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Gentle Horse Training - B¿ttcher, T: Gentle Horse Training

Gentle Horse Training - B¿ttcher, T: Gentle Horse Training

Titel: Gentle Horse Training - B¿ttcher, T: Gentle Horse Training
Autoren: Thies B¿ttcher
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Gewichtshilfen
    Seitliche Gewichtshilfen (wie zum Beispiel der Bügeltritt) sind eine tolle Hilfe. Setzt man sie jedoch zu früh ein, haben Pferde die Tendenz, mit der Schulter in die neue Richtung zu laufen. Sie kommen so automatisch auf die Vorhand. Ich nutze seitliche Gewichtshilfen erst zur Lenkung, wenn das Pferd gelernt hat, mit freier Schulter abzuwenden. Im Programm dieses Buches ist sie noch nicht relevant.
    Gewichtshilfen nutze ich nur in wenigen Übungen zur Korrektur beziehungsweise nur in der Intensität, die zum Beispiel dadurch entsteht, wenn man den Kopf dreht.
Das Zusammenspiel der Hilfen
    Es sind nur einige simple Hilfen; wenn man sie jedoch kombiniert, kann man eigentlich alles erreichen. Es liegt dabei an Ihnen, welche Hilfen im Vordergrund stehen. Ich habe mein Pferd am liebsten am Bein und am Sitz. Die Pferde müssen allerdings korrekt auf die Zügel reagieren, denn im Notfall dienen die Zügel immer der Korrektur. Außerdem stellen sie den Übergang vom Boden in den Sattel dar und sind somit immer das erste Mittel, mit denen man die anderen Hilfen etabliert.
     

    Das Reiten in Konterstellung ist eine der wenigen Ausnahmen, bei denen ich das Pferd mit seitlichen Gewichtshilfen unterstütze.



Reizverarbeitung
    Reizverarbeitung
    Über Jahrtausende haben sich die Sinne des Pferdes seiner Umwelt perfekt angepasst. Als Fluchttiere verfügen sie über eine Art der Wahrnehmung, die man sich kaum vorstellen kann. Alle Sinnesorgane sind darauf ausgerichtet, jede Gefahr frühzeitig wahrzunehmen und entsprechend darauf reagieren zu können. Die Verwendung als Reittier und die heutigen Haltungsbedingungen verlangen den Pferden Dinge ab, bei denen genau diese geschärften Sinne ungünstig sind, Daraus resultiert nicht selten ein Dauerstress für das Pferd.
    Für jeden Pferdebesitzer ist es wichtig, sich mit dieser „anderen Welt“, in der Pferde leben, zu beschäftigen, damit man ein Verständnis für angeblich „merkwürdige“ Verhaltensweisen entwickelt. Weiterhin ist es wichtig, das Pferd durch gezieltes Training auf das Leben mit dem Menschen vorzubereiten.
    Umgang mit Reizen
    Umgang mit Reizen
    Es gibtmeines Erachtens nur drei Möglichkeiten, wie ein Pferd mit Reizen umgeht, unabhängig davon, ob es sich um visuelle, akustische oder taktile (durch Berührung wahrgenommene) Reize handelt.
     
    1. Starke Reize lösen bei einem Pferd normalerweise Flucht oder Kampf (siehe Kapitel „Distanz“) aus. Jeder von uns kennt die Tüte im Gebüsch, vor der unser Pferd wegläuft. Dieses Fluchtschema ist für das Beutetier Pferd lebensnotwendig, für den Reiter jedoch generell eher unangenehm.
     
    2. Wenn die Reizschwelle so hoch ist, dass dieser Fluchtreflex nicht mehr ausgelöst wird, spricht man von Gewöhnung. Dazu gehört allerdings die „Nicht-Reaktion“ des Pferdes auf den Reiz. Falls Ihr Pferd immer wieder vor einer bestimmten Sache wegläuft, kann es auch passieren, dass Ihr Pferd im Weglaufen besser wird und sich eben nicht an den Reiz gewöhnt und stehen bleibt. Das Fluchtschema bleibt jedoch bei der Gewöhnung an den Reiz vollständig erhalten, und die Reizschwelle muss nur hoch genug sein, damit Ihr Pferd wieder flüchtet. An der Grundlage hat sich somit nichts geändert.
     
    3. Die für mich erstrebenswerteste Form der Reizverarbeitung ist die sogenannte Operante Konditionierung. Hierbei wird ein Pferd darauf trainiert, auf einen Reiz „bewusst“ zu reagieren. Dieser Lernprozess bildet ein eigenes Muster, welches das Fluchtmuster immer mehr überdecken kann.
Um ein gutes Gebrauchspferd zu bekommen, ist es wichtig, ihm beizubringen, sowohl auf die Hilfen als auch auf äußere Reize richtig zu reagieren. Zu theoretisch?
Nehmen wir das seitwärts treibende Bein als Beispiel.
Wenn das Pferd auf diesen Reiz nicht reagiert, nennt man das in Reiterkreisen „abgestumpft“. Ein vor dem Bein flüchtendes Pferd ist ebenfalls nicht die optimale Lösung für den Reiter, wobei Sie sich wahrscheinlich wundern würden, wie viele Pferde, sogar manche bis in die hohen Klassen ausgebildete, schenkelflüchtig sind. Allerdings nennt man das dann „fleißig“...
Im Idealfall reagiert das Pferd auf den Schenkel mit einem Ausweichen zur Seite – eine Reaktion ohne jeglichen Fluchtgedanken, denn Pferde flüchten fast immer nach vorn, wenn der Weg nicht blockiert ist (indem der Reiter zum Beispiel am Zügel zieht).
     
    In Bezug auf die Gelassenheit sollte man dem Gesichtssinn des Pferdes und der Frage,
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