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Gentec X 04 - Der Kampf um die Erde

Gentec X 04 - Der Kampf um die Erde

Titel: Gentec X 04 - Der Kampf um die Erde
Autoren: Earl Warren
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D. Snipe, fünfzig Jahre alt, hochgewachsen, hager, grauhaarig und bärtig, in strapazierfähiger Jagdkleidung, bildete die Vorhut der Gruppe. Hinter ihm kamen zwei jüngere Frauen, die wie er schwer bewaffnet waren. Dann die zwei Träger mit dem Verletzten, der bewusstlos war, dann die Übrigen. Sieben Frauen unterschiedlichen Altern, eine davon hochschwanger, und vier Kinder. Hilary Snipe stützte die Schwangere, bei der es sich um ihre Schwiegertochter Hazel McKendridge-Snipe handelte. Professor Snipe schaute zurück. Er stand an einem Bachlauf nahe einer verwüsteten Farm unter Bäumen.
    Über der Schulter hatte er eine Bazooka hängen, die er einem toten Soldaten abgenommen hatte. An der Seite trug er ein kurzläufiges Lasergewehr mit Zieloptik. Zudem war er mit Blend- und Explosionsgranaten ausgerüstet.
    Für einen Ethiker, der den Wert des menschlichen Lebens immer als unantastbar bezeichnet hatte, war das eine bemerkenswerte Ausstattung.
    »Volle Deckung!«, rief John Snipe, als er durchs Fernglas am Horizont dunkle Flecken am Himmel sah.
    Die Mitglieder der Gruppe hasteten in den Wald. Er war kahl, die Blätter von den Bäumen gefallen. In den letzten Tagen hatte es geschneit. Der Schnee knirschte unter den Schuhen. Der Himmel war wolkenverhangen und grau. Weihnachten stand bevor, eine Zeit, in der man sich sonst auf das Fest vorbereitet und auf Geschenke und Familienfeiern unterm Christbaum gefreut hatte.
    Und an gebratenen Truthahn und Punsch gedacht hatte. Vielleicht einen Skiurlaub. Ausspannen, ehe das Neue Jahr begann. Diesmal würde es all das nicht geben. Die Menschen waren Gejagte. 2018 nach Christus war vielleicht das letzte Jahr menschlicher Zeitrechnung.
    Die Gencoys hatten bereits ihre Zeitrechnung eingeführt – Genjahre. Gen 1 hatte in dem Moment begonnen, als sie den Deckmantel eines weltweit den Menschen dienenden Konzerns unter menschlicher Führung abwarfen und ihre Offensive begannen. Und die Erde hieß Gentec und war als Teil der Techno-Zivilisation anorganischer und elektronischer Intelligenzen vorgesehen.
    Die Menschen duckten sich unter die kahlen Bäume. Eiskalt war es, der nahe Bach zugefroren. Seit Tagen hatten die Siebzehn kaum etwas gegessen. Zwei von den Kindern waren noch sehr klein. Sie weinten. Ihre Mütter ermahnten sie zur Ruhe.
    Die Kinder verstummten sofort. Hilary Snipe kamen die Tränen. Sie fragte sich, was mit ihren eigenen Kindern war, ob Nita noch lebte, die eine Seele des letzten menschlichen Widerstands war.
    Die letzten Tage der Menschheit haben begonnen , dachte die Frau mit dem etwas herben Gesicht. Die Füchse und wilden Tiere sind besser dran als die Menschen. Hilary rechnete nicht damit, dass Benjamin, ihr jüngerer Sohn, noch lebte. Er war Naval Lieutenant auf einem Atom-U-Boot gewesen, das im Golf von Bahrain stationiert gewesen war.
    In der Region dort hatte es wieder einmal eine Krise gegeben. Doch jetzt gehörten die Differenzen zwischen Israelis und Palästinensern, die Terrorbekämpfung und alles andere genauso zur Geschichte wie die übrigen Querelen und Sorgen der an Kriegen und Leid nicht armen Menschheit. Armageddon hatte begonnen, die letzte Schlacht, doch anders, als die Menschen es je sich vorstellten.
    Nicht der atomare Overkill würde sie eliminieren.
    Benjamin, der Gatte der hochschwangeren Hazel und Vater ihres Kindes, lebte mit größter Sicherheit nicht mehr. Die Atom-U-Boote waren mit Genchips ausgestattet, den effizientesten überhaupt. Die Gencoys ließen den Menschen keine Chance, solch ultimate Waffen gegen sie einzusetzen.
    Mark, der älteste Sohn der Snipes, war Informatiker und hatte in Philadelphia in einem Rechencenter gearbeitet. Dieses war längst nicht mehr einsatzfähig, oder zu einer Zentrale der Gencoys umgewandelt worden. Die Verbindung zu Mark war längst abgebrochen. Was er tat, ob er noch lebte, wussten seine Angehörigen nicht. Mark war ledig gewesen.
    John Snipe erkannte durch sein Fernrohr drei Drohnen, die sich im Formationsflug näherten. Er wusste nicht, ob sie bemannt oder automatisch gesteuert waren. Der Professor drückte sich tiefer in den Schnee, dessen Kälte ihm in die Glieder drang.
    Bitte , flehte er in Gedanken. Dreht ab, verschont uns.
    Wenn die Drohnen die Richtung beibehielten, würden sie direkt über den Wald fliegen und die Menschen bemerken. Dann war deren Ende besiegelt. Sie würden entweder getötet oder gefangengenommen. Die Horrormeldungen von der Verwertung und Aufbereitung der
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