Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Gemeingefährlich: Eine Erzählung aus der Weltraumserie Lucy (German Edition)

Gemeingefährlich: Eine Erzählung aus der Weltraumserie Lucy (German Edition)

Titel: Gemeingefährlich: Eine Erzählung aus der Weltraumserie Lucy (German Edition)
Autoren: Fred Kruse
Vom Netzwerk:
überschlagender Stimme.
    »Ich habe dir die ganze Zeit gesagt, wir müssen irgendwas mit ihm machen. Vielleicht hättet ihr ihm einen Spielzeugroboter besorgen sollen, einen ungefährlichen«, warf Kelinro Rinata vor.
    »Beim großen Universum, wir haben hier genug andere Probleme«, schimpfte sie wütend.
    »Jetzt siehst du den Erfolg. Er hat sich einen Roboter als Freundin gesucht«, erwiderte Kelinro vorwurfsvoll.
    »Hör auf, das ist wirklich ekelhaft! Ich mag es mir wirklich nicht vorstellen« Rinata verzog angewidert das Gesicht. »Schalte das Ding endlich ab. Ich übergebe mich gleich.«
    »Bitte, bitte, nicht, ich bin kein Roboter, ich kann lieben«, wimmerte Nerinia. Ihr liefen Tränen aus den Augen. Das ganze Gesicht glänzte vor salziger Feuchtigkeit. Ihr schmaler Körper schüttelte sich vor Schluchzern.
    Gurian konnte nichts mehr verstehen. Er brüllte und schrie, zerrte an seinen Fesseln, aber niemand ließ sich dadurch beeindrucken. Dawerow holte ein kleines medizinisches Gerät. Es handelte sich um einen dieser Apparate, mit denen man Flüssigkeiten durch die Haut in die Blutbahn injizieren konnte. Es enthielt Gift.
    Der Mann im weißen Kittel stellte sich neben Nerinia. Plötzlich war alles ganz still. Selbst Gurian hörte auf zu schreien. Irgendetwas in ihm zerbrach. Nerinias riesige, angstvolle Augen sahen ihn an. Ihr Unterkiefer zitterte.
    »Gurian, hilf mir«, wimmerte sie. »Du hast gesagt, du wirst mich retten. Du hast gesagt, dass du mich beschützt. Du hast gesagt, sie werden mich nicht abschalten, weil du mich so liebst. Bitte Gurian, rette mich, bitte, bitte.«
    »Gurian!«, schrie sie noch einmal auf, dann sackte sie zusammen. Sie sah ihn noch immer mit ihren entsetzten, großen und gebrochenen Augen an.
    Er hatte in Büchern gelesen, dass Menschen in einer schrecklichen Situation ohnmächtig würden. Ihm passierte das nicht, obwohl er sich nichts lieber wünschte. Sein Hirn war leer bis auf einen Gedanken und den sprach er aus:
    »Ihr habt Nerinia umgebracht. Das werdet ihr büßen. Egal, wohin ihr geht, ich werde euch finden. Und dann bringe ich euch um, jeden Einzelnen von euch.«
     

    ***
     

    Draußen dämmerte es. Rinata sah aus dem Fenster. Glücklicherweise würde sie in dieser Wohnung nicht mehr lange wohnen. Sie hatte schon eine neue Unterkunft in Aussicht.
    Sie hatte noch einmal versucht, mit dem Jungen zu reden. Aber er war nicht ansprechbar. Er wiederholte nur seine Drohungen. Immerhin unterstützte das ihre Bemühungen um eine Lösung. In diesem Zustand konnten auch die Militärs den Jungen nicht hier behalten. Er musste in einem Sanatorium behandelt werden, da gab es nichts zu diskutieren.
    Sie musste Kelinro recht geben. Sie hatte einen Fehler begangen, als sie den Jungen in die Lebensgemeinschaft aufgenommen hatte. Natürlich gaben jetzt die anderen drei ihr allein die Schuld, aber die sollten sich gefälligst an die eigene Nase fassen. Keiner von ihnen hatte sich mehr um das Kind gekümmert als sie.
    Wenigstens im Labor lief es besser. Die ersten neuen Roboter waren an diesem Tag eingetroffen. Sie sahen auch aus wie Menschen aus der Provinz. Hoffentlich konnte Dawerow daran noch etwas drehen. Eine zweite Katastrophe dieser Art würde sie nicht ertragen.
    Sie wünschte sich inständig, dass keiner dieser Roboter so eine Macke wie das letzte Exemplar hatte. Sie sollten sich wenigstens vernünftig abschalten lassen und dabei nicht so schreien, wie …, ja, wie ein Mädchen in Todesangst.
     

    *** Ende ***
     

     

Wie geht es weiter?
    Mit dieser Erzählung ist die Geschichte von Gurian noch nicht zu Ende erzählt.
    Hasserfüllt und von Zerstörungswillen getrieben, schließt er sich den Rebellen, einem Bund von Jugendlichen, an, die den großen Vernichtungskrieg zwischen den Aranaern und Imperianern beenden wollen. Aber erst als er Lucy kennenlernt, findet er zu den eigentlichen Zielen des Bundes.
    Er wird im Verlauf des großen Krieges noch eine entscheidende Rolle spielen und selbst seine tote Freundin Nerinia ist am Ausgang der Geschichte nicht ganz unbeteiligt.
     

    Die weitere Geschichte wird in der Serie ›Lucy – ein Weltraumabenteuer nicht nur für Jugendliche‹ erzählt.
     

    Folgende Bände sind in dieser Reihe bisher erschienen:
     

    Lucy - Besuch aus fernen Welten (Lucys 1. Abenteuer)
    Lucy - Im Herzen des Feindes (Lucys 2. Abenteuer)
    Lucy - Der Bund der Drei (Lucys 3. Abenteuer)
    Lucy - Gorgoz (Lucys 4. Abenteuer)
    Lucy - Der Schlüssel (Lucys 5.
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher