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Gentec X 04 - Der Kampf um die Erde

Gentec X 04 - Der Kampf um die Erde

Titel: Gentec X 04 - Der Kampf um die Erde
Autoren: Earl Warren
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gefangengenommenen Menschen kannte inzwischen jeder.
    Die Medien, solange sie noch funktionierten und von Menschen kontrolliert wurden, hatten sie verbreitet. Seit einigen Tagen schwiegen sie, sendeten Fernseher, wenn sie eingeschaltet wurden, nur das Testbild oder ein Geflimmer. Wenige Radiostationen sendeten weltweit noch im Automatikbetrieb. Kein Mensch wagte sich mehr in die Studios.
    John Snipe hatte bei den letzten Fernsehreportagen, ehe er sein Haus in Wilkes Barre, der beschaulichen ländlichen Universitätsstadt, verließ, Schreckensbilder von Kampfhandlungen und aus den Städten und von den Highways und Flughäfen gesehen. Der Flugverkehr war eingestellt worden, die Airlines der Menschen existierten nicht mehr und konnten keine Maschine mehr in die Luft bringen.
    Die Gencoys beherrschten mit ihren Drohnen den Luftraum. Seit vielen Tagen hatte John Snipe kein Kampfflugzeug und keinen Hubschrauber der US-Air Force mehr gesehen. Auch keine Armeegruppe und keinen bewaffneten Transport der Army. Es gab kein Internet mehr, kein Handy funktionierte.
    Die Menschen in den USA waren innerhalb weniger Wochen wie in die Steinzeit zurückkatapultiert worden. Es gab nur noch Trümmer der menschlichen Zivilisation. Anderswo konnte es nicht besser aussehen.
    Höchstens ganz abgelegene und fast menschenleere Gegenden wie die sibirische Taiga, die für die Gencoys uninteressant waren, konnten noch von Menschen kontrolliert werden. Diese durften sich als den Rest der freien und nicht angegriffenen Menschheit bezeichnen.
    John Snipe schaute den gemächlich heranfliegenden Drohnen entgegen und betete leise. Er schaute zurück zu den Menschen, die ihm anvertraut waren und die er zu retten versucht hatte.
    Als er seine hochschwangere Schwiegertochter sah, kam ihm ein Bibelvers in den Sinn:
    ›Wehe den Schwangeren und den Stillenden zu jener Zeit! Bittet aber, dass es nicht im Winter geschehe. Denn in diesen Tagen wird eine solche Bedrängnis sein, wie sie nie gewesen ist bis jetzt vom Anfang der Schöpfung, die Gott geschaffen hat, und auch nicht wieder werden wird.
    Matthäus 13, 17-19.‹
    Das wusste John Snipe, denn er war außer Collegeprofessor auch noch Sonntagsprediger gewesen. Jeden beschaulichen Sonntagnachmittag, wenn es seine Zeit erlaubte, hatte er seine Gemeinde in Absprache mit dem Pfarrer in der Bibel unterrichtet. Als Laie. Niemals hätte er geglaubt, dass sich vieles, was er da predigte, zu seinen Lebzeiten tatsächlich bewahrheiten würde.
    Der hagere Mann im Kampfanzug mit den Springerstiefeln dachte weiter: Aber zu jener Zeit, nach dieser Bedrängnis, wird die Sonne sich verfinstern und der Mond seinen Schein verlieren, und die Sterne werden vom Himmel fallen, und die Kräfte der Himmel werden ins Wanken kommen. Und dann werden sie sehen den Menschensohn kommen in den Wolken mit großer Kraft und Herrlichkeit. Und dann wird er die Engel senden und wird seine Auserwählten versammeln von den vier Winden, vom Ende der Erde bis zum Ende des Himmels.
    Diese Verse standen im Matthäusevangelium, andere Evangelisten erwähnten sie ähnlich. John Snipe hatte eine Vision. Er sah einen düsteren Himmel ohne Sonne. Nicht von Wolken verdeckt war sie, sondern verfinstert. Kometen hagelten durch die Stratosphäre auf die gepeinigte Erde nieder, und es regnete Blut.
    Professor Snipe schüttelte sich. Er wischte sich über die Stirn. Ich werde wahnsinnig , dachte er, und: Ich darf nicht den Verstand verlieren. Sonst hatten die Bibelverse ihm Kraft gegeben, um Krisen des Alltags und seines Lebens zu bewältigen. Jetzt sah es anders aus.
    Er umklammerte sein Lasergewehr, bereit, bis zum letzten Moment zu kämpfen. Die Atmosphäre auf der Erde hatte sich verändert, nicht im klimatischen Sinn, sondern im mentalen. Düstere Bedrückung, Angst und Verzweiflung herrschten, seit die Gencoys die Herrschaft übernommen hatten.
    Die Drohnen verharrten nun über dem kahlen Wald bei der Farm. John Snipe sah ein Fluoreszieren an ihrer Unterseite und seltsame tentakelförmige Antennen, die aus den Drohnen hervorragten. Waffenmündungen waren ausgefahren. Im nächsten Moment konnten Laserblitze nieder zucken, denn mit veralteten Schnellfeuerkanonen und Maschinenwaffen gaben sich die Gencoys nicht mehr ab.
    John Snipe erwartete seinen Tod.
    Doch dann ertönte es durch Lautsprecher von oben: »Ein glücklicher Planet für glückliche Menschen – Fortschritt für eine neue Welt – durch Gentec. Der Schritt in die Neue Zeit. Ihr sollt nicht
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