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Gentec X 05 - Luna City

Gentec X 05 - Luna City

Titel: Gentec X 05 - Luna City
Autoren: Earl Warren
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dabei um einen stilisierten Atomkern in einer sich drehenden grünen Erde. Die Mini-Erdkugel drehte sich in dem mehrdimensionalen flachen Mini-Hologramm tatsächlich und genauso schnell wie in Wirklichkeit. Diese technische Spielerei zeigte ganz nebenbei die technische Überlegenheit der Mechanointelligenzen.
    Sie hatten sie nicht von sich aus entwickelt. Lord Tec und die Technos hatten sie ihnen gegeben.
    »Diesen Robotern kannst du vertrauen«, fuhr Chabiri fort. »Stellt euch in einer Gruppe auf. Wir dürfen keine Zeit verlieren. Gefahr droht.«
    »Einen Moment. X sagte, er könnte die Programmierung meines Vaters aufheben?«
    Der Schattenmann nickte.
    »Dann tu es«, bat ich. »Auch wenn es dich schwächt. Wenn du kein Verräter bist, wirst du es tun. Oder hast du Angst, deine Kräfte würden soweit geschwächt, dass dich die anderen durchschauen könnten?«
    »Schlau gedacht, Nita Snipe. Allmählich begreife ich, warum du die Seele des menschlichen Widerstands bist und bis jetzt den Gencoys entkamst. Ich werde es tun, obwohl ich dabei das Risiko eingehe, von dem Verräter getötet zu werden. Aber dafür erwarte ich später eine Gefälligkeit von dir.«
    »Welche?«
    »Das sage ich dir zu gegebener Zeit.«
    »Wenn es etwas ist, das ich erfüllen kann, werde ich das«, antwortete ich, vorschnell, wie ich noch merken sollte. »Das verspreche ich.«
    Der Schattenmann verwandelte sich in einen durchaus gutgebauten und gutaussehenden Mann zurück. Da er völlig nackt war, konnte man das gut erkennen. Roy Parker alias X alias der Zehnte Mutant oder der Schattenmann kannte keine Hemmungen. Er grinste. Iquiri starrte ihn an. Die Kalskinskaja sagte etwas auf Russisch, was nicht telepathisch übersetzt wurde.
    Nick brummte: »Was soll das werden? Ein Männerstrip?«
    »Keine Aufregung«, entgegnete der Nackte. »Immer cool. Professor, kommen Sie zu mir.«
    Mein Vater stand da wie eine Salzsäule. Er begriff offensichtlich nicht, was um ihn herum vorging. Tangatu Moai und Innuit schoben ihn auf Mutant X zu. Der legte die Arme um ihn. Sie wurden eins.
    Der Schatten verschmolz mit meinem Vater, der die Augen weit aufriss und einen grässlichen Schrei ausstieß. Mein Vater wirkte halb körperlos, schattenhaft. Er bebte, konvulsivische Zuckungen liefen durch seinen Körper. Es dauerte zwei Minuten. Dann löste sich der Schatten von ihm und kroch todmüde, anders konnte man es nicht nennen, zu dem Kleiderbündel.
    Er kroch hinein. Dann verwandelte sich der Schatten in Roy Parker, den gutaussehenden dunkelhaarigen Bohemien. Er wirkte sehr erschöpft.
    »Es wird von Mal zu Mal schwerer«, stöhnte er. »Die Gencoys haben ihre Programmierung verbessert. Aber ich knacke sie immer noch.«
    Dad blinzelte und schaute sich überrascht um. Sein Blick blieb an mir hängen.
    »Wo … bin ich?«, fragte er. »Wie komme ich hierher? Nita, erkläre es mir.« Trotz seiner Aufforderung an mich sprach er weiter, zuerst stockend, dann immer schneller. »Ich erinnere mich nur, dass ich mit einer Gruppe von Flüchtlingen in Pennsylvania unterwegs war und Harriet Coleman mich in eine Drohne der Gencoys lockte. Sie hat mir an Bord der Drohne ungeheuerliche Dinge eröffnet. Dann bin ich verwandelt worden … Ein Metallkatheder fuhr durch meine Vene hoch, eine Nadel stach in mein Gehirn, während Tentakel mich hielten. Der Schmerz war ungeheuerlich. Dann gab es einen grellen Blitz. Nach dem Schock weiß ich nichts mehr.«
    »Du hast einen Genchip eintransplantiert bekommen, Dad«, sagte ich. »Du warst eine Kreatur der Gencoys, ferngesteuert und von ihnen programmiert. Doch das ist vorbei, du bist wieder du selbst, dank der paranormalen Kraft dieses Mutanten.«
    Ich sah, dass mein Vater schwitzte. Er erinnerte sich tatsächlich nicht, dass er mir auf Crozeiros Hazienda entgegengetreten war und was dort geschah.
    »Unglaublich«, sagte er. »Es ist völlig unfassbar.«
    Seine Augen füllten sich mit Tränen.
    »Nita«, klagte er, »Coleman sagte mir vor meiner … Verwandlung, dass mein jüngerer Sohn ein Androide wurde und der Ältere im Genpool gelandet ist. In seine Rohstoffe aufgelöst, grausam von den Gencoys ermordet. Mark ist tot, und Ben … meint ihr, dass auch er noch zu retten wäre?«
    Der am Boden hockende Schattenmann schüttelte hinter dem Rücken meines Vaters den Kopf. Ich mochte es Dad nicht sagen. In dem Moment brachte ich es nicht übers Herz. Benjamin, ein Jahr älter als ich, war immer mein Lieblingsbruder gewesen. Rotblond,
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