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Geliebter Barbar

Geliebter Barbar

Titel: Geliebter Barbar
Autoren: Julie Garwood
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Iain Maitland nicht sehr gut. In den zwei Jahren, die sie mit Patrick verheiratet war, hatte sie nicht mehr als fünfzig Worte mit Iain gesprochen. Aber nach Patricks Ansicht war sein Bruder Iain ein Ehrenmann. Dann mußte er ihre Bitte doch anerkennen.
    Zuerst jedoch hieß es, den Rat über sich ergehen zu lassen. Da dies ein offizielles Zusammentreffen war, durften vier der Ratsmitglieder nicht direkt mit ihr sprechen. Sie würden die Fragen an ihren eigenen Anführer, Graham, stellen. Er hatte die entwürdigende Aufgabe, mit ihr zu reden. Schließlich war sie nur eine Frau und eine Außenseiterin dazu, denn sie war an der Grenze geboren und aufgewachsen, nicht aber im glorreichen Hochland. Andererseits spürte Frances Catherine eine Erleichterung, daß nur Graham sie befragen würde. Von den Ältesten schüchterte er sie am wenigsten ein. Der alte Krieger, ein friedfertiger Mann, den der Clan hoch schätzte, war über fünfzehn Jahre Clansführer gewesen, bevor er sich aus dieser Machtposition vor knapp drei Monaten zurückgezogen hatte. Graham würde ihr keine Angst einjagen – zumindest nicht absichtlich – aber er würde jeden Trick anwenden, um Patrick von seinem Versprechen zu entbinden.
    Hastig schlug sie ein Kreuz und betete still, während sie auf den Hügel zueilte. Sie würde diese Prüfung bestehen! Und keinesfalls klein beigeben. Patrick Maitland hatte ihr das Versprechen einen Tag vor ihrer Hochzeit gegeben, und bei Gott, er würde es bestimmt einhalten.
    Ein kostbares Leben hing davon ab.
    Frances Catherine war oben auf dem Hügel angelangt. Ein paar Frauen, die über den Hof kamen, starrten sie neugierig an. Was hatte eine Frau auf der Schwelle der Clansführer herumzulungern? Frances Catherine hielt den Kopf abgewandt und betete, daß niemand sie ansprach. Sie wollte nicht, daß die Clansfrauen Bescheid wußten, bevor es entschieden war. Sicher – sie würden auch dann zetern und schimpfen, aber es würde zu spät sein.
    Agnes Kerry, das alte Klatschweib, die stets damit prahlte, daß ihre hübsche Tochter die zukünftige Braut des Clansführers sein würde, hatte den Hof bereits zweimal umrundet, um zu erfahren, was vor sich ging. Und zwei ihrer Gefolgsfrauen näherten sich ebenfalls langsam aber sicher.
    Als Frances Catherine die Falten ihres Umhangs über ihrem Bauch glattstrich, bemerkte sie, wie sehr ihre Hände zitterten. Sofort riß sie sich zusammen und stieß einen lauten Seufzer aus. Normalerweise war sie nicht so leicht verunsichert, aber seitdem sie wußte, daß sie schwanger war, hatte sich ihr Verhalten geändert. Sehr empfindlich war sie geworden und brach über die unbedeutendste Kleinigkeit in Tränen aus. Zudem fühlte sie sich dick, unattraktiv und plump, was ihre Gemütsverfassung nicht gerade ausglich. Im siebten Monat machte das Gewicht des Babys ihre Bewegungen langsam und schwerfällig. Ihre Gedanken allerdings nicht. Die überstürzten sich wieder, als sie überlegte, was Graham sie fragen könnte.
    Endlich schwang die Tür auf und Patrick trat heraus. Ihre Erleichterung war so groß, daß sie fast wieder in Tränen ausgebrochen wäre. Patrick hatte die Stirn gerunzelt, doch als er sah, wie blaß und ängstlich sie sich fühlte, zwang er sich zu einem Lächeln. Er ergriff ihre Hand, drückte sie leicht und zwinkerte ihr zu. Diese zärtliche Geste empfand Frances Catherine als fast so wohltuend wie seine allabendlichen Rückenmassagen.
    »O Patrick«, platzte sie heraus. »Es tut mir so leid, daß ich dich in solch eine Lage gebracht habe!«
    »Heißt das, du entbindest mich von meinem Versprechen?« fragte er mit der tiefen, vollen Stimme, die sie so liebte.
    »Nein.«
    Er lachte über ihre Direktheit: »Das dachte ich mir.«
    Frances Catherine ignorierte seine Neckerei. Sie wollte sich jetzt nur auf das konzentrieren, was vor ihr lag.
    »Ist er da drin?« fragte sie flüsternd.
    Patrick wußte natürlich, wen sie meinte. Seine Frau hatte eine höchst unvernünftige Angst vor seinem Bruder. Wahrscheinlich lag es daran, daß Iain Clansführer war, dachte Patrick. Diese Machtposition ließ ihn für seine Frau fast überirdisch erscheinen.
    »Bitte antworte mir«, bat sie nervös.
    »Ja, Liebes, Iain ist bereits da.«
    »Dann weiß er von dem Versprechen?« Sofort wurde ihr klar, wie dumm ihre Frage war. »Oh, Himmel, natürlich weiß er davon. Ist er wütend auf uns?«
    »Mein Schatz, alles wird gut werden«, versprach er und versuchte, sie durch die geöffnete Tür zu
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