Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Geschäfte mit der Ewigkeit

Geschäfte mit der Ewigkeit

Titel: Geschäfte mit der Ewigkeit
Autoren: Clifford D. Simak
Vom Netzwerk:
kann keine Spur entdecken.«
    »Vielleicht wollte sie nur allein sein und ein Problem lösen.«
    »Daran dachten wir schon«, erwiderte Hilton. »Aber in diesem Fall hätte sie mir Bescheid gesagt. Eine sehr gewissenhafte Frau. Außerdem sind ihre Notizen verschwunden.«
    »Wenn sie allein arbeiten wollte, hat sie sie vermutlich mitgenommen«, beharrte Lewis.
    »Nicht alle«, sagte Hilton. »Nur die Arbeitsnotizen. Nicht den ganzen Stapel. Und eigentlich ist es verboten, etwas aus dem Projekt außer Haus zu bringen. Unser Sicherheitsnetz scheint nicht so engmaschig zu sein, wie man es erwarten könnte.«
    Lane wandte sich an Appleton. »Sie haben die Monitoren überprüft?«
    Appleton nickte knapp. »Natürlich. Das ist Routinearbeit, obwohl es wenig einbringt. Das Monitor-System kann eine Person nicht identifizieren. Jeder Komputer zeichnet einen Menschen auf, der sich in seinem Quadranten zeigt. Aber das ist alles. Ein Signal, daß sich jemand hier befindet. Wenn das Signal ausgeht, ist derjenige Mensch gestorben, und wir schicken auf dem schnellsten Weg einen Bergungstrupp zu ihm. Aber die Signale bewegen sich natürlich, wie sich die Menschen bewegen. Sie wechseln von einem Quadranten in den anderen über.«
    »Doch er könnte eine reisende Person aufzeichnen?«
    »Gewiß. Aber viele Leute reisen. Und Mona Campbell ist vielleicht nicht auf Reisen gegangen. Sie kann sich einfach versteckt haben.«
    »Oder entführt worden sein«, sagte Lewis.
    »Das glaube ich nicht«, erklärte Hilton. »Sie vergessen, daß die Notizen verschwunden sind.«
    »Sie vermuten also, daß sie ausgestiegen ist«, sagte Frost. »Daß sie freiwillig das Projekt verließ.«
    »Sie lief weg«, sagte Hilton.
    Howard Barnes, der Leiter der Raumforschung, sah ihn fragend an. »Könnte sie wirklich Erfolg gehabt haben?«
    »Ich vermute es«, sagte Hilton. »Sie erklärte mir ziemlich vorsichtig, daß sie einen neuen Weg der Berechnung verfolge. Daran erinnere ich mich genau. Sie sagte, einen neuen Weg der Berechnung und nicht einen neuen Weg der Forschung. Ich fand es ziemlich komisch, aber sie sah so fanatisch aus ...«
    »Sie sagte Berechnung?« fragte Lane.
    »Ja. Ich fand später heraus, daß sie sich mit der Hamal-Mathematik beschäftigte. Sie wissen Bescheid, Howard?«
    Barnes nickte. »Eines unserer Schiffe brachte die Methode vor etwa zwanzig Jahren mit. Man hatte sie auf einem Planeten entdeckt, der vor langer Zeit von einer intelligenten Rasse bewohnt gewesen war. Wahrscheinlich ein Planet, den wir benutzen könnten, aber die Umformung auf Erdstandard wäre eine scheußliche Arbeit, die mindestens tausend Jahre dauern würde.«
    »Und die Mathematik?« fragte Lewis. »Etwas, das wir brauchen können?«
    »Die Mathematiker haben sie ausprobiert«, sagte Barnes. »Es kam nichts dabei heraus. Es handelte sich eindeutig um Mathematik, aber sie war so weit von unserer mathematischen Auffassung entfernt, daß niemand damit fertig wurde. Das Team, das den Planeten besuchte, fand noch eine Menge künstlicher Gegenstände, aber sie schienen ziemlich unbedeutend. Vielleicht für einen Anthropologen oder einen Kulturforscher von Interesse, aber ohne praktischen Wert. Mit der Mathematik war es etwas anderes. Sie befand sich in einem – nun, man könnte sagen, in einem Buch, und das Buch schien intakt zu sein. Es kommt nicht oft vor, daß man ein abgeschlossenes Wissensgebiet auf einem verlassenen Planeten findet. Die Aufregung war ziemlich groß, als man das Ding herbrachte.«
    »Und bisher hat niemand das Geheimnis gelöst«, sagte Lane. »Außer vielleicht Mona Campbell.«
    »Ich bin fast sicher, daß es ihr gelang«, sagte Hilton. »Sie ist eine außergewöhnliche Frau und ...«
    »Sie verlangen keine periodischen Arbeitsberichte?« fragte Lane.
    »Oh ja, natürlich! Aber wir gucken den Leuten nicht über die Schulter. Sie wissen, wie sich das auswirken kann.«
    »Ja«, sagte Barnes. »Sie brauchen eine gewisse Freiheit. Man muß ihnen das Gefühl geben, daß ein bestimmter Forschungszweig während der Entwicklung ihr ganz persönliches Gebiet ist.«
    »Sie sehen natürlich alle ein, wie wichtig das sein könnte«, meinte B. J. »Bei allem Respekt vor Howard, sein Raumprogramm ist ein langfristiges Projekt. Es ist etwas, das vielleicht in drei- oder vierhundert Jahren Erfolg bringt. Aber das Zeitprogramm brauchen wir so schnell wie möglich. Ein Durchbruch auf diesem Gebiet würde uns den Lebensraum geben, den wir in etwa einem Jahrhundert
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher