Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Gesang des Meeres - Feehan, C: Gesang des Meeres - Turbulent Sea (6 - Joley u. Ilya Prakenskii)

Gesang des Meeres - Feehan, C: Gesang des Meeres - Turbulent Sea (6 - Joley u. Ilya Prakenskii)

Titel: Gesang des Meeres - Feehan, C: Gesang des Meeres - Turbulent Sea (6 - Joley u. Ilya Prakenskii)
Autoren: Christine Feehan
Vom Netzwerk:
Schüssen
fort. Er versuchte, Dylans genauen Standort herauszufinden, denn der Mann hatte sich schon wieder von der Stelle bewegt. Brian begann sich jetzt heftig zu wehren. Er trat und schlug um sich, bis er sich losgerissen hatte und zum Fenster stürmte, offenbar in der Absicht, hinauszuspringen.
    Ilja hatte keine freie Schusslinie, da umgestürzte Möbelstücke Dylan Deckung gaben. Er sah, wie Dylan seine Waffe hochriss und den Lauf auf Brian richtete. Ihm schlug das Herz im Hals, als er sich herumwälzte, um einen Winkel zu finden, aus dem er besser an Dylan herankam. Nikitin rannte auf Dylan zu und gab dabei einen Schuss nach dem anderen ab. Die meisten Kugeln blieben in den Möbeln stecken und richteten keinen Schaden an, doch diese Ablenkung zwang Dylan, seine Waffe von Brian auf Nikitin zu richten. Der grimmige Schusswechsel zwischen den beiden Mafiabossen artete zu einem Kugelhagel aus, der erst endete, als Ilja anlegte, abdrückte und John Dylan eine Kugel durch das Herz schoss.
    Der Wind zog sich schlagartig zurück und hinterließ Stille. In der Hütte roch es nach Blut, Schießpulver und Tod. Brian drehte sich langsam um; seine Finger hielten das Fensterbrett noch umklammert. Nikitin lag mit seiner Waffe in der Hand auf dem Boden. Aus mehreren Wunden floss Blut.
    Brian ließ sich auf den Boden fallen, kroch zu Nikitin und nahm seine Hand. »Nein.« Er wiegte sich sachte. »Geh nicht fort.«
    Nikitin warf einen Blick auf Ilja, der den Kopf schüttelte. »Hol ihn hier raus.« Er versuchte noch mehr zu sagen, doch Blut verstopfte seine Kehle und rann ihm aus dem Mund. Er hustete und versuchte sich zu räuspern. »Sorg dafür, dass ihm nichts zustößt.« Mehr Blut strömte aus seinem Mund.
    »Ich werde dafür sorgen«, versprach Ilja.
    Nikitin blickte zu Brian auf und starb, als ihre Blicke sich trafen.

20.
    D as Meer schlug krachend und schäumend gegen die Felsen, und weiße Gischt sprühte in den dunklen Himmel auf, mit einem Getöse, das trotz seiner Lautstärke vertraut und tröstlich war. Joley lief über die Aussichtsplattform, schritt sie langsam auf und ab und wusste, dass eine ihrer Ahninnen genau denselben Weg beschritten hatte – sie hatte gewartet, hinausgeblickt und gehofft, ihr Mann würde den Gefahren des Meeres entrinnen und unversehrt zu ihr zurückkehren. Sie fühlte sich eng mit dieser Frau verbunden, die lange vor ihr gelebt hatte; sie wusste, was es hieß, zu warten, aufs Meer hinauszuschauen und sich Sorgen zu machen. Sie wusste, was es hieß, einen anderen Menschen mit jeder Faser ihres Wesens zu lieben. Sie wünschte sich verzweifelt, Ilja würde seine gefährliche Aufgabe unbeschadet überstehen und zu ihr zurückkommen.
    Ilja war schon seit drei Wochen fort, um den Fall endgültig abzuschließen, und die Zeit war ihr lang geworden. Die erste Woche hatten sie und die Bandmitglieder mit Brian verbracht, um ihm über den ersten Ansturm furchtbarer Schuldgefühle hinwegzuhelfen. Jetzt wohnte er vorübergehend bei Logan und Trish, führte ein ruhiges Leben und versuchte sich darüber klar zu werden, was er in Zukunft tun wollte.
    Joley war ins Haus ihrer Familie zurückgekehrt und hatte sich nach Kräften bemüht, sich dort wieder einzuleben, aber ohne Ilja hatte ihre Welt jeden Zauber verloren und sogar das Haus der Drake-Schwestern, ihr geliebtes Refugium, konnte
sie nicht darüber hinwegtrösten. Sie konzentrierte sich auf das Meer und beobachtete sein endloses Wogen, die Wellen, die kamen und gingen. Nachts wirkte das Wasser schwarz und glänzend unter der silbernen Gischt, die gelegentlich aufsprühte, wenn die Brandung tosend gegen die Felsen schlug.
    Sie litt körperlich und seelisch, denn sie machte sich Sorgen um Ilja und hatte Angst um ihn. Er hatte es darauf abgesehen, Sergej Nikitins Führungsspitze das Handwerk zu legen, und er war wild entschlossen, die Routen für den Menschenhandel zu schließen. Da Nikitin nicht mehr am Leben war, würden sich seine Leute schleunigst verkriechen und in Verstecken untertauchen, und daher blieb Ilja nur sehr wenig Zeit, um sie zu schnappen, bevor sie in ihr bevorzugtes Schattendasein verschwanden. Die Arbeit im Geheimen über lange Jahre hatte Ilja zum Einzelgänger gemacht, der selten auf Verstärkung zurückgriff oder überhaupt jemanden zu seiner Verstärkung hatte. Auch meldete er sich nicht so regelmäßig bei seinen Bossen, wie er es hätte tun sollen. Jonas hatte Joley das wenige gesagt, das er ihr sagen konnte, aber Ilja
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher