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Geliebter Feind

Geliebter Feind

Titel: Geliebter Feind
Autoren: LYNNE GRAHAM
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sich nicht. Mit einer Hand stützte sie sich auf seinem Schenkel ab. Sie spürte das Zucken seiner Muskeln an ihrer Handfläche, als er den Kopf beugte und ihren Mund mit einem fordernden Kuss, der sie verbrannte, in Besitz nahm. Wie von allein strichen ihre Finger über seine Wange, fühlten die leichten Bartstoppeln und griffen in sein Haar. Abbey musste sich plötzlich in einer Welt zurechtfinden, in der alles in einem blendenden Feuerwerk von Gefühlen und Empfindungen zu explodieren schien. Ihr Körper blühte auf, wie eine verdörrte Pflanze, auf die Leben spendender Regen fiel. Sie liebte Nikolais Geschmack, liebte es, wie er sich anfühlte, und konnte nicht genug davon bekommen. Er hatte etwas in ihr geweckt, das sie schon viel zu lange ignoriert hatte, und jetzt nahm sie gierig alles, was sie bekommen konnte.
    Er löste die Träger ihres Kleides und öffnete ihren BH, bevor sie überhaupt begriffen hatte, was er tat. Sofort umschlossen seine Finger die appetitlichen Rundungen, die sich ihm darboten, und seine Lippen strichen sanft über die seidige helle Haut, während er anerkennende Worte murmelte.
    „Du bist die erstaunlichste und begehrenswerteste Frau, die ich kenne“, raunte er heiser.
    Abbey hatte ein ganz anderes Bild von sich. Der Kommentar holte sie zurück in die Wirklichkeit. Mit einem Mal fühlte sie sich extrem dumm und verletzlich. Ruckartig zog sie ihr Kleid wieder hoch und versuchte mit fahrigen Fingern, das Band zu befestigen. „So etwas tue ich nicht“, murmelte sie entschuldigend, doch ihr Körper wehrte sich nicht, als Nikolai sie in seine Arme zog.
    „Das hier ist anders. Wir sind anders. Noch nie habe ich eine Frau so sehr begehrt wie dich, milaja .“ Die Hände in ihrer seidigen Mähne vergraben, murmelte er noch etwas in Russisch und führte ihre Hand an seinen Schritt. Sie fühlte den Beweis seiner Erregung, und es schockierte und erregte sie in gleichem Maße. Unter seinem plündernden Mund entfuhr ihr ein lustvoller Seufzer, wagemutig ließ sie die Finger unter sein Hemd gleiten. Sie war berauscht von der eigenen Kühnheit.
    „Ich will dich … jetzt“, stöhnte Nikolai. Ihre unerfahrenen Berührungen peitschten ihn über alle Maßen auf. „Ich will nicht länger warten.“
    Die untypische Courage flaute ebenso schnell ab, wie sie aufgebrandet war. „Es ist falsch. Das bin nicht ich. Ich kenne dich ja kaum.“
    „Du weißt alles, was wichtig und nötig ist“, erwiderte er, als der Wagen zum Stehen kam.
    Verwirrt schaute Abbey aus dem Fenster und stellte fest, dass sie sich in der teuersten Londoner Wohngegend befanden. „Wo sind wir?“
    „Bei mir zu Hause.“
    „Ich dachte, wir gehen in ein Restaurant …“ Die Tür neben ihr wurde von außen aufgezogen.
    „Die Paparazzi lassen mir keine Ruhe.“
    Sicher, das stimmte. Die Presse verfolgte jeden seiner Schritte, vor allem, wenn es um sein Liebesleben ging. Abbey verspürte kein Bedürfnis, ihren Namen morgen in allen Zeitungen abgedruckt zu sehen.
    Seine Leute kümmerten sich bereits um alles, hielten die Haustür auf und führten Abbey ins Haus.
    „Brauchen Sie mich heute noch, Sir?“, fragte der Fahrer Nikolai.
    „Nein. Erst morgen früh wieder.“
    Das Blut schoss Abbey in die Wangen. Diese Anordnung war eindeutig. Sie zwang sich, ruhig zu bleiben, während sie neben Nikolai durch das elegante Foyer auf den Aufzug zuging.
    „Ich würde gern etwas mit dir bereden“, hob sie höflich an, als sie an der Tür zu Nikolais Apartment von einem älteren Butler begrüßt wurden.
    Sie standen in einer prächtigen Diele mit hoher Decke, eingerichtet mit wertvollen Antiquitäten. Nikolai drehte sich mit hochgezogenen Brauen zu ihr um. „Also, was ist das Problem?“
    „Das Problem? Ich hörte, wie du zu deinem Fahrer sagtest, dass er heute nicht mehr gebraucht wird. Ich schlafe heute Nacht nicht hier, und es ist unverschämt von dir, das so einfach vorauszusetzen.“
    Mehr als eine gerunzelte Stirn erhielt sie nicht als Antwort.
    „Und da du mich nicht überreden wirst, kannst du dir die Mühe von vornherein sparen!“, fuhr sie aufgebracht fort.
    Sie wurde immer wütender – weil sich ihr mehr und mehr der Verdacht aufdrängte, dass sie Nikolai mit ihrem Verhalten in der Limousine jedes Recht zu der Annahme gegeben hatte, dass sie durchaus bereitwillig das Bett mit ihm teilen würde.

3. KAPITEL
    „Mir war nicht klar, dass ich irgendetwas voraussetze. Der Vorwurf ist also sowohl verfrüht wie im Moment auch
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