Erforschung vorüber war und das Begehren zu stark wurde, wurde sie zu einem Teil von ihm, dem besten Teil, zu der Hälfte, nach der er immer verlangt hatte.
    “Du hast mir nie gesagt, dass du Schach spielst”, sagte Chloe. Ihre Worte überraschten sie. Seit langer Zeit war es im Zimmer völlig still, nur ihrer beider Atem war zu hören gewesen. Chloe war erstaunt, dass sie noch reden konnte, dass ihre Stimme unverändert klang.
    “Und du hast mir nie erzählt, dass du auf meinen Zauberteppich springen und mit mir davonfliegen würdest.”
    “Du hast mich nie danach gefragt.”
    Egan schmiegte sich enger an Chloe. “Hörst du mir zu, wenn ich dich frage?”
    “Du spielst gar nicht Schach, wie?”
    Er merkte, dass sie einer Antwort auswich, und küsste ihr Ohrläppchen. “Oh doch, ich liebe das Spiel, und ich bin sehr gut darin. Aber noch besser bin ich …” Er sprach nicht weiter. Wieder schwiegen beide.
    “Wenn du so gut bist, solltest du an Wettkämpfen teilnehmen”, sagte Chloe schließlich.
    “Weißt du eigentlich, wie lange ich dich schon begehre?”
    “So lange wie ich dich?”
    “Ich möchte, dass du mich heiratest.”
    Fast hätte sich Chloe von ihm weggedreht. Aber sie wollte ihm nicht wehtun. Stattdessen bedeckte sie ihn mit ihrem Haar, wickelte ihn darin ein, bis sie zusammengeschnürt waren und der Rest der Welt weit weg war. “Ich bin ganz benommen, Egan”, sagte sie leise.
    “Chloe, ich glaube, ich wollte dich seit unserer ersten Begegnung heiraten. Du bist die schönste Frau, die ich jemals gesehen habe -- innen und außen, überall, wo es zählt. Zuerst sah ich dich mit einem der Mädchen. Du hörtest ihm so intensiv zu, mir wurde klar, dass nichts auf der Welt dich ablenken würde, bis das Kind zu Ende geredet hatte. Alles, was du bist, war in deinem
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