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Gentec X 05 - Luna City

Gentec X 05 - Luna City

Titel: Gentec X 05 - Luna City
Autoren: Earl Warren
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sie auch hießen, kannten keine Gefühle und Leidenschaften wie organische Rassen.
    Eifersucht untereinander und Gewinnstreben waren ihnen fremd. Durch strenge Logik geleitet, sahen sie die Organs als Vorstufe ihrer eigenen Existenz an. Das gesamte Universum sollte mechanisiert werden, organische Rassen und Intelligenzen nur noch soweit geduldet, wie es den Technos nutzte oder sie zumindest nicht störte.
    So wie ein Mensch den Urwald rodete und Nutzfelder anlegte, wobei ihm nie in den Sinn kam, auf die Interessen der Urwaldpflanzen und Käfer Rücksicht zu nehmen. Der Widerstreit zwischen Technos und Organs war nicht aus dem Universum zu schaffen.
    Ast'gxxirrth konnte nicht durch den Kern des Roten Riesen stoßen. Das hätte die Schutzschirme ihres Raumschiffs weit überfordert. Der Spider sah an sich keine Chance mehr, wollte jedoch nicht kampflos aufgeben.
    Der Techno-Raumer versuchte keinen Kontakt mit ihm.
    Dann schlugen die Melder an. Ast'gxxirrth hörte Geräusche, die sich anhörten, als würde Meteoritenstaub auf die Außenhülle ihres Raumschiffs treffen: Ein Knistern und Prasseln. Die Technos hatten sie geortet.
    Der Abtaster fokussierte sich. Das Raumschiff wurde gescannt und eingeordnet, wozu die Positronik des Techno-Schiffes keine Nanosekunde brauchte. Ast'gxxirrths Versteckspiel hatte ein Ende.
    Der Spider warf die Triebwerke an. Der Photonenantrieb katapultierte das Raumschiff aus dem roten Planetennebel heraus. Gleichzeitig löste Ast'gxxirrth alle Waffensysteme aus. Blaster, Laser und Granat- sowie Raketenwerfer spuckten aus, was sie hatten.
    Es war ein tapferer Angriff, der ein Fluchtversuch hätte werden können. Ungefähr so, als ob eine Maus einen Löwen ansprang. Ast'gxxirrth sendete ihren Todescode, von dem sie hoffte, er würde von anderen Spidern oder ihnen Nahestehenden aufgefangen werden.
    Der Code, der Ast'gxxirrths sämtliche Daten und ihre Legende enthielt. Ihren Abgesang. Den Schwanengesang einer Kosmischen Wächterin, die 150.000 Terrajahre gelebt hatte und eine hervorragende Vertreterin ihrer Rasse gewesen war. Eines weisen und klugen Wesens.
    Ast'gxxirrth ging davon aus, dass das Aufblitzen eines Laserstrahls das Letzte sein würde, was sie wahrnahm. Die geballte Feuerkraft ihrer Feinde würde nur zu einem geringen Teil aktiviert werden. Wer schoss schon mit Kanonen auf Spatzen, wie die Menschen sagten?
    Ast'gxxirrth vom Netz Goji'karch, Multide der Arachniden, geht mit flammenden Lasern unter , dachte der Spider. Ich werde die Netzwälder meine Heimat nie wieder sehen.
    Ihre drei Herzen schlugen heftig. Implantate pumpten Drogen in ihren Kreislauf, die sie zur Höchstleistung putschten, die vergeblich sein würde. Es war die Geste, die Ast'gxxirrth brauchte, für die Ehre der Kriegerin, die sie unter anderem war.
    Es blitzte auf. Doch Ast'gxxirrth lebte weiter. Die Schutzschirme ihres Raumschiffs glühten auf. Das Glühen änderte sein Spektrum. Der Spider begriff, dass die feindlichen Einheiten ihre Schutzschirme knackten. Es war eine konzertierte, genau berechnete Aktion, computergesteuert.
    Das Raumschiff sollte manövrier- und kampfunfähig gemacht und seine Insassin möglichst wenig verletzt werden. Ast'gxxirrth kämpfte mit allen Kräften. Doch sie konnte das Zusammenbrechen der Schutzschirme nicht verhindern.
    Dann sägten Geschosse in die Außenhülle des Raumschiffs und zerstörten es. Die Spezialpanzerung hielt nicht stand.
    Ast'gxxirrth schlüpfte in ihren Raumanzug, zu dem integrierte Antriebsdüsen und Waffensysteme gehörten. Sie versuchte, das dahintaumelnde, von Traktorstrahlen gepackte Raumschiff durch den Notausstieg zu verlassen.
    Das schaffte sie auch. Doch ein Energiegitter fing sie ab. Zwei Scoutschiffe näherten sich. Ast'gxxirrth feuerte mit ihren Handstrahlern, was den Scout nicht beeindruckte. Er saugte die Laserenergie mit seinem Schirm ab. Lichtkaskaden wurden erzeugt.
    Eine Million Kilometer vor dem planetarischen Nebel des Roten Riesen wurde Ast'gxxirrth gefangengenommen. Eine unsichtbare Kraft umfing sie. Sie spürte ein Saugen in ihrem zweigeteilten Gehirn. Als letzten Versuch bot sie ihre mentale Kraft auf.
    Doch auch das nutzte nichts. Völlig gelähmt wurde sie an Bord des Scoutschiffs geholt, das mit rasanter Beschleunigung zur Zentraleinheit raste. Die anderen Scoutschiffe erkundeten weiter, die Mission war noch nicht beendet.
    Vom Großraumer aus prüfte man nach, ob sich noch andere feindliche oder verdächtige Einheiten in der Umgebung
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