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Geliebter Schuft

Geliebter Schuft

Titel: Geliebter Schuft
Autoren: Jane Feather
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ausspionieren wolltest, nicht zurückzuziehen. Ich habe mich nicht geirrt. Ich weiß schließlich, was ich mit anhörte.«
    »Eure Versammlungen sind öffentlich. Jeder, ob Sympathisant oder Gegner, hat Zutritt.«
    »Aber nicht jeder hat die Chance, zu erfahren, was die Führung denkt und was sie plant. Und das war deine Absicht. Und du wolltest die Regierung auf jede geplante Vorgangsweise unsererseits einstimmen.«
    Max seufzte. »Vielleicht wollte ich das. Nie aber gab ich vor, ein Befürworter eurer Sache zu sein. Ganz im Gegenteil, ich sagte, ich wollte mir euren Standpunkt anhören, das war alles. Du hattest absolut keinen Grund, dermaßen die Beherrschung zu verlieren.« Er hob die Hand, als sie einen Protest äußern wollte. »Nein, hör mich an. Ich habe dich bezüglich meiner Gefühle nicht belogen. Ich habe dich weder ausgenutzt noch hereingelegt oder ein Gefühl vorgetäuscht, das ich nicht empfand ... empfinde ... Ist das klar?«
    Constance stand noch immer mit verschränkten Armen da und sah ihn finster an »Was empfandest ... empfindest ... du für mich?«, fragte sie langsam.
    Er trank sein Glas in einem Schluck leer, ehe er etwas sagte. Und als er zum Sprechen ansetzte, klang es vor allem gereizt. »Ich will es so sagen ... es war mein voller Ernst, als ich vorhin dein Shakespeare-Zitat ergänzte.«
    »Du meinst aus Der Widerspenstigen Zähmung?«
    »Genau.«
    »Komm, küss mich, Kate«, murmelte sie, und riss dann die Augen auf, als ihr einfiel, wie das Zitat endete.
    »Heiraten?«, sagte sie total verwirrt. »Du möchtest, dass ich dich heirate?«
    Fast war es ein Ausdruck des Schmerzes, der über sein Gesicht glitt. »Weiß Gott, warum. Ich muss in einem vergangenen Leben etwas Schreckliches getan haben, weil ich in meinem jetzigen zu einem solchen Schicksal verdammt werde.«
    Constance missverstand die Bemerkung nicht. Ganz im Gegenteil, ihr Herz schlug Purzelbäume. »Ich werde nicht aufhören, dir Worte in den Mund zu legen«, sagte sie, und wunderte sich über die Absurdität einer solchen Antwort in einem solchen Moment.
    »Das bezweifle ich nicht. Ich habe aber einen sicheren Weg gefunden, dich zum Schweigen zu bringen.« In den Tiefen seiner Augen lauerte ein Lächeln und rührte an seine Mundwinkel. »Also, Miss Duncan, wollen Sie mich heiraten?«
    »Ich frage mich, was ich wohl in einem vergangenen Leben verbrochen habe«, sagte sie nachdenklich und tippte mit der Fingerspitze an den Mund.
    »Ist das deine Antwort?«
    Sie nickte. Eine andere Reaktion war nicht möglich. Sie waren füreinander geschaffen, auf dem Schlachtfeld oder im Schlafzimmer. Sie liebte ihn. Sie liebte ihn, auch wenn sie ihn als arroganten, voreingenommenen Kerl beschimpfte. War er das denn nicht? Sie wusste, dass es bei Max dasselbe war. Diese Eigenschaft, die ihnen gemeinsam war, machte sie zu perfekten Partnern. Sie konnte sich nicht vorstellen, einen anderen Mann zu heiraten. Keiner hätte es auch nur annähernd mit Max aufnehmen können. Eine jüngere Constance hätte in liebevoller Harmonie mit Douglas gelebt, das wusste sie. Ebenso aber wusste sie, dass die Frau, die sein Tod und der Tod ihrer Mutter aus ihr gemacht hatten, nicht mehr zum sanften Douglas gepasst hätte. Welch wundersame Wendungen das Schicksal doch nahm. Ohne dass sie es sich selbst eingestanden hätte, wusste Constance seit Wochen, dass sie nur mit Max glücklich werden konnte. Sie hatte nicht geglaubt, dass so etwas passieren würde, weil das einzige Thema, über das sie sich nicht einig waren, sie völlig entzweite. Da war kein Raum für Kompromisse.
    Bei den nächsten Worten, die ihr nur mühsam über die Lippen kamen, hatte sie das Gefühl, als ginge es einem noch nicht flüggen Vögelchen an den Kragen. »Und was ist mit deiner Karriere? Ich kann meine Arbeit in der Frauenbewegung nicht aufgeben.«
    »Du kannst oder willst es nicht?« Er beobachtete sie genau über seine Schulter hinweg, als er mit seinem Glas zur Karaffe auf dem Konsolentisch ging.
    »Beides«, sagte sie einfach. »Max, du kannst mich nicht heiraten. Ich würde dich ruinieren.«
    Das hatte er auch einmal geglaubt. Jetzt aber glaubte er, dieses Problem irgendwie u m gehen zu können. Er schenkte sich nach und drehte sich zu ihr um. »Wir werden eine Möglichkeit finden müssen, die treibenden Kräfte deines und meines Lebens in Einklang zu bringen. Tatsächlich wird eine Heirat zu diesem Zeitpunkt den Schaden wieder gutmachen, den du meinem Ruf zugefügt hast. Eine
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