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Gemeingefährlich: Eine Erzählung aus der Weltraumserie Lucy (German Edition)

Gemeingefährlich: Eine Erzählung aus der Weltraumserie Lucy (German Edition)

Titel: Gemeingefährlich: Eine Erzählung aus der Weltraumserie Lucy (German Edition)
Autoren: Fred Kruse
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gehorchen. Bitte gib mir noch eine Chance.«
    Jetzt verstand Gurian gar nichts mehr.
    »Wovon redest du, verdammt?«, fragte er.
    Dieses Mädchen wurde ihm unheimlich. Dass in anderen Zeitaltern und in den Kolonien andere Sitten herrschten als bei ihnen, hatte er schon gehört. Aber diese Art des Flehens ging weit über seine Vorstellungen hinaus. Das Mädchen verstand sein irritiertes Schweigen allerdings falsch.
    »Bitte, ich werde mich ab heute nicht mehr gegen die Programmierung wehren. Ich werde ab heute ein guter Roboter sein. Bitte gib mir noch einen Versuch«, flehte sie. »Bitte, bitte nicht abschalten.«
    Gurian fiel die Kinnlade herunter. Er starrte sie einen schier unendlich langen Moment mit offenem Mund an.
    »Du bist ein Roboter?«, fragte er stammelnd.

5
    »Was soll das heißen, alle Roboter wurden abgeschaltet?«, rief Rinata fassungslos.
    Ihr gegenüber stand Dawerow und Karror, dieser Offizier, der seit zwei Tagen in der Forschungsstation herumlungerte und ihre Ergebnisse ausschnüffelte.
    So unglücklich hatte Rinata Dawerow noch nicht gesehen, seit sie ihn kannte. In seinem Leid konnte er einem direkt sympathisch werden, insbesondere im Vergleich zu diesem luzanischen Offizier.
    Bisher hatte die Wissenschaftlerin noch keinen Kontakt zu Luzanern gehabt. Sie hielt die allgemeine Abneigung ihrer Artgenossen gegen diese raubeinige Spezies auch für maßlos übertrieben. Wenn man allerdings dieses kalte Ekelpaket vor ihr betrachtete, konnte man die Vorurteile tatsächlich bestätigt finden.
    »Es war notwendig. Die Maschinen entsprachen nicht den Anforderungen. Schon in wenigen Wochen werden Sie Ersatz bekommen«, erklärte der Offizier kalt.
    »In wenigen Wochen? Wir sind jetzt schon in Verzug! Wissen Sie, wie viele Menschen täglich da draußen sterben? Wir brauchen dringend den Schirm!«, erregte sich Rinata.
    Der Offizier zauberte ein arrogantes Lächeln auf sein Gesicht.
    »Sie sprechen mir aus der Seele. Ich komme von ›da draußen‹.«
    »Hätte man die Maschinen nicht wenigstens laufen lassen können, bis die neue Serie da ist? Für die Produktion haben sie zwar nicht viel getaugt, aber wenigsten konnte man mit ihrer Hilfe ein paar Tests durchführen. Ich bin praktisch arbeitsunfähig ohne diese minimale technische Ausstattung.«
    »Die Roboter sind aus dem Ruder gelaufen. Wir konnten sie nicht mehr kontrollieren«, warf Dawerow unglücklich ein. Der luzanische Offizier warf ihm einen warnenden Blick zu, der Wissenschaftler zuckte förmlich zusammen.
    »Für die Verzögerung der Fertigstellung des Schirms bin ich aber nicht verantwortlich«, stellte Rinata klar. »Mir wurden funktionierende Roboter für meine Arbeit zugesagt. Für die Bereitstellung der Maschinen ist einzig Dawerows Team zuständig. Erwähnen Sie das bitte in Ihrem Bericht!«
    »Machen Sie sich keine Gedanken«, erklärte der Offizier mit einem Lächeln, das sicher beruhigend wirken sollte, auf Rinata aber wölfisch wirkte. »Die Probleme mit der 733-Serie sind bis in die oberste Etage bekannt. Sie trifft keine Schuld. Auch unser Freund Dawerow hat getan, was er konnte. Das Material taugte einfach nichts. Mit der 734-Serie werden die Probleme gelöst sein. Unsere Sorge gilt natürlich den Kameraden an der Front. Dennoch muss man klar erkennen, dass ein paar Tage mehr oder weniger bei einem so hehren Ziel wie der Vernichtung dieses Ungeziefers keine Rolle spielen.«
    Rinata nickte automatisch, obwohl sie nicht glaubte, dass die neue Version von Raumschiffen, an der das gesamte Team arbeitete, schon den Sieg gegen die Aranaer garantieren würde. Wahrscheinlich holten sie gerade den technischen Vorsprung der Feinde auf und mit ein wenig Glück wären die neuen Schiffe dem Gegner für ein paar Monate leicht überlegen.
    »Ich bin aber nicht hier, um mit Ihnen über eine neue Serie dieser Maschinen zu sprechen. Ich trage für die Sicherheit dieser Station die Verantwortung«, wechselte der Offizier das Thema.
    »Ich dachte, dafür ist unser Sicherheitspersonal zuständig. Sie sind doch als Kontrolleure auf diese Station gekommen«, erwiderte die Wissenschaftlerin misstrauisch.
    »Natürlich kümmert sich normalerweise die Sicherheitsmannschaft um alle Aspekte, die den reibungslosen Ablauf der Arbeiten hier angehen.« Der Luzaner lächelte arrogant. »Aber wenn ein mit besonderen Vollmachten ausgestatteter Trupp der Raummarine auf der Station ist, übernimmt er natürlich das Kommando, wenn eine sicherheitsrelevante
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