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Geliebter Vampir (German Edition)

Geliebter Vampir (German Edition)

Titel: Geliebter Vampir (German Edition)
Autoren: Earl Warren
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Weshalb sollte sie Blut trinken und zum Vampir werden, nur weil sie keine Grabr u he findet? «
    » Weiß ich es? Bin ich Gespensterforscher oder ein Spiritist? Allan soll es uns sagen. «
    Während der Fahrt zum Alten Friedhof hatte Helen Robert e r zählt, was ihr Betsy Stone über ihren Sohn berichtet hatte. Die Gerüchte, die Robert über das Auftauchen einer unheimlichen Weißen Frau gehört hatte, en t sprachen der Wahrheit.
    » Wir lassen hier alles so, wie es ist « , sagte Robert, » spe r ren ab und fahren zu Allan in die Villa. Dort werden wir uns einmal umsehen und ihn befragen. «
    Helen stimmte ihm zu. Sie verließen die Gruft. Draußen zwi t scherten auf den Bäumen und in den Büschen die Vögel. Helen war irgendwie erleichtert, dass ihre Schwester nicht in dem Sarg lag, und zugleich tief betroffen. Einerseits freute es sie, dass Blanche dem grimmigen Tod wie man sagen konnte ein Schnippchen geschlagen hatte. Andererseits grauste es sie, was für ein Dasein ihre Schw e ster jetzt hatte. Ihre zwiespältigen Gefühle konnte Helen selbst nicht genau in die eine oder in die andere Richtung festl e gen.
    Die beiden fuhren vom Alten Friedhof weg. Sie gerieten in den Trubel von einem Mardi - Gras - Umzug mit geschmückten Festw a gen, übergroßen, fantastisch Maskierten auf Stelzen und Neger-sowie weißen Musikkapellen. Ein Höllenlärm herrschte. Die Str a ßen, durch die sich der Umzug wälzte, waren vollkommen übe r füllt.
    Es dauerte eine ganze Zeit, bis der Einspänner wieder freie Fahrt hatte. Ein maskierter Clown blies Helen und ihrem Begle i ter mit einer Papiertröte ins Gesicht.
    » Was zeigt ihr für Leichenbittermienen? Freut euch, es ist Ma r di Gras. «
    Weder Helen noch Robert waren in der Stimmung, sich an dem Ma s kentreiben zu freuen. Endlich erreichte der Einspänner die Villa auf dem Hügel. Helen ließ ihre Praxis an dem Nachmittag geschlo s sen. Mammy Allies Ehemann, der Gärtner und Kutscher Nathan Bonn e temps, ließ Helen und Robert ein.
    » Massa Allan ist auf der Schiffsreede « , sagte der grauhaar i ge, würdevolle Schwarze. » Der Mardi Gras ist für ihn kein Grund, nicht zu arbeiten. Allie wartet im Haus. - Ach, es sind schlimme Zeiten, Massa Robert, dass Sie sich hier hereinschle i chen müssen. Hier ist es nicht geheuer. Ein Geist geht um in der Villa... «
    Er verbeugte sich vor Helen, deren grünes Kostüm ihre Figur b e tonte. Sie suchte Allans Haus nicht gern auf. Sie ging ihm übe r haupt aus dem Weg. Denn in ihrem Herzen war immer noch eine Wunde wegen dem, was er ihr angetan hatte. Sie blutete noch.
    Nathan Bonnetemps führte die beiden Besucher in die Villa. Ma m my Allie eilte herbei und begrüßte sie. Von den übrigen Dienstb o ten zeigte sich nur ihre Tochter Sarah. Mammy Allie war psychisch angeschlagen, was bei ihr etwas heißen wollte. Sie rang die Hände.
    » Es ist fürchterlich. Massa Allan hat sich mit Mächten eing e lassen, mit denen ein Mensch nicht paktieren sollte, wenn ihm am Heil seiner Seele liegt. Aus Liebe zu Missis Blanche überschritt er jene Grenzen, die die Lebenden von den Toten tre n nen. «
    » Was redest du da, Mammy ? « , fragte Robert. » Du meinst, Allan hat den Spuk zu verantworten? «
    Mammy Allie nickte.
    » Es muss so sein « , antwortete sie. » Mein Mann hat ihn mehrmals zu Mamaloa Elisha, der berüchtigsten Voodoo-Hexe von New Orleans, gefahren. Von ihr kommt nichts Gutes. Es heißt, dass sie mit Baron Samedi im Bund ist und die Toten beschwören kann. Als Zombies holt sie sie zurück. «
    Helen und der Kapitän wechselten einen Blick. Blanche war kein Zombie, also keine lebende Tote, sondern ein Vampir. Da r auf würde Allan ihnen eine Antwort geben müssen.
    » Warum hast du mir das nicht früher gesagt, Mammy Allie ? « , fra g te Robert Dubois.
    Die schwergewichtige schwarze Haushälterin krauste die Stirn.
    » Ich fürchtete Massa Allans Zorn und habe mich nicht eher ge t raut. - Möchtet ihr einen Drink?
    Helen bat um einem Mint Julep, Robert Dubois um einen do p pelten Whisky. Er goss den ersten Drink glatt hinunter, widmete sich dem zweiten und war rasch beim dritten angelangt. Helens Glas war noch zur Hälfte voll.
    » Wollen Sie sich betrinken, oder im Haus nach dem Rechten s e hen, Kapitän Dubois ? « , fragte sie wieder förmlich und mit mildem Tadel. » Bisher stehen wir immer noch in der Halle. «
    Robert zog den Kopf ein und stellte das Glas weg.
    » Führe uns zu den Geheimräumen im Keller, Mammy Allie « ,
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