Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Gentec X 04 - Der Kampf um die Erde

Gentec X 04 - Der Kampf um die Erde

Titel: Gentec X 04 - Der Kampf um die Erde
Autoren: Earl Warren
Vom Netzwerk:
hatten die Haare kreisförmig abgesäbelt. Ein paar Jacarandas feuerten mit Gewehren auf die rochenförmige Drohne. Andere hielten lange Blasrohre mit curarevergifteten Pfeilen und wussten nicht recht, was sie damit anfangen sollten.
    Selbst ein Jaguar stirbt binnen Minuten, wenn ihn ein Curare-Giftpfeil trifft. Doch gegen einen Panzer oder gar eine Drohne, das rochenförmige Fluggerät der Gencoys, war solch ein Pfeil machtlos. Hütten gingen in Flammen auf.
    Laserschüsse zischten durch zehn Meter umfassende Urwaldriesen-Baumstämme. Indiofrauen flüchteten schreiend mit ihren Kindern oder warfen sich zu Boden und schützten die Kleinkinder mit ihren Körpern. Wir blieben am Dschungelrand stehen.
    Der Platz, auf dem die Hütten der Jacarandas standen, war kahl. Doch die Indios hatten keine Baumriesen gefällt. Vermutlich lag es an der Bodenbeschaffenheit, dass an diesem Platz keine Bäume wuchsen.
    Nick hob sein Lasergewehr. Ich hielt ihn zurück.
    »Warte, wir dürfen uns nicht voreilig verraten. Wir müssen erst einmal die Situation überblicken.«
    Ich drängte Nick hinter einen Baum. Noch immer hielt ich das Baby in den Armen. Chicago fing wieder an zu schreien. In dem Chaos und Lärm ging ihr sonst kräftiges Stimmchen unter. Djalu Wangareen hatte die Augen weit aufgerissen.
    Der untersetzte Aborigine bebte vor Zorn und Entsetzen.
    »Wo ist Choleca?«, fragte er. »Warum greift sie nicht ein? Ihr obliegt der Schutz des Dorfes.«
    »Wie soll eine einzige Medizinfrau den Stoßtrupp der Gencoys bekämpfen?«, fragte ich ihn. »Mit welchen Waffen sollte das möglich sein?«
    »Mit denen des Geistes«, antwortete er mir. »Mit den Ultimaten Mitteln, die der Menschheit zur Verfügung stehen und die die zivilisierten Menschen vergessen haben. Die Menschen müssen zurück zu ihren Wurzeln gehen, wenn sie gegen die Gencoys bestehen wollen.«
    »Zurück in die Steinzeit«, erwiderte ich spöttisch.
    »Kannst du Choleca nicht mit deinem Geist rufen?«, fragte ich Wangareen und ließ mich auf die Sache ein. »Kannst du ihr nicht eine telepathische Botschaft schicken?«
    Auch MUTTER, Ast'gxxirrth, der Spider aus einer anderen Galaxis, verständigte sich mit mir telepathisch, wenn sie auf der Erde war.
    »Das ist jetzt nicht möglich, es herrscht zu große Verwirrung. Cholecas Geist ist nicht offen.«
    Schöne Bescherung , durchzuckte es mich. Wangareen konnte sich also nicht mit der Medizinfrau verbünden.
    Ich war ratlos. Meine Verzweiflung steigerte sich noch, als drei weitere Drohnen auftauchten. Eine davon hatte eine andere Form als die rochenförmige, ziemlich flache.
    Diese Drohne war größer und reichlich gewölbt. Was sie in ihrem Inneren trug, sollten wir bald erfahren. Chicago in meinen Armen schrie immer mehr, doch ich konnte mich jetzt nicht um sie kümmern.
    Ich umklammerte das Lasergewehr, dass meine Knöchel weiß hervortraten. Der Urwaldriese gab uns Sichtdeckung, doch wie lange noch? Die Gencoys verfügten über Ortungsmittel, die weit über unsere Sinne hinausgingen. Die Menschheit hatte sich mit ihnen ihren Henker selber geschaffen.
    Nur die allerdümmsten Kälber suchen sich ihren Metzger selber , ging es mir durch den Kopf. Ich kicherte hysterisch, meine Nerven versagten, was kein Wunder war nach all den Schrecken, die ich seit Wochen erlebte. Dies war kein Alptraum, sondern der Untergang der Menschheit.
    Am liebsten wäre ich mit meinem sündteuren 30.000-Dollar-Lasergewehr losgestürmt und hätte auf die Drohnen geschossen. Doch das wäre Selbstmord gewesen. Ich musste zusehen, wie die Gencoys mit den Jacaranda-Indios aus dem 200-Seelen-Dorf verfuhren.
    Der Angriff der Genmonster folgte einem bestimmten Plan. Die erste Kampfdrohne schoss alles zusammen, wie eine Bomberflotte bei einem Luftangriff erst einmal ein Trümmerfeld legte. Dann folgten die anderen, um endgültig aufzuräumen und das vorbereitete Terrain einzunehmen.
    Zwei andere Drohnen von ihrer Art, mit blaugrüner Außenhaut, auf der verschiedenfarbige Lichtreflexe spielten, nahmen ihre Position links und rechts von der ersten Drohne ein.
    Die größere und bauchig geformte Drohne senkte sich nieder, während nur noch ab und zu ein Laserstrahl in das verwüstete und zerstörte Dorf mit den brennenden Hütten schoss.
    Die Drohnen verschwammen alle vor meinen Augen und wurden fast unsichtbar. Ich ahnte sie mehr als dass ich sie sah. Nur eine Verzerrung der Luft und eine helle Sphäre war von ihnen noch zu erkennen. Das war keine
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher