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Geschäfte mit der Ewigkeit

Geschäfte mit der Ewigkeit

Titel: Geschäfte mit der Ewigkeit
Autoren: Clifford D. Simak
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um Münzen und Briefmarken. Mit Porzellan, Malerei und ähnlichem ist es nicht anders. Man nimmt eben Dinge, die in eine nicht allzu große Zeitgrotte passen. Man kann den Leuten nicht alles verbieten.«
    »Wir können ihnen überhaupt nichts verbieten«, sagte B. J. scharf. »Es wird schon zuviel darüber geredet, daß uns die Welt gehört.«
    Carson Lewis, der Vize-Präsident, schaltete sich ein. »Ich glaube, daß dieses Gerede die Heiligen aktiv werden läßt. Nicht, daß sie viel Schaden anrichten, aber sie sind doch lästig ...«
    »Ich habe heute einen neuen Spruch gelesen«, sagte Lane. »Nicht schlecht, muß ich sagen.«
    »Er ist inzwischen verschwunden«, sagte Appleton zwischen den Zähnen.
    »Schön«, murmelte Lane. »Aber wir müssen uns etwas anderes einfallen lassen, als ihnen mit Besen und Eimer nachzulaufen.«
    »Ideal wäre es natürlich, die ganze Heiligen-Bewegung auszurotten«, sagte Lewis. »Aber das halte ich für unmöglich. Im Augenblick können wir sie nur ein wenig eindämmen. Habe ich recht, Marcus?«
    »Wir könnten bestimmt mehr tun«, erklärte Lane. »In den letzten vier Wochen habe ich mehr Parolen als je zuvor an den Wänden gesehen. Die Heiligen müssen ein ganzes Heer von Schriftenmalern beschäftigen. Und es ist nicht nur hier so. Überall. Die ganze Küste entlang. In Chikago und an der Westküste. In Europa und Asien ...«
    »Eines Tages wird Schluß damit sein«, sagte Appleton. »Das verspreche ich euch. Es sind nur ein paar Drahtzieher da. Höchstens hundert. Sobald wir sie festgestellt haben, nimmt die Sache ein Ende.«
    »Aber vorsichtig, Marcus, vorsichtig«, sagte B. J. »Darauf muß ich bestehen.«
    Appleton fletschte die Zähne. »Sehr vorsichtig.«
    »Es sind nicht nur die Parolen«, meinte Lewis. »Überall laufen Gerüchte um.«
    »Gerüchte können uns nicht wehtun«, erwiderte B. J.
    »Die meisten nicht. Sie helfen den Leuten, die Zeit zu vertreiben. Aber einige sind gefährlich. Damit meine ich, daß sie auf Situationen beruhen, die im Ewigkeits-Zentrum tatsächlich existieren. Sie beginnen mit einer Wahrheit und werden dann scheußlich verdreht. Einige davon könnten uns schon schaden. Woher erfahren die Heiligen diese Dinge? Das beunruhigt mich am meisten. Wahrscheinlich haben sie in diesem Gebäude eine Menge Spione. Wir sollten die Sache einmal näher untersuchen.«
    »Es steht nicht fest, daß alle Gerüchte von den Heiligen in die Welt gesetzt werden«, protestierte Lane. »Wir messen ihnen zuviel Bedeutung bei. Ein paar Verrückte ...«
    »Nicht nur Verrückte«, unterbrach ihn Marcus Appleton. »Wir dürfen die Gruppe keinesfalls unterschätzen. Meine Abteilung beschäftigt sich mit ihnen. Wir haben viele Informationen. Ich glaube, wir können bald zupacken.«
    Lewis nickte. »Sie bilden eine wirksame und gut organisierte Opposition. Manchmal glaube ich fast, daß sie mit den Bummlern zusammenarbeiten. Wenn die Lage brenzlig wird, können sie einfach in der Wildnis verschwinden und sich bei den Bummlern verstecken.«
    Appleton schüttelte den Kopf. »Die Bummler sind genau das, was sie zu sein scheinen. Ihre Phantasie ist zu rege, Carson. Bei den Leuten handelt es sich um die typischen Faulenzer, Taugenichtse und Tagediebe. Sie stellen höchstens ein Prozent der Bevölkerung dar, nicht wahr, Peter?«
    »Weniger als ein halbes Prozent«, bestätigte Lane.
    »Gut, also noch weniger. Sie haben sich von uns losgesagt und streifen in ganzen Banden durch die Wildnis. Irgendwie halten sie sich am Leben ...«
    »Meine Herren«, unterbrach B. J., »wir kommen auf ein Thema, das wir schon oft genug diskutiert haben, ohne daß es zu etwas führte. Ich glaube, wir können die Heiligen dem Sicherheitsdienst überlassen.«
    Marcus nickte. »Danke, B. J.«
    »Dann können wir also auf das vorhin erwähnte Problem kommen?«
    Chauncey Hilton, der Abteilungschef des Zeitreise-Projekts, meldete sich zu Wort. »Eine unserer Forscherinnen ist verschwunden. Sie heißt Mona Campbell. Ich habe das Gefühl, daß sie auf einer heißen Spur war.«
    »Aber weshalb sollte sie dann ...«, begann Lane.
    »Bitte, Peter«, sagte B. J. »Sprechen wir so ruhig wie möglich darüber.«
    Er sah sich am Tisch um. »Es tut mir leid, meine Herren, daß wir Ihnen nicht sofort Bescheid sagten. Es war wohl etwas, das Sie wissen mußten. Aber wir wollten nicht zu viel Lärm schlagen, und Marcus dachte ...«
    »Marcus hat sie also gesucht?« fragte Lane.
    Appleton nickte. »Seit sechs Tagen. Ich
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