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Gentle Horse Training - B¿ttcher, T: Gentle Horse Training

Gentle Horse Training - B¿ttcher, T: Gentle Horse Training

Titel: Gentle Horse Training - B¿ttcher, T: Gentle Horse Training
Autoren: Thies B¿ttcher
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mir an dieser Stelle dargestellt ist. Neben Lob und Strafe gibt es unter anderem auch negative und positive Verstärkung. Es ist eine Frage der Intensität und des Timings, was wann wie genannt wird, und es gibt darüber hinaus auch noch unterschiedliche Definitionen.
     
    Betrachten wir zum Beispiel die Schenkelhilfe, wird schnell deutlich, dass Belohnung und Strafe andauernd zusammenarbeiten. Wenn das Pferd nicht schneller wird, nutzt der Reiter zumeist Sporen oder Gerte, um vermehrt zu treiben. Dies ist eine positive Bestrafung (Druck kommt hinzu). Bestraft wird demnach das „Nichtgehen“. Wenn das Pferd fleißiger wird, wird die Gerte nicht mehr eingesetzt. Dies ist eine negative Belohnung (Druck lässt nach), die das Pferd veranlasst, auf das Treiben zu reagieren. Was passiert aber, wenn man dennoch ständig weitertreibt? Das Pferd wird nicht belohnt beziehungsweise sogar für das Fleißigerwerden bestraft, weil der nächste Sporenstich kommt. Auf diese Weise wird das Pferd immer stumpfer, da es durch das dauerhafte Treiben ständig bestraft wird. Dann heißt es meistens: „Der Bock ist faul.“ Das Ignorieren des einfachsten Lernverhaltens von Pferden durch die Reiter stellt eines der größten Probleme im Reitsport dar. Durch die ständige Konzentration auf die rein mechanischen Vorgänge übersieht man sehr schnell, was man dem Pferd während des Reitens vermittelt. Den Druck wegzunehmen, wenn das Pferd richtig reagiert, hat nichts mit einer bestimmten Reitweise, sondern mit Ausbildung und Lernen zu tun.
    Diese Lernsysteme funktionieren jedoch nicht nur direkt im Training, wo ich dem Pferd etwas Bestimmtes beibringen will. Im täglichen Umgang gilt dasselbe. Es liegt also wieder am Menschen, dass antrainiertes Verhalten zu einer Gewohnheit für ihn und sein Pferd wird, indem er sich strikt an die „Spielregeln“ hält.
    Was der Reiter wissen muss
    Was der Reiter wissen muss
    Um ein Pferd systematisch zu trainieren, benötigt man einige Dinge, die man ständig im Hinterkopf haben sollte.
Das Prinzip der Memory-Karten
    Nur wer sein Bild vorher im Kopf hat, kann entscheiden, ob ein Verhalten gewollt oder ungewollt ist. Jeder von uns kennt das Memory-Spiel, bei dem man so lange verdeckte Karten umdreht, bis man zweimal das gleiche Abbild bekommt. Genauso stelle ich mir das Training vor. Im Geiste decke ich das erste Memory-Bild auf und warte darauf, dass das Pferd „die zweite Karte aufdeckt“, also die richtige Reaktion auf meine Hilfe zeigt.
Verhalten beeinflussen
    Es ist notwendig, gewolltes Verhalten durch Belohnung zu fördern und ungewolltes Verhalten abzustellen. Für das Belohnen gibt es mehrere Alternativen: Die normale Form ist es, den Druck von Zügel und Bein wegzunehmen, wenn das Pferd entsprechend reagiert. Allerdings bedeutet dies, dass man das Pferd zuvor in eine „unangenehme“ Situation gebracht hat. Auch die Technik, das Pferd wenig zu fordern, wenn es richtig arbeitet, und mehr zu fordern, wenn es falsch arbeitet (geht es in Dehnungshaltung, lässt man es „bummeln“, ansonsten wird es vermehrt auf Volten gearbeitet), entspricht diesem Prinzip. Das Kraulen des Widerrists oder die Belohnung mit Leckerlis (am Besten in Kombination mit einem Klicker) sind weitere Belohnungsmechanismen. Denken Sie aber daran, Ihr Pferd entscheidet, ob es etwas als Belohnung annimmt. Nach schlimmstenfalls 23 Stunden Boxenruhe wird das Pferd das „Stehen bleiben“ kaum als Belohnung auffassen.
     

    Die richtige Reaktion kann auch in einem “Nichtreagieren” bestehen. Dusty wird durch die Berührung an der Hinterhand weder hektisch noch schneller.
     

    Dusty reagiert in dieser Situation genau richtig, er gibt gut in Hals und Genick nach und nimmt das Bein an. Jetzt muss der Druck von Bein und Hand aufhören. Dies bedeutet: „Ja, das war richtig“ für das Pferd.
     
    Ungewolltes Verhalten wird in der Reiterei meistens bestraft, also mit Schmerzen unterbunden (positive Bestrafung). Es zu ignorieren ist ebenfalls möglich, jedoch nicht immer praktikabel. Wenn ein Pferd den Schenkel ignoriert und dabei ist, in ein anderes Pferd zu laufen, muss man eingreifen. Eine schöne Variante, ungewolltes Verhalten zu unterbinden, besteht darin, ein Alternativverhalten zu etablieren, welches das gezeigte Verhalten unmöglich macht. Wenn Ihr Pferd gerne den Kopf hochnimmt, kann man zum Beispiel ein Signal etablieren, das dem Pferd vorgibt, den Kopf zu senken. Für dieses richtige Verhalten kann das Pferd
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