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Geliebter Lord

Geliebter Lord

Titel: Geliebter Lord
Autoren: Karen Ranney
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dämmerte es ihm, und er lächelte. »Du gibst die Seefahrt auf?«
    »Inverness hat viele Attraktionen zu bieten«, erwiderte Brendan. Alisdair reichte ihm einen Pokal und einen Teller, und er begann zu essen.
    »Ist eine davon vielleicht ein blondes Mädchen namens Elspeth?«, fragte Mary.
    Brendan nickte. »In der Tat.«
    »Weiß sie es?«
    Er nickte. »Ihr Vater ebenfalls.«
    Mary lächelte erfreut.
    Brendan wandte sich Hamish zu. »Ihr braucht ein Schiff, und ich will meines loswerden. Du tätest mir einen großen Gefallen damit, mir die
Moira MacRae
abzunehmen.«
    »Bist du dir wirklich sicher, Brendan?«
    »Absolut. Es ist Zeit für mich, sesshaft zu werden, und Inverness gefällt mir.« Er grinste. »Außerdem werde ich mir das Vergnügen gönnen, ein Stachel in Charles Talbots Fleisch zu sein.« Er wurde ernst. »Ich wollte dich damals unbedingt überreden, weiter zur See zu fahren, als du das Gleiche tun wolltest. Das war falsch von mir, Hamish.«
    »Wenn ich auf dich gehört hätte, wäre ich Mary nie begegnet.«
    »Ohne meine Hilfe wärest du ihr auch nicht begegnet, vergiss das nicht.«
    »Ohne deine
Einmischung,
meinst du.«
    Brendan grinste schief. »Da hast du wahrscheinlich recht.«
    Mary schaute von einem Bruder zum anderen. »Hätte ich nicht zugestimmt, Hamish zu behandeln, hätten wir uns ebenfalls nicht kennengelernt.«
    Die beiden nickten.
    »Wird deine Mannschaft denn bereit sein, mit mir zu segeln?«, fragte Hamish seinen Bruder. »Immerhin habe ich mein Schiff und alle meine Männer verloren.«
    »Aber doch nicht durch deine Schuld«, erinnerte Alisdair ihn.
    »Du weißt doch, wie abergläubisch Seeleute sind.«
    »Nimm dir Daniel als Ersten Offizier«, sagte Ian, der die Unterhaltung seiner Söhne bisher kommentarlos verfolgt hatte. »Er ist auf meinem Schiff, und er bringt mich sonst noch um den Verstand mit seinem Aberglauben. Er wird mit dir segeln, weil du ein MacRae bist. Nimm ihn mir ab – und seine Katzen. Es sind inzwischen drei, und ich habe auf dem ganzen Weg über den Atlantik ständig geniest. Mit Daniel und seinen Katzen an Bord wird kein Seemann Angst haben, dass ihm mit dir als Kapitän Unglück droht.«
    Hamish lächelte zustimmend.
    Ian blickte auf seinen Teller hinunter und dann zu seiner Frau. »Du würdest mir einen großen Gefallen tun, wenn du auch Douglas mitnähmst, Hamish.«
    Hamish schaute seinen Vater fragend an.
    »Er interessiert sich für die Seefahrt«, erklärte Leitis. »Außerdem würde er abgelenkt.«
    Hamish nickte, drehte sich Mary zu, nahm ihre Hand und drückte einen Kuss darauf.
    »Warte, bis du Brendans Schiff siehst! Es ist wunderschön und für weite Hochseefahrten gemacht«, schwärmte er.
    »Wer ist Daniel?«, fragte Mary.
    »Ein ständig mürrischer Erster Offizier, der dir deine Tage mit Unglücksprophezeiungen versüßen wird. Der Mann ist eine Heimsuchung, aber wir halten große Stücke auf ihn.«
    »Du hattest gar nicht erwähnt, dass du wieder zur See fahren willst.«
    »Ich will dir die Welt zeigen, Mary MacRae.«
    Sie spürte Vorfreude in sich erwachen. »Ich habe immer davon geträumt, einmal ein Abenteuer zu erleben, Hamish. Wohin immer du mit mir segeln willst – ich bin dabei.«
    »Die Routen habe ich bereits im Kopf. Wir werden auch ein wenig Handel treiben, aber hauptsächlich um des Vergnügens willen reisen. Auf diese Weise kannst du die Welt kennenlernen und gleichzeitig Medizin studieren.«
    »Ich glaube nicht, dass ich den Mut aufbringen werde, noch einmal einen Kranken zu behandeln«, gestand sie.
    Angesichts der lebhaften Unterhaltung an der Tafel fiel es nicht auf, als Hamish sich erhob und seine Frau beiseitenahm.
    »Warum sagst du das?« Seine Überraschung wirkte aufrichtig.
    »Das fragst du noch? Sieh dir doch an, was geschehen ist!«
    Er küsste sie auf die Stirn und rückte dann von ihr ab.
    »Mein Vater wünscht heute, er hätte damals nicht in der Weise gegen die Schotten gekämpft, wie er es tat. Er ist für den Tod Dutzender Männer verantwortlich. Iseabal wünscht wahrscheinlich, sie hätte ihren Vater anders behandelt. Fergus wünscht, er wäre nach der Schlacht bei Culloden nach Gilmuir zurückgekehrt. Jedes Mitglied meiner Familie hat etwas zu bedauern. Aber sie sind allesamt anständige Leute, allesamt gute Menschen.«
    Er hob ihr Kinn mit dem Zeigefinger an. »Ich würde jederzeit mein Leben in deine Hände legen, und wenn ich Vertrauen in dich setze, dann musst du das auch tun.«
    »So einfach ist
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