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Gentle Horse Training - B¿ttcher, T: Gentle Horse Training

Gentle Horse Training - B¿ttcher, T: Gentle Horse Training

Titel: Gentle Horse Training - B¿ttcher, T: Gentle Horse Training
Autoren: Thies B¿ttcher
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nicht so genau zeitlich eingrenzen, da hier die Voraussetzungen andere sind. Beim Schulter-Modul spielt die Tragkraft eine entscheidende Rolle, denn um die Schulter frei zu machen, muss sich das Pferd mehr auf die Hinterhand setzen lassen. In diesem Modul spielt also die körperliche Entwicklung die Hauptrolle. Die Übungen selbst lernen die meisten Pferde innerhalb von zwei Monaten, danach sind allerdings noch drei bis vier Monate einzurechnen, damit sich das Pferd körperlich entwickeln kann. Innerhalb dieser insgesamt sechs Monate verschiebt sich der Schwerpunkt von den Übungen hin zum „reinen“ Reiten, wobei ich auch dort das Intervalltraining beibehalte. Nach fünf Minuten im gesetzten Galopp benötigt jedes Pferd eine kurze Pause. Wichtig in dieser Aufbauphase ist allerdings, dass man die Losgelassenheit nicht wieder verliert, ich frage deshalb das Hüft-Hals-Modul immer wieder ab und korrigiere aufkommende Steifheiten.
    Wie schnell ein Pferd die Gelassenheitsübungen korrekt ausführt, hängt ebenfalls in hohem Maße vom Pferd und dessen Erfahrungen ab. Einige Pferde sind von Natur aus cool, andere sind eher heißblütig und benötigen mehr Zeit. Ähnliche Unterschiede gibt es hinsichtlich des Grades, in dem ein Pferd seine Bewegungen kordinieren kann, weshalb sich auch hier keine genaue Zeitdauer vorher­sagen lässt. Aber auch im Aufbautraining arbeite ich sehr gerne mit diesen Hindernissen, da man Fehler schneller sieht und somit der Reiter das Pferd in einem korrekteren Rahmen behält. Das Training wird so deutlich effizienter.
     

    Sicherheit
    Sicherheit
    Auch wenn man beim Training abwarten sollte, bis das Pferd richtig reagiert, kann es immer vorkommen, dass sich das Pferd dabei zu stark aufregt. Wenn man den Zügel hält und merkt, dass das Pferd beispielsweise kurz davor ist zu steigen, sollte man loslassen. Die Sicherheit von Mensch und Pferd geht immer vor.
    Equipment
    Equipment
    Festes Schuhwerk (unter Umständen mit Stahlkappe) und Handschuhe sollten selbstverständ­lich sein. Ein Helm ist unbedingt zu empfehlen, auch wenn er bei einigen Reit­weisen nicht zur Standardausrüstung gehört. Ansonsten sollte Equipment den Anforderungen der Arbeit angemessen sein. Ich bevorzuge zum Beispiel Stricke mit einer Länge von etwa vier Metern, da ich das Pferd so auch in eine größere Distanz entlassen kann. Wer schon einmal ein steigendes Pferd an der Hand gehabt hat, weiß, dass ein Strick von nur einem Meter Länge etwas kurz ist. Das Halfter ist zweitrangig, solange sich das Pferd nicht losreißt.
    Im Balance-Modul nutze ich flexible Stangen (ummantelte Schaumstoffbalken), um die Verletzungsgefahr für das Pferd gering zu halten. Gerade bei Längsstangen wäre ansonsten das Risiko zu hoch, dass sich das Pferd den Fessel­träger zerrt, wenn es auf die Stange tritt.
     

Letzte Schritte
    Letzte Schritte
    Wie kann ich dem Pferd erklären, was ich von ihm möchte?
Was will ich dem Pferd überhaupt erklären?
    Mit diesem kleinen Gedankenspiel fing alles an. Ich hoffe, Ihnen die erste Frage beantwortet zu haben. Die Berücksichtigung des Lernverhaltens ist keine Frage der Reitweise, sondern eine Notwendigkeit, die Einzug ins Denken der Reiter finden muss. Zu häufig wird diese Grundregel mit dem Hinweis auf die Sitten und Gebräuche innerhalb einer bestimmten Reitweise gerechtfertigt. „Das macht man so“ ist ein beliebter Satz, um Dinge zu begründen, für die es keinen Grund gibt. Wenn Sie anfangen Dinge zu hinterfragen und das Reiten aus einem neuen Blickwinkel zu betrachten, hat sich alles erfüllt, was ich mir erhoffe.
     

     
    Das „Was“ bestimmen Sie selbst. Meinen Programminhalt habe ich aus meiner Sicht heraus entwickelt. Mir schwebt als Idealpferd ein „Gebrauchspferd“ vor. Dieser Begriff stammt aus den Arbeitsreitweisen. Die für die verschiedenen Arbeiten eingesetzten Pferde müssen eine gute Rittigkeit vorweisen, nervenstark sein und ihre Aufgabe zweckmäßig erfüllen, auch wenn man sie nicht ständig an den Hilfen hat. Um es anders auszudrücken: Heute möchte ich eine L-Dressur reiten und morgen mein Pferd verladen und in einem schönen Gelände ausreiten. Aus diesem Anspruch heraus leiten sich gewisse Qualitäten ab, die ein solches Pferd haben sollte. Vieles ist natürlich durch den Charakter des Pferdes vorgegeben, aber jede Veranlagung lässt sich durch gezieltes Training beeinflussen. Keines dieser Module steht für sich – sie sind untereinander vernetzt. Ein
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