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Gestaendnis im Palazzo der Traeume

Gestaendnis im Palazzo der Traeume

Titel: Gestaendnis im Palazzo der Traeume
Autoren: Jacqueline Baird
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abgeschreckt hat. Ihr Scherz heute Abend war vielleicht etwas geschmacklos, aber aus ihrer Sicht durchaus nachvollziehbar. Ihr Beruf liegt ihr sehr am Herzen.“
    Mit großen Augen sah Sophie ihn an und versuchte, das Gehörte zu begreifen. Nicht einmal Max würde bei so etwas Ernstem wie Krebs lügen. Wort für Wort rief sie sich die Unterhaltung von damals noch einmal ins Gedächtnis. Max’ Erklärung ergab tatsächlich einen Sinn, und wenn Gina, wie er sagte, wirklich lesbisch war … Im Geiste sah sie wieder vor sich, wie Max damals die Hand nach ihr ausgestreckt hatte, als sie ihm sagte, sie würde gehen.
    „Als … du mich gebeten hast, mit dir und Gina über alles zu sprechen, da meintest du … deine Krankheit?“, fragte sie stockend.
    „Ja.“
    Entsetzt sah sie ihn an. „Hattest du wirklich Krebs?“
    „Nein.“ Max blickte an ihr vorbei ins Leere, für einen Moment völlig versunken in den Erinnerungen an die schwerste Zeit seines Lebens. „Eine Weile musste ich von der Möglichkeit ausgehen, bis alle Untersuchungen abgeschlossen waren. Gina hat mich beraten und mir die ganze Zeit zur Seite gestanden. Glücklicherweise erwies es sich letztlich als falscher Alarm.“
    „Du Ärmster!“ Auch Sophie war bleich geworden. „Es tut mir so leid! Was müsst ihr beide von mir gedacht habe?“ Kein Wunder, dass Gina ihr gegenüber so kühl war, und es erklärte auch den Groll, den Max seitdem gegen sie hegte. „Wenn ich gewusst hätte …“ Sie verstummte. Was wollte sie ihm sagen? Dass sie ihn dann niemals verlassen hätte? Dass sie ihn liebte? Nein, das wagte sie nicht.
    „Was hätte das geändert? Ich brauche dein Mitleid nicht!“, stieß Max aus. „Für dich war ich doch sowieso nur der erste in einer langen Reihe von Männern, die dir irgendwie nützlich sein konnten! Wenn ich allein daran denke, wie schnell du es geschafft hast, den ehrenwerten Professor Manta um den Finger zu wickeln.“
    „Der Professor hat mir wirklich einen Job angeboten“, brachte Sophie ihn wirkungsvoll zum Schweigen. „An der Schule seines Enkels sucht man eine Englischlehrerin, und ich habe fest vor, die Stelle anzunehmen, denn ich liebe Kinder. Du kennst mich überhaupt nicht, Max“, fuhr sie fort, ehe er etwas einwenden konnte. „Entgegen der schlechten Meinung, die du und Gina aus welchen Gründen auch immer von mir habt, bedeuten mir Menschen sehr viel. Ich bin heute Abend trotz der Kränkung durch Ginas ‚Scherz‘ nur dem Andenken meiner Mutter zuliebe auf der Gala geblieben und nicht, weil du mir gedroht hast. Sie starb an Krebs, und ich habe Meg zwei Jahre geholfen, sie zu pflegen. Und der einzige Grund, warum ich in deinen ‚Handel‘ eingewilligt habe, ist meine Sorge um das Wohlergehen meines kleinen Bruders.“
    Max atmete tief ein und sah lange schweigend in ihre ausdrucksvollen grünen Augen. Welches Unrecht hatte er ihr getan! Plötzlich fiel es ihm wie Schuppen von den Augen, und er begriff vor allem, dass er diese wunderbare Frau nicht noch einmal verlieren wollte. Unvermittelt zog er sie zu sich und drückte sie an sich. „ Dio ! Wie konnte ich nur so blind sein? Kannst du mir verzeihen? Ich liebe dich doch so sehr.“
    Sophies Herz schlug wie wild. Durfte sie glauben, was sie da gerade gehört hatte? Fragend sah sie Max an. „Liebst du mich wirklich?“
    „Ja, ja.“ Er küsste sie innig. „Ich liebe dich, Sophie. Ich weiß, ich habe dir wirklich keinen Grund gegeben, es zu glauben, aber ich liebe dich.“
    Zärtlich umfasste sie sein Gesicht. „So wie ich dich liebe, Max“, flüsterte sie.
    Endlich hatte sie ihm die Wahrheit gesagt, die sie all die Jahre in ihrem Herzen verschlossen hatte. Denn das Unmögliche war geschehen: Max liebte sie. Glücklich blinzelte sie gegen die Tränen an und lächelte ihm strahlend zu.
    „Ist das dein Ernst … nach allem, was ich getan habe?“, fragte er zweifelnd.
    „Ach Max, ich habe mich in dem Moment hoffnungslos in dich verliebt, als ich dich zum ersten Mal gesehen habe. Ich liebe dich immer noch und werde dich immer lieben. Außerdem habe ich mich damals ja auch nicht gerade rühmlich verhalten. Zumindest mussten Gina und du das denken.“
    „Ich verdiene dich nicht, Sophie.“ Max beugte sich herab, um sie erneut zu küssen, und Sophie erwiderte seinen Kuss zärtlich.
    Behutsam hob Max sie hoch und legte sie auf das Bett. Im Nu zogen sie sich gegenseitig ihrer Kleidung aus und kamen wild und wie entfesselt zueinander, als wollten sie sich auf
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