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Gesang des Meeres - Feehan, C: Gesang des Meeres - Turbulent Sea (6 - Joley u. Ilya Prakenskii)

Gesang des Meeres - Feehan, C: Gesang des Meeres - Turbulent Sea (6 - Joley u. Ilya Prakenskii)

Titel: Gesang des Meeres - Feehan, C: Gesang des Meeres - Turbulent Sea (6 - Joley u. Ilya Prakenskii)
Autoren: Christine Feehan
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ihr Herz zersprang fast, als sie darauf zuraste.
    Die Tür schwang auf, bevor es ihr auch nur gelungen war, den Befehl auszusenden, und da stand er. Auf der Veranda vor ihrem Haus. Real vorhanden. Leibhaftig. Lebend. Joley sprang ihn an und ihm blieb gar nichts anderes übrig, als sie mitten in der Luft aufzufangen. Sie schlang ihm die Beine um die Taille
und die Arme um den Hals, presste ihr Gesicht an seine Schulter und brach in Tränen aus.
    Er begrub sein Gesicht in ihrem seidigen Haar und hielt sie fest an sich gedrückt. So standen sie auf der Veranda, während der Wind rasend vor Freude um sie herumpeitschte und die Wellen höher und immer höher stiegen, als tanzten sie vor Begeisterung.
    Ilja trug Joley ins Haus und trat die Tür hinter sich zu. Sofort knisterte ein Feuer im Kamin. Die Kerzen auf dem Kaminsims entzündeten sich eine nach der anderen und tauchten den Raum in bernsteinfarbenes Licht. Das Mosaik unter seinen Füßen schien zum Leben zu erwachen; Farben wogten, und Sternschnuppen zogen ihre Bahnen. Im ersten Moment hätte er geschworen, dass er Geflüster hörte, weibliche Stimmen, die ihn zu Hause willkommen hießen, doch als er sich umsah, waren sie vollkommen allein miteinander.
    Ilja ließ Joleys Beine wieder auf den Boden gleiten, doch mit einer Hand bog er ihr Gesicht zu sich hinauf. Er hatte noch nie im Leben ein Zuhause gehabt, aber als er durch das Tor geschritten war und die Haustür sich für ihn geöffnet hatte, als Joley dagestanden und ihn angestrahlt hatte, als sei Ostern und Weihnachten auf einmal, hatte er es gewusst – er war zu Hause.
    Seine Gefühle überwältigten ihn und verschlugen ihm die Sprache; er fand keine Worte, um ihr zu sagen, wie sehr er sie liebte. Er senkte seinen Mund auf ihre Lippen, ganz langsam, Zentimeter für Zentimeter, und sah ihr dabei ins Gesicht – in die Augen. Dort konnte er deutlich sehen, dass sie seine Liebe erwiderte. Von diesem Augenblick hatte er geträumt – wenn er die weiche Seide ihres warmen Mundes fühlen würde, der nach dem köstlichen Honig früherer Zeiten schmeckte. Doch die Realität übertraf alle seine Träume. Er versank in ihren Armen und in ihrem Kuss und wusste, dass er wirklich und wahrhaftig zu Hause war. Sie enthielt ihm nichts vor; sie verschmolz
rückhaltlos mit ihm, und ihr Körper war weich und anschmiegsam und voller sinnlicher Verheißungen.
    Joley konnte ihre Tränen nicht zurückhalten, und auch die schmeckte er, als seine Lippen über ihr Gesicht spazierten, um sie sich bis in alle Einzelheiten wieder in Erinnerung zu rufen.
    »Ich hatte ja solche Angst«, flüsterte sie und verschlang ihre Finger in seinem Nacken miteinander. »Bitte, geh nie wieder so weit fort.«
    »Ich habe nicht die Absicht, dich jemals wieder zu verlassen, Joley. Ich habe meine Kündigung eingereicht und bin gegangen.«
    »Was ist passiert? Konntest du das Netzwerk stilllegen?«
    »Wir haben in vier Ländern Razzien durchgeführt und Verhaftungen vorgenommen und uns sind sechzehn Hauptakteure ins Netz gegangen. Ich habe dein vermisstes Mädchen gefunden, und wir haben sie nach Hause gebracht. Sie war traumatisiert, aber sie ist am Leben und nicht HIV-infiziert und somit besser dran als einige der anderen.«
    »Gott sei Dank!«
    Ilja küsste sie wieder, lange und genüsslich, und zog sie näher an sich, weil er es dringend nötig hatte, ihre Wärme zu fühlen. »Wie geht es Brian?«
    Joley zog ihm die Jacke aus, um ihn nach Verletzungen zu untersuchen. Beinahe hätte sie seine Jacke auf den Boden fallen lassen, doch im letzten Moment brachte etwas sie dazu, sie zu ihrer Jacke in den Garderobenschrank neben der Haustür zu hängen. Die beiden Jacken sahen aus, als gehörten sie zusammen. »Wir kümmern uns alle abwechselnd um ihn, und er wird sich hoffentlich mit seinem Verlust abfinden können. Es ist so schwierig für ihn, weil er nicht wirklich mit jemandem über Nikitin reden und seinem Gegenüber verständlich machen kann, wie er sich in ein Monster verlieben konnte.«
    Sie drehte den Kopf um und starrte ihn an – sog seinen Anblick tief in sich ein. Sie konnte immer noch nicht glauben, dass er wirklich da war.

    Ilja riss sie in seine Arme und schmiegte sie dicht an seine Brust. »Sag mir, wo das Schlafzimmer ist.« Er war bereits auf der Treppe.
    Sie deutete in die Richtung ihres Zimmers und knabberte zart an seinem Hals, denn sie interessierte sich viel mehr dafür, wie er sich anfasste und wie er roch, als dafür, wohin sie
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