Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Geliebter Vampir (German Edition)

Geliebter Vampir (German Edition)

Titel: Geliebter Vampir (German Edition)
Autoren: Earl Warren
Vom Netzwerk:
ins Haus. Sie malte Symbole auf Bla n ches Körper, bespritzte sie mit Hahnenblut. Blanche war unve r sehrt, schon als sie wiedererweckt wurde. Nur den eigenartigen G e ruch des Todes wurde sie nicht los. Den Dunst... «
    » Du brauchst ihn mir nicht zu beschreiben « , sagte Helen. Sie dachte an den Geruch von Hyazinthen, Chrysanthemen und Verw e sung. » Sprich weiter. Wann merktest du zum ersten Mal, dass Blanche hei m lich die Villa verlässt ? «
    » Das ist ein paar Monate her. Blanche veränderte sich. Ein Fu n ke glühte in ihren Augen. Und sie verlangte von mir, dass ich einen Sarg besorge, in dem sie tagsüber ruhen kann. Die Situation en t glitt meiner Kontrolle. Trotzdem habe ich mich gegen die Wahrheit gewehrt und gesträubt, noch immer geglaubt und gehofft, dass Bla n che irgendwann wie ein halbwegs normaler Mensch leben kann. Dann wollte ich New Orleans verlassen und anderswo mit ihr leben. «
    Helen fragte sich, wie ein intelligenter Mann wie Allan sich derart etwas vormachen und sich belügen konnte. Doch der Mensch glaubte das, was er glauben wollte. Und wenn der Wunsch stark g e nug war, verdrängte er die Realität. Jedenfalls für eine gewisse Zeit. Dann mußte man sich der Wahrheit stellen oder erlitt einen se e lischen Schaden bis hin zum Wahnsinn.
    » Wahnsinn « , sagte Allan. » Es war eine Liebe bis zum Wahnsinn zwischen Blanche und mir. - Jetzt weiß ich es besser. Hätte ich sie doch nur im Grab ruhen lassen. Sie ist zu einem Vampir gewo r den. Seit der vorvorigen Nacht ist sie nicht mehr hierher zurüc k gekehrt. Ich fürchte, ihre Verwandlung ist abgeschlossen. - Die Voodoo-Priesterin hat mich entweder betrogen, oder sie wußte es selbst nicht, was sie da in Gang setzte. «
    » Das werden wir feststellen « , sagte Robert. » Wir wollen sie aufsuchen und befragen, bevor New Orleans mt Vampiren bevölkert wird. «
    Helen nickte. Allan stimmte zu. Er nahm ein Medaillon aus der Schublade, in das ein Miniaturbildnis Blanches eingeschlo s sen war. Traurig sah er es an.
    » Wahnsinnig « , flüsterte er. » Ich muss wahnsinnig gewesen sein. Ich bin schuld daran, dass die Frau, die ich über alles liebte, zu einer Vampirin wurde. «
    Einen Moment verbarg er das Gesicht in den Händen. Dann stand er auf.
    » Das muss ein Ende haben « , sagte er. » Wir müssen Blanche von i h rem Dasein als Untote befreien, und wenn wir sie pfählen mü s sen. - Wenn ich nur wüsste , wo man sie finden kann. «
    » Ben Stone rief ‘Heaven’s Gate’, ehe er ohnmächtig niederstür z te « , erwiderte Helen. » Ich glaube, dass Blanche sich auf unserem alten Familiensitz niederließ. Das Herrenhaus von Heaven’s Gate steht als Ruine da. Der Besitz ist zerfallen, die Felder sind mit Unkraut überwuchert. Für einen Vampir mag das ein sehr anziehender Ort sein. «
     

6. Kapitel
     
    Zuerst fuhr man zu Mamaloa Elisha. Allan Dubois hatte Mammy A l lies Entlassung widerrufen. Er grollte ihr nicht mehr. Die beiden Brüder Dubois’ und Helen Farrar stiegen zur Mittagsstu n de vor dem Grundstück am Rand des Sumpfgebiets am Lake Pon t chartrain aus der Kutsche. Der alte Nathan Bonnetemps blieb auf dem Bock.
    Zypressen und Sykomoren beschatteten ein kleines Haus, auf de s sen Türstock zwei verwitterte Totenschädel standen. Ihre gelbl i chen Zähne bleckten die Besucher an. Ein Papagei kreischte, er e r setzte den Wachhund. Die Voodoo-Priesterin war uralt und bestand nur aus Haut und Knochen. Das pailettenbesetzte G e wand schlotterte an ihr herum.
    Im Haus war es unglaublich schmutzig und sehr unordentlich. Die total verdreckten Fenster ließen kaum noch Licht durch. Die Möbel waren kostbar, doch völlig ungepflegt. Zentimeterdick lag überall Staub. Tierbälge hingen von der Decke, und Wachspuppen lagen he r um. Phantastische, mit Federn geschmückte Gebilde und allerlei Kram stand und lag umher. Abgenagte Knochen, schmutz i ges Geschirr und umherhängende und -liegende Kleider vervollständigten dieses Stilleben . Offenbar gefiel es der Voodoo-Priesterin so, denn sie hatte genug Helfer und Möglichkeiten, um es sich anders einrichten zu können.
    Ein kräftiger junger Neger und eine Kreolin im geblümten Kleid führten die Besucher zur Mamaloa.
    » Ich weiß schon, was ihr von mir wollt « , krächzte die mumiena r tige Voodoo-Priesterin. » Blanche ist zum Vampir geworden. Das ist leider nicht mehr zu ändern. Ihr braucht sie jedoch nicht zu pfä h len. Sie kann erlöst werden. Dazu ist eine B e schwörung
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher