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Geliebter Vampir (German Edition)

Geliebter Vampir (German Edition)

Titel: Geliebter Vampir (German Edition)
Autoren: Earl Warren
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schon länger l e ben? «
    » Die meisten Menschen, Kapitän Dubois. «
    » Ich nicht. Ich fahre genauso fort wie bisher. Reden Sie mir nicht hinein. Wenn ich etwas hasse, dann sind es Frauen, die einem Vorschriften machen wollen. «
    » Trotzdem haben Sie mich aufgesucht, weil ihr altes Kindermä d chen Sie um Ihres Bruders willen darum bat, Kapitän Dubois. «
    » Mammy Allie kann ich schlecht einen Wunsch abschlagen « , an t wortete Robert Dubois bärbeißig. » Ich hab’s für sie, nicht für A l lan. «
    Helen widersprach nicht. Robert Dubois verbarg unter der rauen Schale des Zynikers einen weichen und guten Kern. Er hatte sich aufgegeben. Doch irgendwo tief in seinem Innern ve r borgen glaubte er immer noch an das Gute im Menschen. Er wollte dafür einstehen und kämpfen, dass die gute Seite gewann. Er war sehr tief en t täuscht und verletzt worden.
    » War das jetzt Blanche, die wir vorhin gesehen haben, oder war sie es nicht ? « , fragte er.
    Helen antwortete ihm: » Ich fürchte, sie war es. Gehen Sie mit mir ins Haus. Trinken Sie einen Schluck. Morgen werden wir auf dem Alten Friedhof im Dubois-Mausoleum nachsehen, ob sie in ihrem Sarg in der Gruft liegt. «
    Rasch berichtete sie Robert Dubois, was sie an diesem Abend e r lebt hatte. Der Kapitän schaute betreten drein.
    » Gnade Gott, falls sie zum Vampir geworden ist « , sagte er he i ser. » Ich kann es nicht glauben. Allan hat sie über alles geliebt. Zuerst hat er freilich Sie heiraten wollen, Helen. «
    Die junge Ärztin nickte. Es schmerzte sie inzwischen nicht mehr so wie früher, wenn sie daran dachte. Eine Zeitlang hatte sie g e dacht, sie würde es nicht überleben. Sie erinnerte sich. Die Ve r gangenheit stand vor ihr wieder auf.
     

3. Kapitel
     
    New Orleans, 1868 - 1872
    Helen Farrar hatte Allan Dubois zuerst bei einer Gesellschaft in New Orleans kennengelernt, oder er sie. Nach einiger Zeit waren sie ein Liebespaar geworden. Zwischen ihnen hatte alles gestimmt. Sie konnten sich fast ohne Worte ve r ständigen.
    Oft sprach einer aus, was der andere hatte sagen wollen. Es war eine Zeit voller Seligkeit und voller Glück. Helen schwebte wie auf Wolken geschwebt und war völlig überzeugt, in Allan D u bois den Mann ihres Lebens gefunden zu haben, der sie immer lieben würde, der sie verstand und sie förderte. Auch sexuell war Allan für sie die ganz große Erfüllung, genauso wie sie für ihn.
    Helen zweifelte nie an seiner Treue. Für sie war es die ganz große Liebe, dasselbe nahm sie bei ihm an. Sie lernte Robert ke n nen. Damals war er noch nicht so sehr mit seinem Bruder zerstri t ten. Dann beging sie den Fehler, Allan ihrer Familie und damit auch ihrer jüngeren Schwester Blanche vorzuste l len.
    Blanche, deren sanftes Wesen und scheinbare Schwäche alle täuschten, die mit ihr zu tun hatten. Blanche, die sich sanft wie ein Kätzchen gab, verletzlich und schwach, und die dabei doch i m mer erreichte, was sie wollte. Vom ersten Augenblick an wollte sie Allan, obwohl er kurz vor der Verlobung mit ihrer Schw e ster stand.
    Er sah blendend aus, und er war immens reich. Eine erstkla s sige Partie also, ein Mann, wie es nur einen gab unter hunder t tausend.
    Blanche musste sich anstrengen und alle Register ihrer Verfü h rungskunst ziehen, um Allan von ihrer Schwester wegzubri n gen. Das schaffte sie, wie, erfuhr Helen nie. Sie war ahnungslos und wu n derte sie nur, dass Allan sich von ihr zurückzog. Er schützte viel Arbeit vor, und er wich ihr aus.
    An einem lauen Maiabend bei einem Ausritt am Ufer des Lake Pontchartrain stellte Helen ihn dann klipp und klar zur Rede. Sie wollte endlich den Grund für sein verändertes Verhalten und Kühle in den letzten Wochen erfahren. Sie ritten unter den h o hen Bäumen dahin. Das letzte Abendrot glühte über dem großen Binnensee. Schwarze farbgeäderte Wolken trieben am sepiafarb e nen Himmel. Der Hufschlag trommelte dumpf.
    Es roch nach Blüten und Frühling. Allan war sehr ernst und ve r legen. Er konnte Helen nicht in die meergrünen Augen sehen. Schließlich sprach sie es aus, was beide b e wegte.
    » Du liebst mich nicht mehr. Da ist eine andere Frau. «
    Allan zügelte seinen gefleckten Appaloosa-Hengst. Auch Helen hielt an.
    » Leider ja, Helen. Es zerreißt mir das Herz. Aber ich kann nicht gegen meine Gefühle an. Ja, ich habe eine andere kenneng e lernt. Sie ist das wunderbarste Wesen, das ich jemals getroffen habe. Jetzt erst weiß ich, was Liebe wirklich ist. - Ve r zeih mir,
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