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Gentec X 06 - Die kosmische Föderation

Gentec X 06 - Die kosmische Föderation

Titel: Gentec X 06 - Die kosmische Föderation
Autoren: Earl Warren
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Vertrauen zu geben. Die Kopfschmerzen ließen nach. Anscheinend hatte er eine geistige Barriere, die ihn hinderte, mich schwer zu verletzen mit seinem telepathischen Einfluss. Oder ein Instinkt lenkte ihn. Ich war keine Mutantin und Telepathin und wusste es nicht.
    Vielleicht konnte Goji-Goji helfen, der Schrumpfkopf der Ahnfrau Cholecas vom Rio Negro. Auch sie war eine Telepathin, ich konnte mich mit ihr verständigen. Das war allerdings selten geschehen. Ein faustgroßer uralter Schrumpfkopf aus dem Amazonasgebiet war nicht gerade der bevorzugte Konversationspartner für mich.
    Zudem diente Goji-Goji als Verbindungsglied zu der Medizinfrau Choleca, die dem Wetter gebieten und Tiere lenken und dirigieren konnte. Seit wir auf dem Mond waren, vom Mutantenteam hinteleportiert, hatte sie – soweit ich wusste – allerdings keinen Kontakt mehr mit Choleca gehabt.
    Wider Willen musste ich lachen, der Kopfschmerz war weg.
     
*
     
    »Steven hat tolle Kindermädchen«, sagte ich. »Eine Indiofrau, einen Schrumpfkopf und Aliens. Mir schwindelt bei dem Gedanken, in welche Welt er einmal hineinwachsen und wie sein Umfeld sein wird. Dies ist der größte Sprung in der Geschichte der Menschheit, Nick, ihre kosmische Geburt. Wir sind Mitglieder der Föderation. Die Menschen haben sich auf der Erde entwickelt und sie besiedelt und sich Untertan gemacht. Als sie ihnen zu eng wurde, schickten sie sich an, die Schwelle zum Kosmos zu überschreiten. Es ist unser Geburtsrecht, dass wir als die herrschende Rasse von Terra zur Kosmischen Föderation gehören, nicht die Gencoys, diese sogenannte Superrasse. Die Erde gehört den Menschen, nicht den Maschinen. Und auch der Kosmos ist unser, also den organischen, denkenden, fühlenden Lebewesen. Nicht den Mechanointelligenzen.«
    »Goji-Goji ist eine recht grausige Amme«, sagte Nick besorgt. »Unsere Kinder könnten einen Schaden erleiden, wenn sie mit ihr umgehen. Babys haben üblicherweise nettes Spielzeug, putzige Kuscheltiere und solche Objekte.«
    Ein Kuscheltier war der runzlige, langhaarige Schrumpfkopf mit dem glühenden Funken in den Augenhöhlen und dem Pflock durch die Unterlippe nicht.
    »Ast'gxxirrth, Fangor und Xanthro sehen auch nicht gerade wie Puppen oder Teddybären aus. Eigentlich passt nur Pfufft recht in ein Kinderzimmer, wenn er nicht gerade giftgrün ist und sich zu einer stinkenden Wolke aufbläst, weil er sich gerade wieder einmal aufregt.«
    »Das ist etwas anderes. Wenn Goji-Goji als Telepathin unmittelbar zur Kinderbetreuung von Steven gedacht ist, muss mit ihrem Äußeren etwas geschehen.«
    »Frag sie«, schlug ich vor. »Vielleicht können wir sie als Puppe verkleiden. Aus ihr eine Barbie machen.«
    Die gab es immer noch.
    »Du nimmst mich auf den Arm, Nita.«
    »Bei der Schwerelosigkeit ist das gut möglich. Sprich mit Goji-Goji, und frag Ast'gxxirrth. MUTTER weiß immer einen Rat.«
    Es stimmte, der Spider war mir zu einer kosmischen Mutter geworden. Ast'gxxirrth konnte ich meine Sorgen anvertrauen. Dabei hatte ich einmal eine Spinnenphobie gehabt. Doch ich hatte umgedacht und würde noch oft umdenken müssen. Bei den Hunderttausenden von intelligenten Rassen der Föderation war das Äußere zweitrangig.
    Bildschöne Wesen konnten grausam, gefährlich und tückisch sein. Wobei sie nach ihrer Ethik dieses als normales oder in ihrem Sinn sogar edles Verhalten betrachteten.
    Ich rief Ast'gxxirrth über den Modulator. Halb lief, halb schwebte der Spider herein.
    »Goji-Goji wird hergerichtet«, versprach uns Ast'gxxirrth. »Obwohl der Schrumpfkopf keineswegs sonderlich abstoßend ist. Habt ihr schon einmal eine Terrorechse vom Höllenplaneten O'wanyon gesehen? Oder die Schleimmonster der Hohlwelten und die Materiefresser der Dunkelwelten? Einen sydonischen Fänger oder eine Teufelspflanze?«
    »Auf das Vergnügen kann ich verzichten«, brummte Nick. Er hielt Steven nach wie vor im Arm. »Was soll mit Goji-Goji geschehen?«
    »Ihr werdet es sehen.« Ast'gxxirrth übermittelte mir telepatisch Gedankenbilder. »Sprich du mit ihr, Nita. Bedenke, sie ist der Psyche nach immer noch eine Frau.«
    Nick schluckte. Ich begab mich ins Nebenzimmer. Durch die Bullaugen sah man ins Weltall. Zahllose Sterne schimmerten voller Pracht, ein Versprechen und eine Lockung. Sie flimmerten nicht wie von der Erde aus gesehen. Strahlend und klar sprachen sie meine Seele an und weckten in mir eine tiefe Sehnsucht, die Geheimnisse des Kosmos zu ergründen und durch die Galaxien zu
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