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Geständnis unterm Mistelzweig

Geständnis unterm Mistelzweig

Titel: Geständnis unterm Mistelzweig
Autoren: Emilie Richards
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sie noch am Überlegen, was sie anziehen sollten. Nach dem Essen werden sie Geschenke austauschen. Es muss etwas sein, das sie füreinander selbst gemacht haben. Es kann aber auch ein Versprechen sein, wie, bei der Hausarbeit zu helfen oder den Abwasch für ein anderes Mädchen zu übernehmen.”
    “Eine gute Idee.”
    “Dann führen sie ein kleines Stück auf.”
    “Ich hörte, dass der Weihnachtsmann … dass Mona durch den Schornstein herunterkommen wollte und du das nicht zugelassen hast.”
    “Sie wird sich hinter dem Kaminschirm verstecken und herausspringen müssen. Sie spielen ‘Es war die Nacht vor Weihnachten’, und Jenny spielt den Rudolph. Sie hat eine eigene Version des Stückes geschrieben.”
    “Schade, dass mir das entgeht.”
    “Ich musste ihnen versprechen, dass du morgen kommst, um es dir anzusehen.”
    “Wie schön. Ich werde natürlich kommen.”
    “Mit den Armen voller Geschenke?”
    “Nur ein paar Kleinigkeiten.”
    “Wirklich?”
    “Es sei denn, du änderst deine Meinung noch, bevor die Läden in …” Egan schaute auf die Uhr, “… in fünfzehn Minuten schließen.”
    “Glaubst du, dass du innerhalb von fünfzehn Minuten alles kaufen könntest, was du den Mädchen schenken möchtest?”
    “Ich kenne Verkäufer überall in der Stadt, die nur auf mein Stichwort warten.”
    “Darauf möchte ich wetten.”
    “Im Kofferraum ist ein Autotelefon.”
    “Natürlich.”
    “Mit automatischer Wähleinrichtung.”
    “Ich sage es dir nur ungern, Egan, aber wir sind gar nicht mehr in Pittsburgh.”
    “Damit ist wieder einmal eine gute Idee gestorben.” Egan bog auf die Straße ab, die zum Haus seiner Eltern führte. “Du hast ein schönes Weihnachten für die Mädchen vorbereitet, Chloe. Sie machten einen glücklichen Eindruck.”
    “So glücklich, wie Kinder sein können, die die Feiertage nicht mit ihrer Familie verbringen.”
    “Verlässt jemand morgen das Heim?”
    “Einige bleiben für eine Übernachtung weg, andere bekommen Besuch -- aber es sind zu wenige.”
    “Umso wichtiger ist es, was du für die Kinder tust.”
    Chloe lächelte. “Morgen wird ein schöner Tag für sie. Ich werde mir jedenfalls die größte Mühe geben.”
    “Wird es auch für mich ein schöner Tag?”
    Für einen Moment befürchtete Chloe, Egan erwarte nun eine Antwort auf seinen Heiratsantrag. Die vergangene Woche war wunderbar gewesen, intim und zärtlich und ohne Forderungen. Aber Chloe wusste, dass Egans Geduld nicht unerschöpflich war. Er hatte sie gebeten, ihn zu heiraten, und sie würde ihm bald eine Antwort geben müssen.
    Egan hob fragend die Augenbrauen, und nun verstand Chloe seine Frage. Sie war erleichtert. Unschuldsvoll fragte sie: “Ich weiß nicht, was du meinst.”
    “Lieber Weihnachtsmann, ich wünsche mir zu Weihnachten nur, einige Zeit mit meinem Mädchen allein sein zu können.”
    Sie lachte. “Warst du artig oder unartig, junger Mann?”
    Egan lächelte, aber das kostete ihn einige Mühe. Er fragte sich, wie Chloe sein Verhalten beurteilen würde, wenn der Abend vorbei war. Er hatte Angst, dass ihre Beziehung unter der Überraschung leiden würde, die er für sie vorbereitet hatte.
    “Nun, der Weihnachtsmann wird sehen, was sich machen lässt”, sagte Chloe.
    Das Haus der O’Briens war in das hektisch flackernde Licht vieler grüner und roter Lampen getaucht, die so schnell an- und ausgingen, dass Chloe die Augen schließen musste, um nicht schwindlig zu werden. “Das sieht aber sehr weihnachtlich aus”, sagte sie, als Egan um den Wagen herumgekommen war und die Tür für sie offen hielt.
    Bevor sie aussteigen konnte, bückte er sich und küsste sie. Der Kuss war unerwartet leidenschaftlich, wenn man berücksichtigte, dass die ganze Familie zusah.
    “Schau nach unten, ich werde dich führen”, sagte Egan, als er schließlich von Chloe abließ. “Wir werden im Nu im Haus sein.”
    Die Hunde liefen ihnen zur Begrüßung entgegen, die Familie folgte. Offensichtlich wollte niemand das Risiko eingehen, übersehen zu werden.
    Auf der Veranda drückte Dick Chloe einen Becher mit heißem gewürzten Apfelwein in die Hand, während Dottie lautstark darauf bestand, dass sich jemand sofort daranmachte, die Lichterkette richtig einzustellen. Das geschah auch umgehend, das Geflacker endete. Nachdem Dottie zufrieden war, dass ihr Haus nicht mehr wie ein Schnellimbiss an der Landstraße wirkte, gingen alle hinein.
    Im Kamin brannte ein Feuer. In der Asche rösteten Kastanien.
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