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Geliebter Vampir (German Edition)

Geliebter Vampir (German Edition)

Titel: Geliebter Vampir (German Edition)
Autoren: Earl Warren
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skrupellos und g e wöhnt, immer und um jeden Preis ihren Willen durchzuse t zen.
    Blanche überprüfte ihr Haar.
    » Ha, ich sehe gespaltene Haarspitzen. Meine Haare sind stumpfer als sonst. Ich muss ein paar Waschungen vornehmen und eine Kurp a ckung auflegen, sonst leidet noch meine Haarpracht und Schönheit. «
    » Du und deine verdammten Haare « , sagte Helen zornig. » Ich spr e che mit dir über Allan. Du hast dich ihm an den Hals gewo r fen, ihn becirct und verführt. Männer sind Wachs in den Händen von einer Frau, wie du eine bist. «
    Blanche betrachtete Helen im dreiteiligen Frisierspiegel in i h rem Zimmer.
    » Da sind noch mehr gespaltene Haarspitzen « , sagte sie. » Das ist schlimm. Vielleicht habe ich einen Vitaminmangel. Kannst du mir eine Diät empfehlen, Schwester? Schönheit kommt immer von innen. Ich werde zudem eine Kosmetikspezialistin fragen und meine Frise u rin. «
    Blanche machte immer einen großen Umstand wegen ihrer Schö n heit. Der Schönheitspflege widmete sie eine Menge Zeit. Sie b e zeichnete sich als Kunstwerk, das sie jeden Tag aufs Neue krei e ren musste . Für sie war es ein Lebensinhalt und ständiger Wettbewerb, die Schönste zu sein. Wie weit sie dabei ging, merkte Helen erst jetzt.
    » Ich werde mich um deine Haare kümmern, Liebchen « , sagte H e len mit falschem Lächeln.
    Sie ergriff die bereits erhitzte Brennschere, mit der Blanche ihre Haare kräuselte. Dann packte sie Blanche, setzte die Bren n schere an und drückte zu. Es stank nach verbrannten Ha a ren. Rauch kräuselte sich hoch. Obwohl Helen Blanches Haut nicht berührt ha t te, schrie diese wie am Spieß.
    » Zu Hilfe, sie will mich umbringen! Helen ist wahnsinnig gewo r den! «
    Die Mutter der beiden Schwestern, ihr Vater und Tante Pitty liefen herbei. Zudem der alte Moses, der schwarze Diener der Fam i lie. Er war schon hoch in den Sechzigern und wäre ohne die Fa r rars, denen er genauso die Treue hielt wie sie ihm, verloren gew e sen.
    John Farrar zerrte seine beiden Töchter auseinander und stellte sich zwischen sie.
    » Sie will mir die Augen auskratzen ! « , behauptete Blanche, die ihrerseits Helen ins Handgelenk gebissen und ihr Kratzer zug e fügt hatte. » Sie ist ohne Grund über mich hergefallen. «
    » Ohne Grund ? « , rief Helen aus. » Du falsche Schlange. « Sie wend e te sich an ihre Familie. » Hinter meinem Rücken hat sie mit Allan, meinem Verlobten, ein Verhältnis angefangen. Jetzt will Allan sie heiraten. - Was sagt ihr dazu? «
    Zu Helens Überraschung stellten sich ihre nächsten Verwandten nicht in flammender Empörung auf ihre Seite, wie sie erwartet ha t te. Der ehemalige Konföderierten-Major John Farrar, ein hochg e wachsener, grauhaariger, spitzbärtiger Mann, wurde sehr verlegen. Er druckste herum. Die rundliche Tante Pitty mit ihren großen Ki n deraugen drängte sich an Helens Mutter Margaret, an die sie sich in Krisenzeiten schon immer gehalten hatte.
    Die beiden wechselten einen Blick geheimen Einverständnisses. Helen begriff. Sie hatten gerade nichts Neues erfahren, sondern wussten schon eine Weile, wie es zwischen Blanche und Allan stand. Wieder schossen Helen die Tränen in die meergrünen Augen. Sonst hatte sie nicht nahe am Wasser gebaut.
    » Ihr habt mich alle verraten ! « , rief sie. » Ich hasse euch. Keine Stunde länger bleibe ich mit euch unter einem Dach. - Der Schlag soll euch alle treffen. «
    Helen hatte noch mehr als den Eigensinn und das Interesse an der Medizin von ihrem irischen Großvater Jake Farrar aus der Gra f schaft Cork geerbt. Auch er war temperamentvoll gewesen. Wenn er sich aufregte, wackelte das Haus, so brüllte und we t terte er.
    Helen stürmte hinaus und in ihr Zimmer. Sie schloss die Tür hi n ter sich ab, warf sich aufs Bett und schluchzte bitterlich. Dann fing sie zu packen an. Sie nahm nur das Notwendigste. Den Rest konnte sie später holen. Bald klopfte es an der Tür. John Farrar meldete sich.
    » Helen, ich muss mit dir sprechen. - Bitte, mach keine Dummhe i ten. - Öffne die Tür. «
    Helen schloss erst auf, als sie den Koffer und ihre Reiset a sche gepackt hatte. Ihr Vater trat ein. Er erfasste die Sachlage mit e i nem Blick.
    » Wohin willst du mitten in der Nacht gehen ? « , fragte er.
    » In meine Praxis. Dort kann ich die erste Zeit schlafen. Später werde ich mir eine eigene Wohnung nehmen. «
    » Das kannst du uns nicht antun, Helen. « Zu dieser Zeit war es keineswegs üblich, dass unverheiratete junge Frauen aus guter
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