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Gentec X 04 - Der Kampf um die Erde

Gentec X 04 - Der Kampf um die Erde

Titel: Gentec X 04 - Der Kampf um die Erde
Autoren: Earl Warren
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    Licht umstrahlte mich; ich nahm meine Umgebung und meine Begleiter nur noch undeutlich wahr. Ich befand mich in einem Lichtkokon, der mich einsponn, anders kann ich es nicht beschreiben, und reiste damit durch die Dimensionen. Es dauerte nur einen kurzen Moment.
    Ein Ziehen ging durch meinen Körper, als ob die Atome wieder ihren Platz einnehmen würden. Dann stand ich am Boden, hörte Tierstimmen, roch warme, fremdartig schmeckende Luft und stürzte nieder. Ich war auf die plötzliche Landung nicht gefasst.
    Verwirrt schaute ich mich um. Dämmerlicht herrschte, denn ungeheuer hohe und mächtige Bäume mit breit ausladenden Wurzeln breiteten ihr Laubdach über uns aus. Die Dschungelriesen wuchsen fünfzig und mehr Meter hoch.
    Lianen hingen von ihren Ästen herunter. Sukkulentenpflanzen wuchsen in den verschiedenen Höhenetagen des Regenwaldes. Bromeliazeen und andere Blüten leuchteten im Dämmerlicht.
    Tierstimmen ertönten in dieser Treibhausatmosphäre in einem Chor. Überall wimmelte es nur so von tierischem und pflanzlichem Leben. Es konnte kaum einen größeren Unterschied zwischen der hiesigen Umgebung und dem von den Gencoys eroberten und verwüsteten Lutheran General Hospital in Chicago geben, das wir vor wenigen Sekunden verlassen hatten.
    Wir, das waren Nick Carson, mein Lover, wie ich ein Agent der CIA, die eigentlich schon Geschichte war. Djalu Wangareen, der mit übernatürlichen Kräften begabte Schamane der Koori-Aborigines, die wenige Wochen alte Chicago Hope, das von mir adoptierte Baby einer unbekannten, von den Gencoys ermordeten Frau, und ich, Nita Snipe, genannt Sniper. Ich musste den Ortswechsel erst einmal verkraften.
    Gerade noch hatte ich mich ein paar Tausend Meilen entfernt in Chicago befunden, wo es Dezember und der Winter schon angebrochen war. Ein kalter, erbarmungsloser Winter in einer verwüsteten Stadt, die von den Gencoys beherrscht wurde und in der die überlebenden Menschen ein Schattendasein führten und sich verkrochen. Für die Menschen stand die schlimmste und grauenvollste Weihnacht seit Beginn ihrer Geschichte bevor.
    Patrouillen von Monstern und Schergen des weltumspannenden Gentec-Konzerns jagten sie. Nirgends waren die Menschen sicher. Wer nicht starb fand sein Ende im Genpool, wo sein Körper verwertet wurde. Vor allem auf die Endorphine und andere Gehirnbotenstoffe der Menschen sowie auf besondere Substanzen hatten die Gencoys es abgesehen. Sie benutzten sie als Ressourcen, um ihre Genchips herzustellen, besonders hochleistungsfähige Materialien.
    Gerade noch hatte ich Suzanne Corvette, meiner früheren Freundin, im Keller des verwüsteten Hospitals, in dem Leichen und Leichenteile herumlagen, die Augen zugedrückt. Sie hatte noch lange genug gelebt, um mir das Baby, das ich bei ihr zurückgelassen hatte, in die Hände zu drücken.
    Und um mich um Verzeihung zu bitten, weil sie einmal mit Nick, den ich damals hatte heiraten wollen, eine kurze Sexaffäre gehabt hatte. Ich trug es ihr nicht mehr nach.
    Wen interessierte schon ein länger zurückliegender One-Night-Stand, wenn die Menschheit unterging? Nick und ich waren wieder zusammen. Im Hype unter Chicago hatte ich ihn wiedergefunden. { * }
    Ich konnte kaum glauben, dass das erst ein paar Wochen her war. Es schien mir in einer anderen Zeit und in einem anderen Leben geschehen zu sein. Lange hatte ich nichts mehr von meiner Familie gehört. Die Regierungen der Welt waren zerschlagen worden. Die Offensive der Gencoys rollte mit ungeheurer Wucht.
    Überall gab es sie, zumindest in den zivilisierten Gegenden. In Computern und technischen Geräten waren die Chips des Gentec-Konzerns eingebaut, des im Jahr 2018 weltgrößten multinationalen Konzerns. Dass sich eine neue Rasse, die Superrasse, dahinter verbarg und die menschliche Zivilisation stillschweigend unterminiert hatte, hatte niemand geahnt.
    Ich stand auf, das Lasergewehr an der Seite. Ich war 24 Jahre alt, blond, über mittelgroß, sportlich durchtrainiert. Nick überragte mich ein Stück. 1,85 Meter groß, mit mattglänzender schwarzer Haut und Kahlkopffrisur, athletisch, dennoch schlank. Ein stattlicher, schöner Mann.
    Djalu Wangareen war das Gegenteil von ihm. Er maß nur 1,65 Meter. Er hatte die für die Aborigines typische Stülpnase, ein negroides Aussehen, einen grauschwarzen Bart und angegrautes Kräuselhaar. Bis auf ein paar Muscheln und Fellstücke war er unbekleidet, mit fremdartigen Symbolen bemalt. Er trug einen gewundenen Stock mit breiter
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