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Geraubte Seele

Geraubte Seele

Titel: Geraubte Seele
Autoren: Zoe Zander
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den Boden unter den Füßen und hing somit in seinen Händen, wie eine Marionette. Ihm ausgeliefert. Bereit von ihm für sein Spiel benutzt zu werden.
    Irgendwann drückte er so fest zu, dass ich dachte, er würde mir die Hüften zertrümmern. Daraufhin versenkte er kurz sein Gesicht zwischen meinen Schulterblättern.
    „Ich habe Lust, deinen Arsch heute noch öfters zu ficken. Du hast nun dafür zu sorgen, dass ich es kann.“ Während er sprach, löste er die Karabiner von der Kette, und da ich keinen festen Halt hatte, plumpste ich wie ein Sandsack runter auf den Boden. Mit offenem Hosenstall begab er sich zum Tisch und stöberte das Folterwerkzeug durch.
    „Erst dann ist dein Dienst hier zu Ende. Und je länger du dafür brauchst, umso härter wird deine Strafe.“ Er kam mit einem Satz Metallklammern zurück, stellte sich vor mich hin und wartete, bis ich mich mit zusammengebundenen Handgelenken und der Spreizstange zwischen den Knöcheln aufrichtete.
    Ich wusste, dass ich um die Strafe nicht herumkomme. Schließlich sorgte gerade meine Bestrafung bei ihm für genügend Lust. Ich wartete, bis er mir den Knebel abnahm, und gab ihm zu verstehen, wie sehr ich mich um das Ausführen seiner Anweisung bemühen würde.
    „Ja, mein Herr. Vielen Dank, mein Herr. Ich werde mein Bestes tun, um jede Ihrer Aufgaben und Wünsche zu Ihrer vollsten Zufriedenheit zu erfüllen.“
     
    Irgendwann bekam er tatsächlich genug. Er nahm mir die Manschetten ab und ließ mich alleine, damit ich mich in Ruhe duschen, anziehen und meine anderen Sachen zusammenpacken konnte.
    Als ich aus dem Zimmer kam, stand er am Fenster und blickte dem Sonnenaufgang entgegen. So sehr er die letzten Stunden auf Augenkontakt achtete, traute er sich jetzt nicht, mich anzusehen.
    „Das Taxi wartet schon“, blickte er in die Ferne. Wortlos begab ich mich zur Tür. Ehe ich hinter dieser verschwand, drehte er sich doch noch um.
    „Ich möchte mich für das Verhalten meines Freundes entschuldigen.“ Ich zauderte nicht einmal und ging weiter, als würde ich seinen Worten keine Beachtung schenken.
     
    Ich stieg aus dem Aufzug und lief ihm direkt in die Arme.
    „Na das war aber eine lange Nummer. Hat es ihm bei deinem Anblick die Sprache verschlagen, oder konnte er gar nicht genug von dir kriegen?“ Er packte mich am Unterarm und versuchte mich zurück in den Aufzug zu drängen. Mit der anderen Hand holte er ein kleines Bündel Scheine aus der Jackentasche und wollte sie mir in den Ausschnitt meiner Bluse stecken. Ich schlug sie ihm aus der Hand. Sie landeten breit zerstreut auf dem Marmorboden. Er sah nicht mal nach, als wäre ihm das Geld egal und fuhr fort:
    „Ich hoffe, er hat noch was für mich übrig gelassen“, grinste er mich abwertend an und versuchte, mir mit der anderen Hand in den Schritt zu fassen.
    „Lassen Sie mich los, sonst fange ich an zu schreien.“ Ich machte einen Schritt zur Seite, direkt in den Fokus der Überwachungskamera. Ich hatte nicht vor zu schreien. Wenigstens nicht gleich. Ich hatte auch nicht vor, mich besonders stark zu wehren. Nur so viel, damit ich später auch einige Spuren mit seiner DNA vorweisen konnte.
     
    Ich habe Jahre auf so eine Gelegenheit gewartet. Als ich ihm oben in der Besprechung begegnete, ahnte ich nicht, wie schnell ich meinem Ziel näher kommen würde.
    Auch wenn ich dies freiwillig tat. Wohlgefühlt habe ich mich nach solchen Verabredungen nicht. Da spielte es keine Rolle, wie viele Männer daran beteiligt waren. Während bei mir nach dieser Nacht eine schnelle Nummer im Aufzug gar nicht mehr ins Gewicht fallen würde, ihm würde sie eine mehrjährige Gefängnisstrafe einbringen. Sobald die Aufzugstür zugeht, wird das Gericht die Videoaufzeichnung nur als Indiz, jedoch nicht als eindeutigen Beweis deuten. Der Kratzer auf meinem Handrücken, meine Hautfetzen unter seinen Fingernägeln, sein Sperma und vor allem die Spuren der Gewalt, mit denen mein Körper übersät war, würden für eine Verurteilung ausreichen.
     
    All die Jahre fragte ich mich – wie? Ich schmiedete Pläne und verwarf sie wieder und dann sollte es doch so einfach sein. Ich konnte es kaum glauben. Es war zu schön, um wahr zu sein. Und dann wurde ich unsanft aus diesem Tagtraum geholt. Hinter meinem Rücken tauchte plötzlich ein uniformierter Arm hervor und entfernte mit einem gekonnten Griff seine Hand von meinem Handgelenk.
    „Lassen Sie die Dame in Ruhe und verschwinden Sie!“ Mir schossen Tränen in die Augen. Viele
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