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Gesang des Meeres - Feehan, C: Gesang des Meeres - Turbulent Sea (6 - Joley u. Ilya Prakenskii)

Gesang des Meeres - Feehan, C: Gesang des Meeres - Turbulent Sea (6 - Joley u. Ilya Prakenskii)

Titel: Gesang des Meeres - Feehan, C: Gesang des Meeres - Turbulent Sea (6 - Joley u. Ilya Prakenskii)
Autoren: Christine Feehan
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man sich sexuelle Gefälligkeiten erweisen ließ. Man hatte sich schließlich auf Joleys Bedingungen geeinigt und sie selber erschien selten zu anderen Partys als zu denen mit der Band direkt nach einem Auftritt. Joley begab sich auch niemals an Orte, an denen jemand all die Dinge bereitstellen könnte, gegen die sie besonders viel einzuwenden hatte. So war es jedenfalls bisher gewesen. Bis heute Nacht.
    » Was glaubst du, warum diese Frauen das Bedürfnis haben, sich Rockstars an den Hals zu werfen? Was springt wirklich für sie dabei heraus, Steve?«, fragte sie ihren Chauffeur. »Ich kann das nämlich nicht begreifen. Sie stehen in den Fluren Schlange und hoffen auf eine Gelegenheit, an die Band und sogar die Roadies ranzukommen. Sie erweisen ihnen sexuelle Dienste und interessieren sich noch nicht mal wirklich dafür, ob jemand ihren Namen kennt.«
    »Ich weiß es nicht, Joley. Im Grunde genommen verstehe
ich nicht mal die Hälfte dessen, was die Leute tun oder warum sie es tun.«
    Die Wächter drängten die Menschenmassen zurück, um Platz zu schaffen, damit der Wagen zu dem hohen schmiedeeisernen Tor fahren konnte. Sämtliche Wächter waren bewaffnet. Und sie trugen keineswegs nur bescheidene Waffen, die zur Standardausrüstung der Polizei gehörten und die Jacken kaum ausbeulten. Hier waren halbautomatische Waffen im Einsatz, die sie ganz offen in ihren muskulösen Armen hielten wie in Gangsterfilmen. Joleys Magen drehte sich um, als sie die Männer durch das getönte Glas beobachtete. Es waren keine gemieteten Sicherheitskräfte – jeder Einzelne von ihnen war ein echter Profi, ein Berufskiller. Sie trugen keine Langeweile auf ihren Gesichtern zur Schau; sie trugen Masken, und ihre Augen waren ausdruckslos und kalt. Wenn sie sich einem von ihnen genähert und ihn, und sei es auch noch so flüchtig, berührt hätte, dann hätte sie den eisigen Hauch des Todes gefühlt, das wusste sie genau.
    Ihr Handy klingelte und riss sie aus ihren Überlegungen. Sie ließ es mit einer kleinen Grimasse aufschnappen und sagte: »Gloria, ich habe Ihnen doch gesagt, dass ich mich darum kümmern werde. Ich bin gerade auf dem Weg zu Logan. Sie haben mich aus dem Bett geholt, und ich habe gesagt, ich würde es tun. Jetzt müssen Sie mir etwas Zeit lassen. Ich sorge schon dafür, dass er kommt.« Sie wusste, dass es zickig klang. Na und? Gloria Brady, die Mutter von Lucy Brady, dieser Ausgeburt der Hölle in Form eines geistesgestörten Groupies, des größten Alptraums jeder Band, verlangte wieder einmal ein Gespräch mit Joleys Saxophonisten Logan Voight. Er hatte eine kurze Begegnung mit Glorias Tochter gehabt und den Fehler begangen, sie mehr als einmal zu sehen, und jetzt würde ihn Lucy für alle Zeiten mit ihren durchgeknallten Szenen verfolgen.
    Joley klappte das Handy zu und schob es in ihre Tasche. Sie war in ihrem Hotelzimmer umhergetigert, als Glorias erster
hysterischer Anruf kam. Er war ein willkommener Anlass gewesen, ihren Fahrer mitten in der Nacht aus dem Bett zu holen und sich selbst die Lüge einzureden, sie ginge auf die Party, um Logan die Nachricht zu überbringen und persönlich dafür zu sorgen, dass er sich des Problems annahm. Jetzt begriff sie jedoch, was für eine riesige Dummheit sie begangen hatte. Es mochte ja sein, dass andere die Wächter für cool hielten; sie aber fragte sich, wie viele Menschen sie wohl schon getötet hatten.
    Sie zuckte zusammen, als einer der Wächter an ihr Fenster pochte und ihr bedeutete, sie solle sich ihm zeigen. Ihr Fahrer erhob Einspruch, aber sie ließ die Scheibe herunter und sah den Mann an, damit er sie von ihrem Aussehen her identifizieren konnte. Sie sah, dass er sie sofort erkannte. Joley Drake, die legendäre Sängerin, die man schlicht und einfach unter dem Namen Joley kannte. Einen kurzen Moment lang glaubte sie, er würde sie um ein Autogramm bitten, doch dann fing er sich wieder und winkte sie durchs Tor.
    Sergej Nikitin lud sie schon seit Monaten zu seinen Partys ein, aber sie hatte immer Ausflüchte gefunden, um nicht hinzugehen. Sergej war ein reicher Mann, der in den Kreisen verkehrte, die angesagt waren. Er kannte Politiker und alle Arten von Berühmtheiten. Er erhielt das öffentliche Image eines charmanten Geschäftsmannes aufrecht, der Geschmack an der feinen Lebensart fand und sich mit Leuten umgab, die sich allgemeiner Bekanntheit erfreuten – Filmstars, Rennfahrer, Sportler, Models, Menschen des öffentlichen Lebens und natürlich die
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